Wollen Eigentümer schnell Geld sehen, müssen sie nachgeben. Eine 336-Quadratmeter-Villa mit Pool auf der Insel Zakynthos im Ionischen Meer etwa sollte 2013 noch 650 000 Euro kosten. Jetzt gibt es sie für 490 000. Bis 20 Prozent günstiger als auf dem Hoch 2008 kommen Käufer häufig zum Zug. Auf Rhodos müssten Interessenten für ein Haus nahe zum Meer zwischen 300 000 und 600 000 Euro einplanen, sagt Petras. Seyrer von G.I.S, der meist zu Grundstückskauf und Neubau rät, hält für Ferienregionen Kosten von 160 000 bis 240 000 Euro für realistisch. Heute seien zudem verstärkt Investoren unterwegs, die Luxusvillen suchten, etwa auf Mykonos oder Korfu, sagt Alexandros Moulas, Griechenlandexperte beim Immobiliendienstleister Savills. Manchen Nicht-EU-Bürger mag auch die Aufenthaltserlaubnis locken: Die spendiert der Staat für fünf Jahre beim Kauf einer Immobilie ab 250 000 Euro. Später kann sie beliebig oft verlängert werden.
Vergünstigt wird der Einstieg durch eine niedrigere Grunderwerbsteuer. Seit Jahresanfang müssen Käufer nur noch drei statt zehn Prozent auf den Kaufpreis zahlen. Bei Neubauten fallen auf die Baukosten 23 Prozent Mehrwertsteuer an (auf den Inseln sind es nur 16 Prozent). Für den Notar müssen Immobilienkäufer inklusive verschiedener Gebühren, etwa für den Grundbucheintrag, knapp zwei Prozent des Kaufpreises einplanen. Nach dem Kauf kommen ab 200 000 Euro Verkehrswert der Immobilie noch laufende Steuern von derzeit 0,2 bis 2 Prozent pro Jahr hinzu. Meist wird als Verkehrswert allerdings ein Wert deutlich unter dem Kaufpreis angesetzt.
Besondere Vorsicht ist in Griechenland vor Vertragsabschluss geboten. Die Grundbücher sind nicht immer verlässlich, wer im Vertrauen auf die Angaben im Grundbuch gekauft hat, ist nicht unbedingt geschützt. Bislang wird das Grundbuch in vielen Regionen auch nur personenbezogen geführt. Es nennt also alle von einer Person gehaltenen Immobilien, aber nicht aktuelle und frühere Eigentümer für eine konkrete Immobilie. Bis 2020 soll ein zu Deutschland vergleichbares Grundbuchwesen aufgebaut werden. Schon heute gibt es dieses auf den Inseln Rhodos und Kos.
In einigen Landesteilen, vor allem auf Kreta, stehen die Besitzer von Immobilien nicht selten gar nicht als Eigentümer im Grundbuch. Dort sind viele Grundstücke nur „ersessen“ worden. Um rechtlich auf der sicheren Seite zu sein, müssen Käufer daher die Historie einer Immobilie möglichst über 20 Jahre klären. So lange ist maximal die zur Ersitzung nötige Frist. Das kann nur ein Anwalt, der mit 1,5 bis 3,0 Prozent des Kaufpreises zu Buche schlägt. Anwalt, Steuerberater und gute Makler können auch bei der Beantragung einer griechischen Steuernummer helfen, die Immobilienkäufer benötigen.
Ein Notar darf den Immobilienkauf in Griechenland nur beurkunden, wenn ein vom Verkäufer beauftragter und bezahlter Ingenieur eine Bescheinigung erstellt, dass es keine Verstöße gegen Bauauflagen gibt oder diese legalisiert worden sind. Käufer sollten sich bei kritischen Fällen aber nicht auf dessen Angaben verlassen, sondern selbst einen Ingenieur zu Rate ziehen.