Mutmaßliche Anlagebetrüger S&K-Chefs in Untersuchungshaft

Eine bundesweite Razzia gegen die Immobiliengruppe S&K sorgte für Schlagzeilen. Nun wurden die zwei Firmengründer festgenommen. Es besteht der Verdacht auf ein betrügerisches Schneeballsystem.

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Polizeibeamte vor einer Villa der Firmengruppe S&K. Die beiden Firmengründer sind nun in Untersuchungshaft. Quelle: dpa

Frankfurt/Main Nach der bundesweiten Großrazzia gegen mutmaßliche Anlagebetrüger vom Dienstag sind vier Hauptverdächtige in Untersuchungshaft genommen worden. Am Amtsgericht Frankfurt vollstreckte die zuständige Richterin am Mittwoch nach Anhörungen die Haftbefehle unter anderem gegen die beiden Gründer der Frankfurter Immobiliengruppe S&K.

Die 31 und 33 Jahre alten Männer stehen im Verdacht, ein betrügerisches Schneeballsystem aufgebaut und Anleger um mehr als 100 Millionen Euro geprellt zu haben. Zwei weitere Beschuldigte sollten in Hamburg dem Haftrichter vorgeführt werden, berichtete ein Justizsprecher.

Bei den Durchsuchungen von insgesamt 130 Objekten in sieben Bundesländern haben die Ermittler nach eigenen Angaben Millionenwerte gesichert. In den Privatwohnungen der Beschuldigten seien Sachwerte und Bargeld im Wert von 2,5 Millionen Euro sichergestellt worden, berichtete Oberstaatsanwältin Doris Möller-Scheu.

Man habe mehrere teure Sportwagen sowie Schmuck beschlagnahmt. Zudem habe man Konten eingefroren und auf Grundstücke zugegriffen. Insgesamt wolle man 105 Millionen Euro sichern, um den entstandenen Schaden für Anleger auszugleichen. Insgesamt wird gegen rund 50 Beteiligte ermittelt.

Unter anderem versuche die Behörde, eine Hand auf die ehemalige Villa von Lebemann und Fotograf Gunter Sachs in Schweinfurt und das trendige Frankfurter Hotel und Restaurant Gerbermühle zu bekommen, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft am Mittwoch zu Reuters. „Wir werden versuchen, Zugriff auf die Grundstücke zu bekommen.“

Bei den Durchsuchungen sind unter anderem zahlreiche Säcke mit Geld sichergestellt worden. Insgesamt hätten sich in den Säcken allerdings nur rund 5000 Euro befunden, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Frankfurt. Auch in München seien Immobilien durchsucht worden. Dabei habe es sich aber Büroräume von Zeugen und nicht von Beschuldigten gehandelt.

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