Baufinanzierung Der Weg zur günstigen Eigenheim-Modernisierung

Viele Hauseigentümer sanieren und renovieren in den Sommermonaten. Mit Modernisierungskrediten lässt sich das bequem finanzieren. Wie die Darlehen funktionieren und wo sie die günstigsten Anbieter finden.

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Sanierungs- und Modernisierungskredite Quelle: imago images

Das Bad hat dringend eine Modernisierung nötig, das Dach müsste mal gedämmt werden, die Einbauküche wird langsam schäbig und statt altbackener Fliesen soll Parkett den Boden bedecken: Wer ein älteres Haus oder eine Eigentumswohnung hat und es schöner, moderner oder energieeffizienter haben möchte, greift im Frühjahr zum Hörer und holt Angebote von Handwerkern ein. Schließlich ist der Sommer für die meisten Vorhaben die ideale Zeit zur Umsetzung.

Schnell kommen dabei fünfstellige Rechnungsbeträge zusammen. Neue Fenster etwa können leicht mit 20.000 Euro zu Buche schlagen, eine Einbauküche oder ein neues Badezimmer kosten je nach Ausstattung und Größe auch gerne um die 10.000 Euro. Für einen  Wintergarten sind durchaus 25.000 Euro normal.

Aufgeschobene Sanierungen lassen Kosten steigen

Eine ohnehin notwendige Sanierung auf die lange Bank zu schieben, ist ist oft wenig sinnvoll. Zunehmender Sanierungsstau an der Bausubstanz erhöht oft den nötigen Aufwand und damit die Kosten, zudem steigt das Risiko teurer Folgeschäden. Neue Möbel oder ein modernisiertes Badezimmer sorgen hingegen für deutlich angenehmeres Wohnen - und da gilt, je eher, desto besser.

Wer lange sparen müsste, um das alles zu bezahlen, kann jetzt die Gelegenheit zur unschlagbar günstigen Finanzierung über eine Bank nutzen. Denn aktuell sind die Zinsen besonders niedrig. Abhängig von der Laufzeit der Kredite sind sogar Zinssätze unterhalb von drei, teilweise sogar unter zwei Prozent durchaus möglich.

Besonders geeignet sind dabei spezielle Modernisierungskredite der Banken. Sogar neue Möbel lassen sich mit den auch als Wohn- oder Immobilienkredit bezeichneten Darlehen finanzieren. Diese Darlehen sind meist günstiger als herkömmliche Ratenkredite, weil das Geld in die eigene Immobilie gesteckt wird, entweder in das Gebäude selbst oder in dessen Einrichtung und Ausstattung.

Typische Baumängel in Altbauten

Kreditnehmer können in der Regel Kreditsummen bis zu 50.000 Euro und mehr abrufen und durch die Einbringung von Eigenkapital den Zins sogar noch etwas drücken. Ratenkredite sind hingegen in ihrer Verwendung nicht eingeschränkt, taugen also auch für den Autokauf oder eine teure Reise. Dafür ist der Zinssatz meist deutlich höher als bei Modernisierungskrediten. 

Klassische Baufinanzierungen lohnen erst ab 50.000 Euro

Die meist noch etwas günstigeren klassischen Baudarlehen, bei denen die Immobilie selbst als Sicherheit dient, lohnen sich hingegen oft erst ab Kreditbeträgen von 50.000 Euro und mehr. Sie verlangen ein Grundpfandrecht (Grundbucheintrag) und sind zudem weniger flexibel in den Rückzahlungsmodalitäten.

Unsere Übersicht zu den Finanzierungskonditionen für Modernisierungsvorhaben geht daher von einer typischen Darlehenshöhe von 30.000 Euro aus, bei dem der Immobilieneigentümer 5000 Euro Eigenkapital für sein Vorhaben einbringt.

Für Haus- oder Wohnungseigentümer sind diese Kredite in der Regel relativ problemlos zu bekommen. „Immobilienbesitzer sind ein interessante Zielgruppe für die Banken“, sagt Max Herbst, Gründer und Chef der FMH Finanzberatung, die für die WirtschaftsWoche regelmäßig Zinsvergleiche anstellt. „In der Regel handelt es sich um zahlungskräftige Kunden, die keine Rate ausfallen lassen, um ihr Haus nicht zu gefährden“. Herbst zufolge lohnt sich der Vergleich der Kreditkonditionen insbesondere auch regional, da es durchaus große Unterschiede in der Zinshöhe geben kann. Im Vergleich in der Tabelle (siehe Folgeseite) sind vertretungsweise nur die ING-DiBa und die Degussa Bank als bundesweite Anbieter gelistet.

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