Für die meisten Briten ist ein Eigenheim inzwischen unerschwinglich geworden. Die Bank of England plant vermutlich auch deshalb die Einführung langfristiger Hypotheken mit Laufzeiten von 30 und mehr Jahren nach japanischen und amerikanischen Vorbild. Die Verschuldung der britischen Privathaushalte liegt inzwischen mit 1430 Milliarden Pfund auf Rekordniveau und entspricht etwa der jährlichen Wirtschaftsleistung des Landes. Über 80 Prozent davon entfällt auf Hauskredite.
Neben ausbleibender Käufer aus Schwellenländern könnte auch der hohe Anteil an subventionierten Erstkäufern zum Problem werden. Schatzkanzler George Osborne hält nach wie vor am Förderprogramm „Help to Buy“ für Wohneigentum fest. Erstkäufer von Immobilien mit einem Jahreseinkommen von bis zu 60.000 Pfund erhalten dabei eine fünfjährige zinsfreie Hypothek der Regierung über 20 Prozent des Immobilienwertes. Im Oktober 2013 ist noch eine staatliche Hypothekengarantie für 15 Prozent der Gesamtschuld dazugekommen. Diese Garantie gilt nicht nur für Erstimmobilien und sieht auch keine Einkommensgrenzen vor.
Diese Maßnahmen haben die Immobilienpreise zusätzlich nach oben getrieben. Auch die Bank of England tut alles um den Preisanstieg zu befeuern. Sie hält die Leitzinsen mit 0,5 Prozent so tief wie noch zuvor. Notenbankchef Mark Carney ermuntert die Käufer gar mit der Prognose, dass 2014 ein fantastisches Jahr für den britischen Immobilienmarkt werde. Eine Vielzahl von Erstkäufern aber dürfte de facto nicht kreditwürdig sein für Immobilienkäufe in dieser Größenordnung. Den britischen Banken droht früher oder später ein Subprime-Problem.
Carry-Trade-Bubble
In der chinesischen Sonderwirtschaftszone Hongkong sind die Festlandchinesen die wichtigsten Immobilieninvestoren. Über die in Hongkong ansässigen Banken und den so genannten Offshore-Yuan können Chinesen die heimischen Kapitalverkehrskontrollen umgehen. Seit 2008 sind die Nettokredite Hongkonger Banken an Kunden vom Festland explodiert und erreichen fast 150 Prozent der Wirtschaftsleistung. 2007 lag die entsprechende Quote noch bei 18 Prozent. Die Kredite Hongkonger Banken an chinesische Adressen sind das Zentrum des Yuan-Carry-Trade. Außerhalb vom Festland wären die Banken in Hongkong am meisten von der Auflösung des Yuan-Carry-Trades betroffen. Doch das Beben würde wegen des starken Engagements britischer Banken in Asien auch in der Londonor City zu spüren sein.
Die Bilanzsumme der Hongkonger Banken beläuft sich auf 800 Prozent der Wirtschaftsleistung. Bereits kleine Verluste bei den Banken könnten große Probleme für Hongkong bedeuten. Die Immobilienentwickler Cheung Kong und Sun Hung Kai Properties berichteten unlängst über rückläufige Immobilienumsätze. Der Hongkong-Dollar ist außerdem an den US-Dollar gekoppelt. Sollte die Hongkonger Währungsbehörde die Bindung im Krisenfall mit allen Mitteln verteidigen, werden die Zinsen stark nach oben gehen. Aber die Wirtschaft in Hongkong ist stark zinssensitiv, weil sie in großem Ausmaß vom Finanz-, Immobilien- und Bausektor abhängt.