Immobilien RFR Holding sieht sich in Deutschland um

Im November hatte die RFR Holding mit dem Verkauf eines milliardenschweren Immobilienpakets für Aufmerksamkeit gesorgt. Das Unternehmen ist auf der Suche nach Kaufobjekten – die ein ganz spezielles Profil haben sollen.

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Immobilen: RFR Holding sieht sich in Deutschland um Quelle: dpa

New York/Frankfurt Der Gewerbeimmobilienspezialist RFR Holding der beiden deutschstämmigen Immobilien-Investoren Michael Fuchs und Aby Rosen schaut sich auf dem deutschen Markt nach interessanten Kaufobjekten um. Im November hatte RFR den Verkauf eines Immobilienpakets an die Signa Prime Selection bekanntgegeben. Es bestand aus dem Hochhaus „Upper West“ in Berlin, dem Kaufmannshaus und den Alsterarkaden in Hamburg, der „Upper Zeil“ in Frankfurt sowie der 50-Prozent-RFR-Beteiligung am Projekt „Karstadt am Münchner Hauptbahnhof“. Der Kaufpreis lag bei rund 1,5 Milliarden Euro.

„Unsere grundsätzliche Philosophie ist es, unverwechselbare Gebäude zu kaufen, die durch Architektur oder Historie auffallen, wie etwas das Bienenkorbhaus in Frankfurt“ sagt Geschäftsführer Alexander Koblischek in einem Interview mit Bloomberg. „Zusätzlich haben wir uns für Projektentwicklungen geöffnet, die wir in der Regel gemeinsam mit Partnern angehen. Wir bleiben bei unserer Kernkompetenz: Einzelhandel, Büro, Hotels.“

Im Fokus würden dabei Objekte in deutschen Metropolen stehen, darunter Frankfurt, Hamburg und Berlin. „Wir investieren mit einem langfristigen Anlagehorizont, was jedoch nicht heißt, dass wir nicht auf Marktchancen reagieren“, erklärt Koblischek.

Laut einer Analyse von BNP Paribas Real Estate handelte es sich bei dem Verkauf des Immobilienpakets im November um die größte Gewerbeimmobilien-Transaktion des Jahres in Deutschland. Auf dem zweiten Platz folgt demnach der Verkauf des Sony Centers in Berlin.

BNP Paribas Real Estate prognostiziert, dass der Investment-Umsatz auf dem deutschen Gewerbeimmobilien-Markt in diesem Jahr bei insgesamt 58 Milliarden Euro liegen wird. „Auch für 2018 erwarten wird ein Ergebnis deutlich jenseits der 50 Milliarden Euro“, sagt Piotr Bienkowski, CEO von BNP Paribas Real Estate Deutschland, gegenüber Bloomberg.

Unterm Strich verwaltet RFR nach eigenen Angaben in den USA und in Deutschland ein Immobilienvermögen von mehr als zwölf Milliarden Euro. Die beiden Gründer sind als Gesellschafter in die deutschen Transaktionen involviert, sagt Koblischek, der das Deutschlandgeschäft von Frankfurt aus leitet. „Das Tagesgeschäft liegt bei uns - als Management-Team haben wir sehr viel Freiraum.“

Koblischek beobachtet steigende Immobilienpreise auf dem Büromarkt in Deutschland. "Derzeit sind die Rahmenbedingungen aufgrund der guten Wirtschaftslage in Deutschland sehr gut. Der Immobilienmarkt hat sich immer in Zyklen bewegt, das wird sich nicht ändern“, sagt er. „Im Verhältnis zu europäischen und internationalen Metropolen sind die Preise hier in Deutschland noch moderat.“

Die Auswirkungen des Brexit auf den Frankfurter Markt seien schwer einzuschätzen, „da wir heute noch nicht wissen, wann und in welcher Form er kommen wird“, meint Koblischek. „Was die Europäische Bankenaufsicht angeht, ist gerade die Entscheidung für Paris gefallen, was aber meines Erachtens nach für Frankfurt keine größere Auswirkung haben sollte“.

Welche Immobilien er genau als nächstes im Visier hat, will er nicht verraten. „Wenn ich diese Frage beantworten würde, wäre das vergleichbar mit der Veröffentlichung des Rezeptes von Coca-Colavon Coca-Cola oder der Sacher-Torte“.

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