Goldminen Vorsicht mit Papiergold!

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Die akute Unsicherheit an den Quelle: dpa

Wenn der Goldpreis tatsächlich gedrückt werden sollte, warum hat er dann die wichtige Marke von 1000 Dollar geknackt?

Auch Notenbanker wissen, dass man einen fundamentalen Trend nicht umkehren kann. Aber man versucht zumindest, den Anstieg in kontrollierten Bahnen zu halten. Ein parabelartiger Anstieg würde Panik signalisieren, bei der dann rasch auch das Restvertrauen in Papierwährungen den Bach runterginge.

Wie viel Gold haben die Notenbanken noch in ihren Tresoren?

Keine Ahnung, eine Inventur wäre hilfreich. Die Bundesbank unterscheidet nicht zwischen Gold und Goldforderungen. Letztere aber können notleidend werden.

Es gibt auch Notenbanken, die Gold kaufen.

Das ist eine wichtige Stütze für den Goldpreis. Aber auch die Notenbanken aus China, Indien oder Russland verfolgen einen langfristigen Plan. Durch Ankündigungen großer Goldkäufe am Markt würden die sich den Preis kaputt machen. Wollte China den offiziell ausgewiesenen Goldanteil an seinen Währungsreserven auf den internationalen Schnitt bringen, müsste es drei Jahresproduktionen aufkaufen.

Dann macht man es im Stillen.

Davon gehe ich aus. China selbst ist inzwischen der weltgrößte Goldproduzent. Dieses Gold bleibt im Land.

Wird sich China auch an Goldunternehmen beteiligen?

Das passiert schon, aber eher lautlos und bei kleinen Gesellschaften. China bestätigt unseren Ansatz: Auch mit werthaltigen Goldgesellschaften kauft man Gold – Gold, das noch im Boden liegt. In einer Goldhausse steigt der Wert einer Goldmine aber wegen des Hebels auf den Gewinn schneller als der Goldpreis.

Der Hebel wirkt auch in die andere Richtung.

Das stimmt. Rückschläge gibt es in jedem Bullenmarkt.

Ihr Schwerpunkt liegt unverändert auf Nebenwerten. Was spricht gegen einen Blue Chip wie Barrick Gold? Der bringt alles mit: knapp ein Zehntel der weltweiten Goldproduktion, niedrige Produktionskosten und ein großes Minenportfolio mit guten Wachstumsperspektiven.

Wir sind keine Dogmatiker, wir halten Barrick für recht attraktiv bewertet. Doch generell stehen die etablierten Goldproduzenten vor dem Problem, ihre Reserven adäquat aufzufüllen. Die stecken schon viel Geld in die Exploration neuer Vorkommen. Aber die Erfolgsquote hat spürbar nachgelassen. Die Alternative ist der Zukauf von kleinen Wettbewerbern. Entsprechend liegt der Vorteil bei erfolgreichen Explorationsunternehmen, Minenentwicklern und jungen Produzenten, die in der Lage sind, Reserven und Produktion in den nächsten Jahren hochzufahren.

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