Energetisch sanieren Welcher Energieberater wirklich beim Sparen hilft

Ob Wärmedämmung wie erwartet die Energiekosten senkt, hängt an der Qualität der Energieberatung. Wie Haussanierer den richtigen Energieberater herauspicken.

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Wärmeberater mit Messgerät vor einem Haus Quelle: imago images

Ex-Tagesthemen-Anchorman Ulrich Wickert ist seit einigen Wochen wieder häufiger auf dem Bildschirm zu sehen. Der Werbespot mit ihm als Protagonisten wirbt zur besten Sendezeit für Energiesparen und die Haussanierung samt Wärmedämmung. Die Botschaft: „Dämmen lohnt sich“.

Vier Hersteller der Dämmstoffindustrie wollten die andauernde Kritik an der Sinnhaftigkeit und Rentabilität der Wärmedämmung von Wohngebäuden nicht länger hinnehmen. Nachdem selbst NDR, WDR und sogar die altehrwürdige Frankfurter Allgemeine Zeitung höchst kritisch über dicke Styroporplatten an Hausfassaden berichteten und selbst einstweilige Verfügungen und massive Kritik die Zweifler und Mahner nichts verstummen ließen, ergriffen die Firmenchefs von Sto, Brillux und ein paar anderen die Initiative. Im Juni riefen sie den Verein Qualitätsgedämmt e.V.  ins Leben und starteten das Internet-Portal dämmen-lohnt-sich.de. Für den Werbespot mit Uli Wickert, Broschüren und Internetangebote nahmen sie viel Geld in die Hand. Die deutsche Energieagentur dena, die zur Hälfte vom Bund finanziert wird, steht der Unternehmerinitiative beratend zur Seite.

Die spannendsten KfW-Programme

Ob sich Dämmen lohnt, wie die Werbung verspricht, ist jedoch gar nicht pauschal zu beantworten. Denn jedes Haus ist anders gebaut, auch Anlagentechnik und Ausstattung unterscheiden sich. Und nicht zuletzt bestimmen auch das Portemonnaie des Besitzers und das Heizverhalten der Hausbewohner darüber, ob eine energetische Sanierung wirtschaftlich ist oder nicht.

Hilfe versprechen Energieberater, die nach einer Hausbesichtigung effiziente Maßnahmen vorschlagen und Einsparpotenziale beim Energieverbrauch aufzeigen. Der Staat fördert sogar die Energieberatung für Hauseigentümer mit einem Zuschuss von 400 bis 650 Euro. Durch den Zuschuss sinken die Kosten für den Energieberater oft um die Hälfte.

Die größten Stromfresser und wie man sie ausschaltet
Ab September müssen Staubsauger ein Energielabel tragen, so wie Waschmaschine und Kühlschrank auch. Die EU-Regelung soll es einfacher machen, energiesparende Geräte zu erkennen. Ab September dürfen die Geräte maximal 1600 Watt verbrauchen, bis 2017 soll diese Grenze auf 900 Watt herabgesetzt werden. Zusätzliche hinweise auf dem Label informieren den Kunden, für welchen Bodenbelag der Sauger geeignet ist. Wichtig ist für Experten allerdings nicht nur die Watt-Zahl, sondern auch die Saugleistung. Muss länger gesaugt werden, ist die Energieersparnis durch geringeren Stromverbrauch hinüber. Deshalb sei das Label kaum mit den Energieeffizienzklassen anderer Geräte zu vergleichen. Wenn Sie vorhaben, sich einen neuen Staubsauger anzuschaffen, achten Sie nicht nur auf den Stromverbrauch, sondern auch auf die Saugleistung. Diese wird durch die Art des Motors, Saugrohr und vorhandene Filter beeinflusst. Viele Händler bieten mittlerweile "Versuchsparcours" an, auf denen man die Staubsaugermodelle testen kann. Staubsauger, die bis Ende des Monats in den Handel kommen, werden das Label vorerst nicht bekommen und dürfen auch ohne dieses verkauft werden. Quelle: dpa
Für Filter-Kaffeemaschinen mit einer Isolierkanne soll der EU zufolge eine Wartezeit von fünf Minuten gelten. Bei Maschinen ohne Isolierbehälter ist eine Wartezeit von maximal 40 Minuten geplant. Die Hersteller können der Kommission zufolge aber entscheiden, ob sie es den Verbrauchern ermöglichen, die automatische Abschaltung der Warmhaltefunktion wieder abzustellen. „Die Einschränkungen für den Verbraucher sind sehr, sehr gering. Kaffee, der 40 Minuten in der Glaskanne steht, schmeckt ohnehin nicht mehr“, sagte Scholz. Vorteile für die Verbraucher seien Einsparungen beim Stromverbrauch und damit bei den Kosten. Der Bund der Energieverbraucher schätzt die Einsparungen auf etwa 60 Euro im Jahr, wenn täglich drei Kannen Kaffee gekocht und diese insgesamt acht Stunden warmgehalten werden. „Existierende Modelle, die automatisch abschalten, kosten kaum so viel wie der Warmhaltestrom eines Jahres“, sagte der Vorsitzende des Verbandes, Aribert Peters der dpa. „Wir bekommen die Energiewende nicht hin, ohne Strom zu sparen.“ Quelle: dpa
Eine Umfrage von TNS Emnid für den Strom- und Gasanbieter E wie einfach hat ergeben, dass 30 Prozent der Bürger nicht wissen, wie viel Strom sie im Alltag tatsächlich verbrauchen. Vor allem ganz junge sowie ältere Menschen kennen ihren Verbrauch nicht. Um Strom zu sparen, geben 81 Prozent der Befragten an, dass sie ihre Akkuladegeräte vom Netz trennen, den Gefrierschrank abtauen (72 Prozent), und auf Energiesparlampen umgestiegen sind (71 Prozent). Doch sind das wirklich die größten Stromfresser im Haushalt? Wer geben zehn Tipps, wo und wie Sie in Zukunft Strom im Haushalt sparen können. Quelle: dapd
Eco-Programme beim Spülen benutzenMit 5,1 Prozent Anteil am gesamten Stromverbrauch landet das Geschirrspülen auf Platz 10 der größten Stromfresser im Haushalt. Laut einer Studie der Universität Bonn ist das Spülen in der Maschine übrigens trotzdem günstiger als Handspülen: Im Geschirrspüler werden sowohl weniger Wasser als auch weniger Energie verbraucht. Voraussetzung ist natürlich, dass die Maschine nur voll beladen eingeschaltet wird und dass das Geschirr nicht zusätzlich von Hand vorgespült wird. Auch sogenannte Spar-, Eco- oder Umwelt-Programme sparen Energie. Bei geringerer Temperatur wird das Geschirr dank längerer Spülzeiten genauso sauber wie in "Normal"-Programmen.Datengrundlage des Rankings: Energieagentur NRW: "Wo im Haushalt bleibt der Strom?"; in der Studie wurde 2011 unter anderem der Stromverbrauch von Ein- bis Sechs-Personen-Haushalten untersucht. Bei allen Punkten gilt: Es handelt sich um Durchschnittswerte. Je nach eingesetzter Technologie, Handhabung, Haushaltsgröße und -zusammensetzung kann der Stromverbrauch im individuellen Zuhause erheblich abweichen.Tipps zum Energiesparen: Eigene Recherche und Umweltbundesamt-Broschüre "Energiesparen im Haushalt", die als PDF heruntergeladen werden kann. Quelle: dpa
Moderne Umwälzpumpen lohnen sichDie elektrisch betriebene Umwälzpumpe der Heizungsanlage landet mit durchschnittlich 6,0 Prozent Anteil am Stromverbrauch auf Platz neun. Sie transportiert das erwärmte Wasser zu den Heizkörpern in der Wohnung. Laut Stiftung Warentest lohnt sich der Ersatz einer alten Pumpe durch eine moderne, energieeffiziente Pumpe schnell; demnach lassen sich so 100 bis 130 Euro Stromkosten pro Jahr einsparen. Von den Stromkosten abgesehen (ein Sonderfall sind alte Nachtstromspeicheröfen) macht das Heizen mit 70 Prozent am Gesamtenergieverbrauch des HAushalts den größten Anteil aus. Ohne große Investitionen in eine neue Heizungsanlage kann man auch hier mit einigen Tricks viel Energie sparen. Ihre Heizung sollten Sie im Idealfall nicht durch Möbel zustellen. Achten Sie beim Lüften darauf, die Heizung immer aus zu machen. Die Raumtemperatur sollte zudem auf maximal 20 Grad Celsius eingestellt sein - jedes Grad weniger spart Energie. Moderne Thermostatventile können die Raumtemperatur auch konstant auf dem gewünschten Wert halten, wenn mal die Sonne durchs Fenster scheint. So wird ein überheizen der Räume und Verlust teurer Heizenergie durch zusätzliches Lüften vermieden. Laut Umweltbundesamt können so vier bis acht Prozent Heizenergie gespart werden. Quelle: dpa
Trocknen: Nichts ist preiswerter als Sonne und WindBeim Trocknen der Wäsche wird das Wasser aus dem Waschvorgang wieder entfernt - das können Sonne und Wind kostenfrei für Sie erledigen, oder eben der elektrische Wäschetrockner. Das Gerät ist allerdings ein wahrer Stromfresser: 6,6 Prozent des Stromverbrauchs entfallen im Durchschnitt auf das Trocknen, das so auf Rang acht landet. Soll ein Trockner zum Einsatz kommen, ist ein Gerät mit Wärmepumpentechnologie besonders Umwelt- und Geldbeutelschonend im Einsatz, die Anschaffungskosten sind allerdings recht hoch. Es gibt auch Trockner, die mit Gas betrieben werden.Beim maschinellen Trocknen gilt: Das Gerät sollte nur gut befüllt zum Einsatz kommen und die Wäsche sollte so gut wie möglich vorgetrocknet, also zuvor in der Waschmaschine oder Wäscheschleuder mit möglichst hoher Schleuderdrehzahl entwässert worden sein. Als Kompromiss kann man auch die Wäsche im Trockner leicht vortrocknen und dann auf der Leine zu Ende trocknen lassen. Auch ein kleiner Ventilator, der vor dem Wäscheständer aufgestellt wird, leistet gute Dienste: Er verbraucht wesentlich weniger Strom, macht die Wäsche aber ebenfalls weich und beschleunigt den Abtransport der Feuchtigkeit durch die permanente Bewegung der vorbeistreichenden Luft.Beim Trocknen der Wäsche im Raum gilt: Der Raum muss unbeheizt und gut gelüftet sein - sonst droht Schimmelbefall. Wäsche im beheizten Wohnraum zu trocknen, ist nicht sinnvoll, denn durch das zusätzliche Stoßlüften um die Feuchtigkeit abzutransportieren geht viel wertvolle Heizenergie verloren. Quelle: dpa
Alte Haushaltsgeräte durch neue ersetzen Diverse elektrische Hausgeräte, darunter zum Beispiel Staubsauger, machen im Durchschnitt 7,7 Prozent des Haushalt-Stromverbrauchs aus und landen sie auf Platz sieben der größten Stromfresser. Bei Staubsaugern gilt: Eine hohe Leistungsaufnahme entspricht nicht einer hohen Saugleistung. Bei der Wahl sollte man also nicht den Sauger mit der höchsten Watt-Zahl auf dem Typenschild wählen, sondern sich über Testergebnisse der tatsächlichen Saugleistung schlau machen. Ab 2014 kommen auch Energieeffizienzklassen-Kennzeichnungen für Staubsauger. Bei diversen Elektro-Kleingeräten, wie elektrischen Dosenöffnern oder Messern, kann man den Einsatz durchaus hinterfragen. In anderen Fällen kann ihr Einsatz aber auch Energie einsparen, denn ein Brötchen lässt sich auf dem Toaster stromsparender aufbacken als im Backofen, ein Liter Wasser für Tee oder zum Nudeln kochen ist im Wasserkocher schneller und effizienter aufbereitet, als auf dem Elektroherd. In der Regel gilt die Devise: Setzen Sie die Verschwender vor die Tür. Gerade bei Haushaltsgeräten macht es sich in Sachen Strombilanz bezahlt, alte Geräte gegen neue Technologien einzutauschen. Quelle: dapd

Unterschiedliche Qualifikation der Energieberater

Um die 15.000 Energieberater arbeiteten heute in Deutschland. Das Problem: Energieberater ist kein geschützter Beruf, selbst Unqualifizierte können sich so bezeichnen. Wer aber Wert auf eine unabhängige und kompetente Beratung zur energetischen Gebäudesanierung wünscht oder staatliche Zuschüsse und günstige Kredite der staatlichen KfW-Bank nutzen möchte, benötigt einen Energieberater mit besonderen Qualifikationen und einer Förderberechtigung. Wie aber sind die auffindbar? Und worauf kommt es bei ihrer Dienstleistung an?

Zunächst gilt es, sich vor den schwarzen Schafen der Branche zu hüten. Bei einer Stichprobe von Stiftung Warentest im Jahr 2012 lieferten sieben von neun Energieberatern eine unzureichende oder unvollständige Beratungsergebnisse. Die Folgen sind schlimmstenfalls falsche Sanierungen, die erhebliche Folgekosten nach sich ziehen.

Auf keinen Fall sollten Haus- oder Wohnungseigentümer besonders preiswerten Angeboten auf den Leim gehen, die Ihnen am Telefon, per Hauspost oder im Internet aufgeschwatzt werden. Auch blindlings den erstbesten Energieberater zu nehmen, den der Baustoffhändler oder die Baufirma empfiehlt, kann sich rächen.

Erst Ende Januar warnte die Verbraucherzentrale vor der Firma Özkan Energiemarketing EF, einem betrügerischen Energieberater, der am Telefon die Ausstellung eines Energieausweises für nur 100 Euro anbot – mit dem Argument, dass dieser für Immobilienbesitzer seit Inkrafttreten der neuen Energieeinsparverordnung ab Mai 2014 verpflichtend sei. Das aber ist falsch. Einen Energieausweis muss nur derjenige vorweisen, der seine Immobilien verkaufen oder vermieten möchte. Wer nur sein eigenes Haus sanieren will, benötigt keinen Ausweis. Ein seriöser Anbieter appelliert daher nicht an ein falsches Pflichtgefühl.

Energieausweis ist nicht gleich Energieberatung

Selbst ein gründlich erstellter Energieausweis ist nicht mit einer umfassenden Energieberatung zu verwechseln. Ein Energieausweis kann nicht als Grundlage für ein Sanierungsvorhaben dienen, sagen auch Verbraucherschützer. Eigenheimbesitzer müssen zudem den Verbrauchs- vom Bedarfsausweis unterscheiden. Lediglich beim Bedarfsausweis kommt der Energieberater zur Begutachtung ins Haus, um sich selbst ein Bild von der Heizungsanlage, Bausubstanz und ihren Dämmeigenschaften zu machen. Und nur im Bedarfsausweis müssen mindestens zwei passende Sanierungsmaßnahmen vorgeschlagen werden. Für einen konkreten Sanierungsplan reicht das aber nicht aus.

Den vergleichsweise simplen Verbrauchsausweis können Energieberater hingegen ohne Vor-Ort-Besichtigung des Gebäudes lediglich anhand der Jahresrechnungen für Heizung, Strom und Warmwasser sowie ein paar Eckdaten zum Haus erstellen. Dementsprechend gibt es sie auch im Internet schon für weniger als 40 Euro. Mehr als einen groben Anhaltspunkt, wie viel Energie eine Wohnung oder ein Haus verschlingt geben sie allerdings nicht. Denn der Verbrauchswert hängt maßgeblich von den Witterungsverhältnissen in den betrachteten Jahren und dem Heiz- und Nutzungsverhalten der Bewohner. Der ermittelte Verbrauchswert kann daher beim nächsten Bewohner der Immobilie schon wieder ganz anders ausfallen.

Verbrauch halbieren

Umgekehrt kann am Ende einer fachkundigen Energieberatung auch ein Bedarfsausweis als Nebenprodukt für den Hausbesitzer herauskommen. Der sollte aber nicht im Fokus stehen, denn primär geht es um das Ziel, mit möglichst geringem Einsatz mit einer Teil- oder Komplettsanierung den gewünschten Einspareffekt zu erreichen.

Staatliche Qualitätsstandards nur für förderberechtigte Energieberater

Die meisten Energieberater sind von Haus aus Architekten, Bauingenieure oder Handwerkermeister. Das allein reicht für die komplexe Materie einer energetischen Sanierung nicht aus. Daher haben die meisten Energieberater umfassende Weiterbildungen absolviert. Viele von ihnen sind zudem in regionalen Netzwerken oder Verbänden organisiert, deren Dickicht der Verbraucher kaum noch durchschauen kann. Mit den Jahren haben Angebote und Anforderungen immer weiter zugenommen.

Was der Energieberater alles dafür tun und wissen muss, ist aber lediglich für jene vom Staat vorgeschrieben, deren Arbeit auch staatlich gefördert wird. Dabei sind die Qualifikationsanforderungen je nach Förderungsart unterschiedlich. 

Energieberatung vor Ort als erster Schritt

Eine brauchbare Energieberatung kostet je nach Berater zwischen 500 und 1000 Euro. Wer zum Beispiel den staatlichen Zuschuss zur Energieberatung von 400 Euro für sein Ein- oder Zweifamilienhaus nutzen will – was die Beratungskosten im Regelfall ungefähr halbiert -, braucht einen vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) als förderberechtigt eingestuften Berater. Für diese Förderberechtigung fordert das BAFA  eine standardisierte Fortbildung, die den Berater in die Lage versetzt, eine umfassende Vor-Ort-Beratung vorzunehmen und dem Hauseigentümer eine umfassende Auswertung mit Sanierungsvorschlägen zu unterbreiten.

Mehr als 20.000 von dem BAFA geförderte Energieberatungen für Ein- und Mehrfamilienhäuser gab es 2013. Wer wissen will, wie das ideal dokumentierte Beratungsergebnis aussehen soll, kann sich auf den Internetseiten des BAFA einen Musterbericht ansehen. Auch eine Checkliste für die vom Berater abzuarbeitenden Punkte ist dort hinterlegt. Seit 2012 gelten hier neue Anforderungen für die Berater hinsichtlich ihrer Qualifikation und Leistungen.

Staatlicher Zuschuss zur Energieberatung

Differenzierte sind die Anforderungen für Energieberater, die Sanierungsvorhaben als förderfähig nach den Kriterien der KfW bewerten dürfen. Die KfW unterstützt mit ihrem Programm „Energieeffizient Bauen und Sanieren“ sowohl Einzelmaßnahmen als auch Komplettsanierungen durch verbilligte Kredite. Ob ein Vorhaben förderungswürdig ist, muss ein Energieberater schon vor Sanierungsbeginn bescheinigen. Außerdem muss er nach Abschluss der Maßnahme deren erfolgreiche Umsetzung bestätigen. Nur dann fließt Geld von der KfW.

Fünfmal soviel Zusatzqualifikation gefordert

Die Fähigkeiten dazu muss ein Energieberater inzwischen durch umfangreichere Weiterbildungen erwerben. Statt wie bisher in nur 16 zusätzlichen Unterrichtseinheiten muss er ab dem 1. Oktober 2014 bereits 80 weitere Unterrichtseinheiten zu seiner Grundqualifikation (130 bis 210 Unterrichtseinheiten) nachweisen. Die KfW verlangt seit 1. Juni 2014 die Eintragung in die Energieeffizienz-Expertenliste für Förderprogramme des Bundes. Um die Anforderungen für die Eintragung zu erfüllen, müssen Experten neben einer baunahen Grundausbildung eine umfangreiche Weiterbildung nachweisen. Für den Nachweis hatten die Energieberater zwei Jahre Zeit, nun endet die Frist. Bei den neuen Fortbildungsinhalten geht es für einige Experten beispielsweise auch um die EU-Gebäuderichtlinie, die neue Energieeinsparverordnung (EnEV), erweiterte bauphysikalische Grundlagen und eine verstärkte Prüfung der Wirtschaftlichkeit von Sanierungsmaßnahmen. 

Für KfW-Programme qualifizierte Berater sind daher ausschließlich in der Expertenliste der dena unter www.energie-effizienz-experten.de zu finden. Dort können Interessierte anhand ihres Wohnorts qualifizierte Energieberater suchen, die von den staatlichen Förderprogrammen akzeptiert werden. Welches Förderprogramm beachtet werden soll, können Nutzer direkt unter der Suchmaske anhaken.

Nach neuesten Zahlen des BAFA sind aus der Liste 13.000 Energieberater für die Vor-Ort-Beratung förderberechtigt. Dennoch sind dort nur 5500 von ihnen zu finden. Von den insgesamt aufgeführten 11500 Energieberatern sind hingegen fast alle für die KfW-Programme geeignet. Lediglich 860 haben sich auf das KfW-Programm „Energieeffizient Sanieren für Baudenkmale“ spezialisiert.

Wer also ganz sicher gehen will, dass sein Energieberater aus der Region qualifiziert ist, sollte nach seiner Registrierung für die staatlichen Förderprogramme fragen und diese zur Bedingung machen.

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