Der Preis pro Quadratmeter Parkett hängt neben den Marktbedingungen vor Ort vor allem von Art und Material ab. Für die Beantwortung der Frage, ob sich die hohen Ausgaben für den natürlichen Bodenbelag lohnen, muss also zunächst geklärt werden, welche Art von Parkett es sein soll.
Das Angebot teilt sich auf in Massivparkett, Fertigparkett und Landhausdielen. Massivholzparkett ist die edelste, dauerhafteste aber auch teuerste Parkettvariante. "Massivholz hat im Parkettgeschäft einen Marktanteil von lediglich zehn Prozent. Grund sind die hohen Kosten für Material und Arbeitsaufwand", erklärt Unternehmensberater Kreutzer. Massivparkett besteht aus massiven Holzstäben ab etwa zehn Millimeter Dicke, es wird sogar mit bis zu vier Zentimetern Stärke für Höchstbelastungen angeboten.
Der Vorteil: Aufgrund der großen Materialstärke lässt es sich häufig abschleifen und neu versiegeln, so dass Massivparkett die höchste Lebensdauer hat und bei entsprechender Pflege durchaus 100 Jahre halten kann. Nachteil: Massivparkett muss erst vollflächig mit dem Untergrund, zum Beispiel Estrich, verklebt, anschließend erst geschliffen und dann mit Öl, Wachs oder Lack versiegelt werden. Der Arbeitsaufwand ist daher am höchsten.
Fertigparkett dominiert
Ähnlich wie die Laminatplatten aus dem Baumarkt funktioniert in der Regel auch Fertigparkett mit Klicksysteme und somit leimlos. Die Oberfläche ist bereits geschliffen und versiegelt, so dass die ganze Nachbearbeitung wegfällt. Das spart Zeit und Geld.
Bei Fertigparkett ist nochmals zwischen Zwei-Schicht- und Drei-Schicht-Parkett zu unterscheiden. Bei beiden Varianten ist nur die oberste Schicht aus Edelholz wie Eiche, Ahorn oder Buche. Die darunter liegende Trägerschicht ist meist aus Weichholzstäbchen. Zwei-Schicht-Parkett muss direkt mit dem Untergrund verklebt werden. Beim Drei-Schicht-Parkett gibt es noch eine dünne Holzunterschicht. Dieser weit verbreitete und in Baumärkten vorherrschende Parkettaufbau ist anders als Massiv- oder Zwei-Schicht-Produkte auch für die sogenannte schwimmende Verlegung geeignet. Dabei werden die einzelnen Parkettplatten mittels Nut und Feder oder den praktischen Klick-Profilen nur untereinander, nicht aber mit dem Untergrund verbunden.
Der Vorteil: Der Aufwand für das Verlegen des Bodens reduziert sich dadurch deutlich und ist selbst von wenig geübten Heimwerkern ohne professionelle Hilfe realisierbar. Durch die dünne obere Nutzschicht – 2,5 Millimeter sind für Parkett das offizielle Minimum – sowie die einfache Verlegung ist Fertigparkett deutlich günstiger als Massivparkett. Der Nachteil: Dafür kann Fertigparkett aufgrund der geringen Dicken der Edelholzschicht nicht so oft abgeschliffen werden und ist daher auch nicht so langlebig.
Die schwimmende Verlegung erfordert zudem eine Isolierschicht als Unterlage, die zum einen das Eindringen von Feuchtigkeit vom Boden verhindert, als auch kleine Unebenheiten im Untergrund ausgleicht und den Trittschall reduziert. Der ist bei schwimmend verlegtem Parkett zwar lauter als beim vollverklebten Parkett, aber immerhin etwas leiser als beim Holzimitat Laminat.
Landhausdielen haben in den vergangenen Jahren einen Nachfrageschub erlebt. Hier besteht der Boden nach Gutshausart aus langen Brettern, was den Räumen Ruhe und Weitläufigkeit verleiht. Es gibt sie als Massivholzbretter in allerlei Holzsorten, Farben, Stärken und Längen, aber sie sind kostspielig. Zunehmend beliebt sind Dielenböden als Fertigparkett mit mehrschichtigem Aufbau. Die einzelnen Bretter haben dann in der Regel eine Länge von 2,20 Metern und benötigen durch ein Klicksystem keinen Leim, um sie fest miteinander zu verbinden.
Die Nutzschicht aus Edelholz - im Trend liegt vor allem Eiche in allen Schattierungen - ist mit 3,5 Millimetern meist etwas dicker als beim preisgünstigen Fertigparkett in Standardmaßen. Dadurch lässt sich der Boden ein- oder zweimal öfter abschleifen, wodurch sich die Lebensdauer nochmal deutlich verlängert. Von der Optik her kommen diese Fertigparkettdielen schon sehr nah an Massivholzdielen heran.