Zum anderen sorgen das breitere Angebot und verbesserte Marketingaktivitäten für starkes Wachstum, da so neue Zielgruppen erreicht werden. So gibt es schon seit Jahren einen Trend zu großzügigen Ferienimmobilien.
Gefragt sind Ferienwohnungen mit 50 bis 70 Quadratmetern und zwei Schlafzimmern, oder 80 bis 100 Quadratmetern mit drei Schlafzimmern. Extras wie WLAN, Brötchen-Bringdienst, Haustierfreundlichkeit oder Swimming-Pool sowie eine generell gehobene Ausstattung mit viel Komfort werden von den Urlaubern immer häufiger nachgefragt.
Die beliebtesten Ziele der Ferienhausurlauber sind dementsprechend Deutschland und die Nachbarländer Österreich, Italien, Frankreich, Niederlande und Dänemark. Besonders stark ist die Nachfrage in Deutschland in den Küstenregionen von Ost- und Nordsee.
Im Durchschnitt bleiben Ferienhausurlauber 8,3 Tage. Im Mittel buchten sie für diesen Zeitraum eine Ferienwohnung mit 76 Quadratmetern und 2,3 Schlafzimmern. Die durchschnittliche Miete liegt dafür im Sommer bei 1013 Euro. Dabei ist der deutsche Ferienhausmarkt vor allem von Wohnungen und Appartements geprägt, der Anteil an Ferienhäusern liegt hierzulande bei nur 15 Prozent. In Dänemark zum Beispiel gibt es fast ausschließlich Ferienhäuser.
Das Wachstum der Branche ruft natürlich auch Kapitalanleger auf den Plan, die seit einigen Jahren vermehrt nach Investitionsgelegenheiten Ausschau halten. Zudem sind die Renditen bei Vermietung einer Ferienimmobilie attraktiv. Wo sonst bekommen Anleger für eine Sachwertanlage, die weitgehend frei von Inflationsrisiken und plötzlichen Wertverlusten ist, ihre Investition mit drei, vier Prozent und mehr verzinst? Hinzu kommt noch ein Gewinn an Lebensqualität durch die eigenen vier Wände am Urlaubsort.
Faktoren für eine rentable Ferienimmobilie
Das schönste Ferienhaus nützt nichts, wenn es da steht, wo niemand Urlaub machen möchte. Oder noch schlimmer: Die Vermietung von Wohnraum an Feriengäste ist gar nicht erlaubt oder es kündigt sich ein solches Verbot durch die Kommune an. Fragen Sie beim örtlichen Baubeauftragten der Stadt oder Gemeinde nach. Ansonsten gilt als Faustregel: Beliebt ist alles, was am Wasser liegt, an Meer, See oder Fluss.
Bei der Ausstattung gilt: Die Anforderungen der Mieter steigen. Ohne Internetanschluss braucht man Familien mit Kindern zum Beispiel nicht mehr kommen. Zunehmend gefragt: Ferienhäuser für sechs und mehr Personen, inklusive Pool sowie barrierefreie und allergikerfreundliche Wohnungen.
Ist eine Ferienimmobilie von Anfang an zu teuer, droht das Objekt trotz intensiver Vermietungsbemühungen unrentabel zu werden. Insbesondere die Finanzierungskosten müssen sich erst amortisieren. Voraussetzung ist, dass ausreichend hohe Mieteinahmen ortsüblich und durchsetzbar sind.
Wer seine Ferienimmobilie neben den Wochen der Selbstnutzung auch vermietet, muss für eine möglichst hohe Auslastung sorgen. Was nützt es schon, dass Urlauber in der Hochsaison eine hohe Miete für das Ferienobjekt akzeptieren, wenn es 40 Wochen im Jahr leer steht? Experten empfehlen eine breite Preisspanne zwischen Neben- und Hauptsaison, um die Auslastung zu erhöhen.
Nicht nur die Nachfrage, auch das Angebot an Ferienimmobilien nimmt zu – und damit die Konkurrenz durch andere Anbieter. Wer erfolgreicher Vermieter sein will, muss dafür sorgen, dass sein Objekt die Zielgruppe ideal anspricht und sich durch bestimmte Merkmale von der Masse abhebt. Durchschnitt geben Ferienhausurlauber 834 Euro für die Wochenmiete aus - Tendenz steigend, aber auch regional und abhängig von der Immobilie stark unterschiedlich. Erkundigen Sie sich gründlich nach den Preisen der übrigen Anbieter vor Ort.
Das Ferienhausangebot muss von Interessenten auch gefunden werden. Eigene Website, Eintrag in ein oder mehrere einschlägige Vermittlungsportale, Werbeanzeigen, Flyer, Kontakt zur Touristeninformation – all das kann helfen, die Gäste für das Ferienhaus zu finden. Aber all das kostet auch. Wer wahllos wirbt, verbrennt unnötig Geld. Nahezu kostenlos gibt es lediglich Mundpropaganda und das Schild am Haus.
Jährliche Rendite von fünf Prozent
Ein Beispiel: An der Ostseeküste Schleswig-Holsteins entsteht gerade eine Ferienhaussiedlung mit 133 Holzhäusern im dänischen Stil. Verkauft werden die komplett ausgestatteten und eingerichteten Häuser gezielt als Renditeobjekte für Anleger. „Eigentlich waren wir aufgrund der großen Nachfrage für unsere Kunden auf der Suche nach Immobilien als Kapitalanlage. Erst dann sind wir auf das Ferienhausprojekt in Großenbrode gestoßen“, erzählt André Schlüter, Sprecher bei Ziegert Bank- und Immobilienconsulting, einem großen Vermarkter von Eigentumswohnungen in Berlin. Wichtig war dabei, dass schon in der Finanzierungsphase Einnahmen entstehen, die die Investition tragen.