Nach dem Hochwasser in Deutschland und den angrenzenden Ländern im Mai musste die Versicherungsbranche tief in die Tasche greifen: Rund 730 Millionen Euro Schaden sind allein der Allianz entstanden. In den neuen Bundesländern war der Schaden besonders groß. Hatte die Versicherung bundesweit rund 50.000 Schadensmeldungen, kamen davon mehr als 40.000 aus dem Osten der Republik, wie es seitens der Allianz heißt. Und da viele dieser Immobilien im Osten noch zu älteren und damit günstigeren Konditionen versichert sind, kommen Hochwasserschäden die Allianz dort besonders teuer zu stehen. "Über 450.000 Allianz Kunden besitzen eine Wohngebäudeversicherung aus DDR-Zeiten. Diese sind im Marktvergleich sehr günstig und haben keinen Selbstbehalt für Überschwemmungsschäden", heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens.
Diese Verträge sollen nun umgestellt werden. "Damit die Prämien aller Versicherten ausreichen, um im Ernstfall große Schadensummen an die Betroffenen leisten zu können, ist es erforderlich, auch für bestehende Gebäudeverträge aus DDR-Zeiten in besonders hochwassergefährdeten Gebieten einen fairen Selbstbehalt für Überschwemmungsschäden und gegebenenfalls auch einen höheren Beitrag zu vereinbaren", heißt es weiter. Deshalb bekommen Allianzkunden in den neuen Bundesländern, die eine alte Wohngebäudepolice haben, ab dem 25. September Post von ihrer Versicherung.
Für die rund 15.000 Betroffenen heißt das:
- sie bekommen ein neues Vertragsangebot mit einem Selbstbehalt für Überschwemmungsschäden
- je nach Vertrag kann steigen die Kosten für die Versicherungsnehmer jährlich
- in Einzelfällen muss ein Termin mit einem Vertreter ausgemacht werden, um einen neuen Vertrag auszuhandeln
- das neue Vertragsangebot müssen die Kunden bis spätestens 31. Oktober 2013 unterschrieben an die Allianz zurückschicken
- wer seinen Vertrag nicht umstellen will beziehungsweise den Stichtag verschläft, verliert zum Januar 2014 seinen Versicherungsschutz