Befeuert wird die Nachfrage nach Immobilien-Investments der Untersuchung zufolge vor allem vom niedrigen Zinsniveau und den anhaltenden Inflationssorgen unter den Investoren: 91 Prozent von ihnen nannten die Inflation als einen der Hauptgründe für das große Interesse der Anleger, neben der allgemeinen Unsicherheit aufgrund der Eurokrise und mangelnden Anlagealternativen mit ähnlich attraktiver Rendite. „Der Ruf des sicheren Hafens für Immobilieninvestments bleibt Deutschland erhalten“, hieß es unter den befragten Investoren. Das ruft auch vermehrt internationale Investoren auf den Plan. Sie dürften 2013 eine zunehmend große Rolle auf dem deutschen Immobilienmarkt spielen.
Im Fokus der Investoren dürften 2013 einmal mehr Wohnimmobilien stehen. Schon im vergangenen Jahr waren in diesem Segment mehr großvolumige Geschäfte zu beobachten- Etwa der Verkauf der LBBW Immobilien GmbH mit 21.500 Wohneinheiten zu einem Preis von mehr als 1,4 Milliarden Euro oder das sogenannte BauBeCon-Portfolio mit 23.500 Wohneinheiten, dass die Barclays Bank für mehr als 1,2 Milliarden Euro an die Deutsche Wohnen AG abgeben hat.
Prognose für Mieten bis 2015
Durchschnittspreis 2012: 10,4 Euro/qm
Preisentwicklung bis 2015: +10,5 Prozent
Quelle: Feri Eurorating Services AG
Durchschnittspreis 2012: 12,6 Euro/qm
Preisentwicklung bis 2015: +9,5 Prozent
Durchschnittspreis 2012: 11,5 Euro/qm
Preisentwicklung bis 2015: +9,3 Prozent
Durchschnittspreis 2012: 6,1 Euro/qm
Preisentwicklung bis 2015: +8,3 Prozent
Durchschnittspreis 2012: 7,5 Euro/qm
Preisentwicklung bis 2015: +8,2 Prozent
Durchschnittspreis 2012: 8,9 Euro/qm
Preisentwicklung bis 2015: +7,7 Prozent
Durchschnittspreis 2012: 7,2 Euro/qm
Preisentwicklung bis 2015: +7,5 Prozent
Durchschnittspreis 2012: 9,4 Euro/qm
Preisentwicklung bis 2015: +7,2 Prozent
Durchschnittspreis 2012: 7,2 Euro/qm
Preisentwicklung bis 2015: +7,1 Prozent
Durchschnittspreis 2012: 9,6 Euro/qm
Preisentwicklung bis 2015: +7,1 Prozent
Durchschnittspreis 2012: 5,7 Euro/qm
Preisentwicklung bis 2015: +7,1 Prozent
Durchschnittspreis 2012: 9,2 Euro/qm
Preisentwicklung bis 2015: +6,9 Prozent
Durchschnittspreis 2012: 8,7 Euro/qm
Preisentwicklung bis 2015: +6,7 Prozent
Durchschnittspreis 2012: 4,9 Euro/qm
Preisentwicklung bis 2015: +5,4 Prozent
Durchschnittspreis 2012: 6,3 Euro/qm
Preisentwicklung bis 2015: +4,5 Prozent
Im Bereich der Wohnimmobilien rechnen Branchenkenner daher mit steigenden Preisen. Zwar gebe es laut Trendbarometer in Bestlagen bestimmter Regionen vereinzelt überhitzte Märkte, eine generelle Preisblase sei jedoch nicht zu beobachten. In den meisten Fällen lassen sich die gestiegenen Immobilienpreise durch ebenfalls steigende Mieten rechtfertigen. Drei Viertel der von Ernst & Young befragten Investoren erwarten somit steigende Preise für Wohnimmobilien in Bestlagen. Zwei Drittel sagen steigende Preise selbst für 1b-Lagen und stabile Preise in der Peripherie voraus. Berlin wird laut Umfrage auch 2013 mit deutlichem Abstand der Liebling der Investoren bleiben: 44 Prozent der Investoren nehmen die Hauptstadt ins Visier. Nur etwa halb so viele nennen auch die übrigen Top-Standorte Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Stuttgart.
Für Fründ sieht den Markt noch längst nicht ausgereift. „Das Marktvolumen wird von vielen immer noch überschätzt“, sagt er. In Deutschland gebe es insgesamt rund 39 Millionen Wohneinheiten. „Davon sind vielleicht maximal sieben bis acht Millionen Wohnungen überhaupt handelbar. Zudem sind größere Transaktionen von ganzen Wohnungsportfolios erst seit zehn Jahren handelbar. Der Markt befindet sich weiterhin in einer Aufbauphase."
Vom Wettrennen um die besten Immobilien profitieren die übrigen Segmente nur teilweise. So werden bei Einzelhandelsimmobilien die Preise laut Prognose überwiegend stabil erwartet, in einzelnen Städten wie Köln oder Stuttgart dürfte die Nachfrage noch am höchsten ausfallen. Bei den Büroimmobilien stehen vor allem Hamburg und München hoch im Kurs. Frankfurt verliert hingegen seine Spitzenposition aufgrund der hohen Leerstände, die die Stadt dem Schrumpfkurs der Finanzbranche als Folge der Krise zu verdanken hat.