Wer sanieren will und überlegt, vor dem neuen Fassadenputz auch noch Dämmplatten an die Hauswand zu dübeln, kann ehrlich gerechnet nur den Mehraufwand für die Dämmstoffanbringung den erzielbaren Einsparungen an Heizenergie gegenüber stellen. Für Gerüst, Putz und Farbe hat der die sogenannten Sowieso-Kosten, die er von den Gesamtkosten der Sanierung abziehen muss. Die Art der Rechnung ist essentiell für eine auf kalkulatorische rentable Investition. Holm hat das über den deutschen Gebäudebestand wie folgt kalkuliert:
Altersklasse | moderate Sanierung | ambitionierte Sanierung | Sowieso Kosten | Anteil Sowieso |
<1918 | 14.500 € | 16.900 € | 38.300 € | 73% |
1918-1948 | 15.400 € | 18.200 € | 37.060 € | 71% |
1949-1957 | 12.600 € | 13.900 € | 34.890 € | 73% |
1958-1968 | 13.900 € | 15.700 € | 38.580 € | 74% |
1969-1978 | 16.000 € | 19.100 € | 50.610 € | 76% |
1979-1987 | 11.100 € | 13.000 € | 33.650 € | 75% |
1988-1993 | 10.200 € | 12.600 € | 43.510 € | 81% |
Quelle: FIW, München
Fazit der FIW-Zahlen: Die energetisch wirksamen Mehrkosten erreichen durchschnittlich nicht einmal 30 Prozent des Sanierungsaufwands. Das zugrunde gelegt amortisieren sich Sanierungsmaßnahmen natürlich schneller. Dazu hatte auch das Institut Wohnen und Umwelt (IWU) aus Darmstadt für die WirtschaftsWoche bereits eine Untersuchung angestellt.
Auch die dena hat in diversen Untersuchungen festgestellt, dass bei Sanierungen, die an Gebäuden ohnehin anstehen und dadurch nur vergleichsweise geringen Mehraufwand für energetische Verbesserungen erfordern, die Baumaßnahme in aller Regel wirtschaftlich ist. Im Umkehrschluss heißt das, eine Sanierung ohne gleichzeitigen Sanierungszwang aufgrund von Überalterung, Verschleiß oder Beschädigung der Gebäudeteile oder Technik ist oftmals unwirtschaftlich.