Von solchen Forderungen hält der Wirtschaftspolitiker und Unionsfraktionsvize Michael Fuchs (CDU) wenig. „Gebaut wird nur, wenn ich mit den Mieten die Baukosten decken kann. Wir haben eine große Nachfrage nach kleinen Wohnungen mit niedrigen Mieten.“ Allerdings seien die Kosten für Bauherren durch hohe Energiestandards und Bürokratie schon so hoch, dass sich das nicht lohne. „Wer unter 9 Euro den Quadratmeter vermieten will, muss unter 2000 Euro den Quadratmeter bauen!“, rechnet Fuchs vor. „Dies ist quasi unmöglich geworden.“
Der Wirtschaftsexperte Fuchs fordert, auch bereits bestehende Bürokratie abzubauen, mehr Baugrund auszuweisen und Anforderungen etwa an die Wärmedämmung zu senken.
Das Vermieten werde auch wieder attraktiver, wenn Eigentümer besser vor sogenannten Mietnomaden geschützt würden – Menschen, die die Miete nicht zahlen und oft verwüstete Wohnungen zurücklassen.
Der Bau- und Wohnexperte der Grünen im Bundestag, Christian Kühn, erkennt in der schlechten Personallage der Bauämter ein Problem, das neue Wohnungen behindere. Kühn verlangt auch: „Wir brauchen mehr Geld für den sozialen Wohnungsbau.“ Zudem wollen die Grünen die Wohnungsgemeinnützigkeit - der Status soll Akteure fördern, die Neubauwohnungen für Menschen anbieten, die sonst kaum Chancen am Wohnungsmarkt haben.
Die WirtschaftsWoche berichtet in ihrer neuesten Ausgabe, wie Menschen auf der Suche nach Wohnraum der zähen und oft ergebnislosen Kompromisssuche in Bund und Ländern schon etwas vorweggenommen haben und wie preiswertes Bauen funktionieren kann. Zehn Punkte gegen die Wohnungsnot.