Bundesweite Razzia Immobilienanleger fürchten um ihr Geld

Deutschland droht ein neuer Anlegerskandal. In einer bundesweiten Razzia gehen Polizisten gegen ein Unternehmen vor, das Milliarden in vermeintlich sichere Immobilien investierte. Anleger fürchten um ihr Geld.

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Blaulicht: Die Polizei ermittelt gegen ein vermeintliches Schneeball-System. Quelle: dpa

Mit einer bundesweiten Razzia ist die Frankfurter Staatsanwaltschaft gegen eine Bande mutmaßlicher Anlagebetrüger vorgegangen. Die Frankfurter Firmengruppe S&K wird verdächtigt, gemeinsam mit einem Hamburger Unternehmen ein umfassendes Schneeballsystem installiert und so einen Schaden in dreistelliger Millionenhöhe verursacht zu zu haben. Den Kunden versprachen die mutmaßlichen Betrüger sichere Anlagen auch nach der Bankenkrise im Jahr 2008.

Laut einer Frankfurter Justizsprecherin sind bei den Durchsuchungen am Dienstag sechs Verdächtige im Alter zwischen 33 und 70 Jahren verhaftet worden. Insgesamt werde gegen etwa 50 Beschuldigte ermittelt, weitere Haftbefehle gebe es derzeit nicht. Unter den Beschuldigten sind auch mehrere Notare und Rechtsanwälte.

Die Verantwortlichen sollen tausende Anleger in einem Schneeballsystem betrogen haben, indem sie nach der Finanzkrise 2008 sichere Anlageformen versprachen. Der Schaden übersteige die 100 Millionen Euro. Den Anlegern seien über Jahre meist gemischte Fonds angeboten worden, in denen meistens Immobilien mitenthalten waren.

Bereits in den vergangenen Wochen hatte es Zweifel an der Werthaltigkeit der einzelnen Bündel gegeben. Medien berichteten über den protzigen Lebensstil und Partys der Firmeneigentümer. Die Justiz hat nach eigenen Angaben Vermögenswerte von über 100 Millionen Euro gesichert. Dazu gehörten Immobilien und Konten.

An den rund 130 Durchsuchungen mit Schwerpunkten in Hessen, Hamburg und Bayern haben rund 1200 Ermittlungsbeamte und 15 Staatsanwälte teilgenommen. Weitere beteiligte Länder waren Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Brandenburg.

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