Derzeit gibt es rund 250.000 Studentenunterkünfte, die von der öffentlichen Hand gefördert werden, 80 Prozent davon betreiben die Studentenwerke. Andere Unterkünfte sind in privater Hand. Dennoch, so heißt es seitens des Deutschen Studentenwerks (DSW), fehlen bundesweit noch mindestens 25.000 zusätzliche Wohnheimplätze. Investoren sollten allerdings nicht kopflos auf die Studentenbude als gute Anlageform setzen. Gerade in kleinen und mittleren Städten ist der Bedarf weitestgehend gedeckt.
Die IC International Campus AG hat zusammen mit den Marktforschern von BulwienGesa deutsche Universitätsstädte auf das Chancen-Risiko-Verhältnis für Anleger untersucht. In die Bewertung eingeflossen sind Kriterien wie Historie, Prognose und Status Quo. Am stärksten gewichtet wurde der Status Quo mit 70 Prozent. Grundsätzlich bieten Städte mit einem Scoring von mehr als 55 Punkten Anlegern ein gutes Chancen-Risiko-Verhältnis, so die Studienautoren. Ein Investment lohnt sich deshalb besonders in der bayerischen Landeshauptstadt München (81,8). Danach folgen Hamburg mit 69,5, Frankfurt mit 69,2, Berlin mit 68,7, Köln mit 67,0 und Hannover mit 65,5 Punkten. Die nachfolgenden Städte Erlangen (65,1) und Heidelberg (65,9) sind zwar jeweils deutlich kleiner, jedoch stark studentisch geprägt - auch das ist ein Kriterium, das Investoren beachten müssen. Weitere Städte mit einem Scoring von über 55 Prozent sind unter anderem Freiburg (60,7), Bremen (58,3), Mainz (57,7) und Jena (55,3). Zu den Verlierern des Scorings zählen unter anderem Duisburg (31,6), Cottbus (22) und Chemnitz (20,6). Hier ist ein Investment in studentisches Wohnen sehr riskant, befinden die Autoren des Makro-Scorings.
Wenige Fonds am Markt
Die wichtigsten Fondstypen im Überblick
Wie der Name schon sagt, legen diese Investmentfonds in Aktien an. Aufgrund der breiten Anlagestreuung ist ein Investment in Aktienfonds weniger risikoreich als eine Direktanlage in Einzeltitel. Aktienfonds haben spezielle Anlageschwerpunkte – etwa bestimmte Branchen, Länder, Regionen oder Anlagestile.
Dieser Investmentfonds – auch Exchange Traded Funds (kurz ETF) genannt – bildet einen Index wie beispielsweise den Dax eins zu eins nach. Die Zusammensetzung dieses Fonds verändert sich nur, wenn sich die Zusammensetzung des zugrunde liegenden Index verändert. Deshalb spricht man von einem passiven Investment. ETFs können fortlaufend über die Börse gehandelt werden. Ihre Verwaltungsgebühren sind sehr gering, Ausgabeaufschläge wie bei „aktiv“ gemanagten Fonds entfallen.
Für die kurzfristige Anlage eignen sich vor allem Geldmarktfonds. Sie investieren in Geldmarktinstrumente wie beispielsweise Festgeld und kurz laufende, festverzinsliche Wertpapiere. Die Kursschwankungen dieser Fonds sind gering, die Renditeaussichten allerdings auch.
Offene Immobilienfonds legen das Geld der Anleger in Grundstücken, Erbbaurechten und Beteiligungen an Büro- und Geschäftsimmobilien an. Anleger profitieren von den Miet- und Zinseinnahmen sowie den Wertsteigerungen der Immobilien. Die Anzahl der ausgegebenen Anteile ist anders als bei geschlossenen Immobilienfonds nicht begrenzt.
Sogenannte Lebenszyklusfonds sind im Grunde Mischfonds mit einem bestimmten Anlageziel beziehungsweise -horizont. Die Lebenszyklusfonds haben eine feste Laufzeit, gegen Ende dieses Zeitraums – das können 20, 25 oder 30 Jahre sein – schichtet das Fondsmanagement schrittweise von Aktien in Anleihen um, um das Kapital und die angefallenen Kursgewinne zu sichern.
Diese Fonds legen in Aktien und Anleihen an. Der Fondsmanager kann so in stagnierenden oder fallenden Märkten verzinsliche Wertpapiere übergewichten, bei steigenden Aktienkursen den Anlageschwerpunkt aber wieder verlagern. Das Ziel: einen höheren Ertrag als reine Rentenfonds zu erzielen und beim Risiko niedriger als bei einem Aktienfonds zu liegen. Der typische Aktienanteil liegt zwischen 30 und 70 Prozent – je nach Geschmack der Anleger.
Rentenfonds investieren ausschließlich oder überwiegend in festverzinsliche Wertpapiere wie Pfandbriefe, Kommunalobligationen oder Länder- beziehungsweise Unternehmensanleihen. Da regelmäßig Erträge in Form von Zinszahlungen anfallen, bieten Rentenfonds in der Regel stetige Erträge.
Die Zahl der Fondsanbieter, die sich auf Studentenimmobilien konzentrieren, ist derzeit noch recht gering. Darüber hinaus lässt sich auch noch nicht viel über die Performance der Immobilienfonds sagen. In Deutschland bietet beispielsweise das Unternehmen Kapitalpartner Konzept GmbH die Fondsreihe "Studentisches Wohnen" an.
Derzeit ist jedoch nur ein Fonds auch platziert, ein weiterer befindet sich gerade in der Platzierung. Auch die Firmen MPC Deutschland und Ott Investment unterhalten einige Immobilienfonds, die sich auf studentisches Wohnen konzentrieren. Dennoch ist der Markt noch recht überschaubar. "Fonds, die in Studentenwohnungen investieren, entwickeln sich gerade zu einer eigenständigen Assetklasse", heißt es bei MPC.