Immobilien - kaufen oder mieten? Warum der Hauskauf vor den Toren der Stadt lohnt

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Eigenheim bevorzugt

Auch unabhängig von diesen kalkulierbaren Kostenvorteilen betrachtet eine große Mehrheit der Deutschen den Immobilienkauf als vorteilhaft. Eine Umfrage von Allensbach im Rahmen der Studie ergab, dass zwei Drittel der Deutschen überzeugt sind, dass sich der Erwerb von Wohneigentum lohnt. Nur zwölf Prozent sagten, es lohne sich nicht. 22 Prozent waren unentschieden.

Ein Grund für diese positive Einschätzung von Immobilienkäufen dürfte in der hohen Zufriedenheit von Eigentümern liegen. Wer Haus oder Wohnung kauft, ist zumeist sehr zufrieden mit seiner Wohnsituation. Mit 63 Prozent gaben das doppelt so viele an wie in der Gruppe der Mieter. Hier sind nur 30 Prozent sehr zufrieden, 15 Prozent sind weniger oder gar nicht zufrieden. Dabei legen alle Gruppen großen Wert auf gute Einkaufsmöglichen, ärztliche Versorgung, gesundes Klima und gute Luft sowie wenig Lärm und wenig Verkehr.

Beim Hauskauf hinken die Deutschen hinterher

Kaufpreise und Mieten In diesen Stadtteilen sind Haus und Wohnung noch bezahlbar

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Interaktive Kartengrafiken des Immobilienatlas

Angesichts dieser Werte ist es erstaunlich, dass trotz der hohen Zustimmung zum Eigenheimerwerb die Eigentumsquote in Deutschland im internationalen Vergleich immer noch vergleichsweise niedrig ist. Nach eigenen Angaben wohnen nur 46 Prozent der Deutschen in ihren eigenen vier Wänden, andere Statistiken sehen diesen Wert eher bei 52 Prozent. Damit ist er bereits ein paar Prozentpunkte höher als etwa vor zehn Jahren. Aber von Eigentumsquoten von mehr als 70 Prozent wie in Schweden, Italien, Spanien oder Portugal sind wir hierzulande noch weit entfernt.

Die Sparda-Bank-Studie nennt auch die am häufigsten genannten Gründe, die potenzielle Immobilienkäufer letztendlich abschrecken: Das Risiko, sich finanziell zu übernehmen und Kreditraten nicht bezahlen zu können, die hohen Anschaffungskosten sowie die Sorge vor Einschränkungen in anderen Lebensbereichen und Instandhaltungskosten. Kurz gesagt: Wer trotz der niedrigen Finanzierungszinsen jetzt nicht kauft, scheut die langfristigen finanziellen Risiken.

Ergebnis Mittelstädte in Ostdeutschland: Wie viel Wohnfläche im Schnitt für 242.000 Euro Kaufpreis zu haben ist

Im Durchschnitt 126 Quadratmeter für 242.000 Euro

Wer sich jedoch für den Immobilienkauf entscheidet, gibt demnach im bundesweiten Durchschnitt 242.000 Euro aus. Die dafür durchschnittlich aufzuwendenden sechs Jahresnettoeinkommen haben die Studienautoren als Grenze für die Erschwinglichkeit einer Immobilie angesetzt. Wo Käufer mehr investieren müssen, gelten Immobilien als unerschwinglich. Zum Beispiel sind in München für eine durchschnittliches Eigenheim in der Spitze 12,9 in den ländlichen Regionen Vulkaneifel nur 3,1 Jahresnettoeinkommen erforderlich.

Ergebnis Mittelstädte in Westdeutschland: Wie viel Wohnfläche im Schnitt für 242.000 Euro Kaufpreis zu haben ist

Für den genannten Preis 242.000 Euro gibt es durchschnittlich 126 Quadratmeter Wohnfläche. Je teurer die Region, umso weniger Quadratmeter gibt es. In den Metropolen gibt es für das gleiche Geld weniger als 100 Quadratmeter: In Berlin sind 98, in Köln 88 und in München sogar nur 44 Quadratmeter für das Durchschnittbudget drin – zu wenig für eine Familie mit nur durchschnittlichem Einkommen. In Goslar gibt es für diese Summe hingegen 228, in Stendal sogar 299 Quadratmeter.

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