Bausparen Die besten Wohn-Riester-Tarife

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Mangelnde Transparenz

So sichern sich Interessenten einen Vorsprung
Immobilienmarkt Quelle: obs
Wichtige Unterlagen anfordernEin erster Schritt für Kaufinteressenten: Noch vor der eigentlichen Besichtigung sollte man sich eingehend mit dem Objekt beschäftigen. In den meisten Fällen spricht nichts dagegen, Dokumente wie etwa die Jahresabrechnung, den Wirtschaftsplan, oder das Eigentümerprotokoll schon im Vorfeld beim Makler anzufordern. "Hier finden sich wichtige Infos, die zur Entscheidungsfindung beitragen können", sagt Ludwig Wiesbauer, Bereichsvorstand bei der PlanetHome AG. Quelle: dpa
Dem Eigentümerprotokoll könne man beispielsweise entnehmen, ob Reparaturen oder Modernisierungsarbeiten notwendig sind und somit möglicherweise zusätzliche Kosten verursachen könnten, so Wiesbauer. Auch die Höhe der Rücklagen sei wichtig zu wissen. "Der Wirtschaftsplan listet alle zu erwartenden Einnahmen und Ausgaben einer Eigentümergemeinschaft auf. Ein Blick darauf kann für viele Interessenten schon eine Vorentscheidung sein und den Ausschlag dafür geben, ob sie das Objekt überhaupt noch anschauen möchten." Quelle: Fotolia
Wünsche priorisierenJeder zukünftige Eigentümer hat bestimmte Vorstellungen, wie die Traumimmobilie aussuchen sollte. Wer seine Wünsche allerdings nicht priorisiert, findet nie ein passendes Objekt. "Eine Immobilie, die wirklich alles erfüllt, gibt es nicht", sagt der Experte. "Es ist deshalb wichtig, sich schon früh darüber im Klaren zu sein, auf was man am ehesten verzichten kann - und wo man auf keinen Fall Abstriche machen möchte." Quelle: Fotolia
Der Tipp des Experten: Alle Wünsche an die Traumimmobilie in einer Liste notieren und in Kategorien einteilen: "Bevor sie zu einer Besichtigung gehen, sollten Kaufinteressenten das Exposé gut studiert und mögliche Fragen überlegt haben. Das mag zwar sehr bürokratisch klingen, sichert aber einen Vorteil gegenüber jenen, die überwiegend emotional und unvorbereitet an die Immobiliensuche herangehen." Quelle: Fotolia
Umgebung kennenlernenNicht nur die Immobilie selbst sollte besichtigt werden, sondern auch die Lage. Wenn die Gegend nicht dem eigenen Geschmack entspricht oder die örtliche Infrastruktur wenig bedarfsgerecht ist, sollte man sich die Besichtigung gleich sparen. "Was nützt die schönste Wohnung oder das beste Haus, wenn ich mich mit der Umgebung nicht anfreunden kann", gibt Wiesbauer zu bedenken. Quelle: dpa/dpaweb
"Wer schon früh alle Hintergrundinfos über die Immobilie und deren Lage sowie seine eigenen Wünsche kennt, ist bei der Besichtigung klar im Vorteil: Er kann bei Gefallen des Objekts dann nämlich sofort zuschlagen", so der Experte. Denn laut Wiesbauer profitieren so auch Verkäufer von einer guten Vorbereitung der potentiellen Käufer: "Dadurch kommen nur ernsthafte Interessenten zur Besichtigung, die die Immobilie wirklich haben möchten." Quelle: Fotolia

Nicht alle Bausparkassen setzen auf Transparenz, einige wollten sich nicht am Vergleich beteiligen. In diesem Falle wurden Angebote vom Vertreter eingeholt. Die Beratung war nicht immer professionell, einige Vertreter waren nicht in der Lage, die Fragen zum Spar- und Tilgungsplan oder zum Wohnförderkonto zu beantworten. Die Tarife der Bausparkassen, die sich nicht beteiligen wollten, belegten die hinteren Plätze.

Wie sich die staatlichen Zulagen beim Bausparen auswirken, zeigt die Rechnung für eine Familie mit zwei Kindern. In der Ansparphase zahlt der Mann 200 Euro pro Monat, die Frau 150 Euro. Nach zehn Jahren könnte das Ehepaar bei der BHW insgesamt über eine Bausparsumme in Höhe von 180.000 Euro verfügen. Die Rate würde allerdings 1.756 Euro betragen, nach 17 Jahren und vier Monaten ist der Kredit zurückgezahlt.

Warum sollte ich einen Bausparvertrag abschließen?

Verheiratete mit zwei Kindern, die vor dem Jahr 2008 geboren sind, erhalten pro Jahr einen Zuschuss von 793 Euro pro Jahr. Die staatlichen Zulagen summieren sich beim BHW-Tarif über die Jahre auf 9.665 Euro. Zusätzliche mögliche Steuervorteile wurden nicht in den Angeboten berücksichtigt, weil der Bausparer konsequent nach Vorbild seines Steuerbescheides einen entsprechenden Betrag selber auf den Bausparvertrag einzahlen müsste. In der Praxis dürften das die wenigsten Bausparer jährlich vornehmen. Daher ist diese Auswertung ohne Steuervorteile.

Wann sollte man keinen Bausparvertrag abschließen?

Die Förderung ist aber nicht gratis. Die Zulagen und die Tilgungsbeiträge werden in einem fiktiven Wohnförderkonto erfasst und mit zwei Prozent pro Jahr verzinst. Die zunächst geplante Absenkung auf ein Prozent ist jetzt vom Tisch. Immerhin müssen Kunden aber nach den neuen Vorgaben nicht wie bislang schon zu Beginn der Auszahlungsphase entscheiden, ob sie die Steuerschuld auf einen Schlag tilgen möchten oder bis zum 85. Lebensjahr in regelmäßigen Raten abstottern.

Jetzt haben sie mehr Zeit. Eine vorzeitige Rückzahlung des Wohnförderkontos wurde für diese Musterberechnung verwendet, weil dies für den Kontoverlauf eindeutiger zu vergleichen ist. Immerhin kann der Wert des Kontos in diesem Falle um 30 Prozent reduziert werden.

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