Teuer und gefährlich Fassadendämmung wird zum Brandbeschleuniger

Hauseigentümer wollen Energie sparen und packen dicke Dämmschichten auf ihre Fassaden. Aber das ist riskant. Nicht nur für den Geldbeutel, sondern auch, weil sie im Brandfall das Feuer unbeherrschbar machen.

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Aufmacher Brennende Fassade Quelle: Feuerwehr Frankfurt

Im kleinen Ort Ketsch unweit von Mannheim haben die Bewohner nochmal Glück gehabt: Als die Fassade des Doppel-Einfamilienhauses in einer Nacht Anfang April Feuer fing, wurden die Bewohner aus dem Schlaf gerissen und konnten sich in Sicherheit bringen. Auch die Freiwillige Feuerwehr war sehr schnell vor Ort und Schlimmeres verhindern. Geschätzter Schaden: 40.000 Euro.

So wollen die Deutschen wohnen
Grün macht glücklich: Laut einer Studie britischer Forscher von der University of Exeter sind Menschen, die einen eigenen Garten haben oder zumindest in einem Stadtteil mit vielen Grünflächen leben, zufriedener als Mieter aus Betonwüsten. Dafür haben die Forscher 600 Menschen befragen, die von einem weniger grünen Stadtteil in ein grüneres Viertel zogen, sowie 470 Menschen, die von einem grünen in einen zugebauten Stadtteil gezogen sind. Das Resultat: Wer in eine Gegend mit vielen Parks gezogen ist, war zufriedener, wer in die Betonwüste zog, wurde dagegen unzufriedener. Was den Deutschen innerhalb der eigenen vier Wände wichtig ist, zeigen die folgenden Bilder. Quelle: Blumenbüro Holland/dpa/gms
Licht und Luft: Das Immobilienportal Immonet hat seine Nutzer gefragt, was in ihrer neuen Wohnung unbedingt vorhanden sein soll. 2911 Wohnungssuchende haben darüber abgestimmt. Quelle: dpa
Schimmel, schwarze Fugen und klamme Handtücher im Bad - davon können offensichtlich viele Mieter ein Lied singen. Feucht-warmes Klima ist nicht nur ein idealer Nährboden für Schimmelpilze, auch Schädlinge wie Silberfische fühlen sich in dieser Umgebung wohl. 46 Prozent der Immonet-Nutzer wünschen sich in ihrer neuen Wohnung daher ein Bad mit Fenster. Nur so kann die Nasszelle optimal belüftet werden. Quelle: AP
Selbst zu kochen ist zwar etwas aufwendiger, dafür aber wesentlich günstiger, als jeden Tag den Pizza-Service anzurufen. Auf eine Einbauküche legen daher 40 Prozent der Befragten wert. Für Mieter, die nicht allzu lange in der Wohnung bleiben möchten, ist die Neuanschaffung aufwendig und teuer. Und bei einem Umzug lässt sich die Küche nicht nur schlecht transportieren, sie passt auch meist nicht in die neue Wohnung. Quelle: dpa
Wie der Boden aussieht, spielt für viele Wohnungssuchende eher eine untergeordnete Rolle. Nur acht Prozent der Befragten gaben an, dass in ihrer Wohnung unbedingt Parkett-Boden verlegt sein muss. Die übrigen Nutzer legen darauf wenig Wert und finden sich mit Fliesen, Laminat oder Teppich ab. Denn Parkett-Boden sieht zwar schön aus, aber der edle Holzboden ist auch empfindlich. Scharfe Reinigungsmittel, Stilettos oder die Krallen von Hundepfoten verträgt er nicht. Quelle: Presse
Viel Platz über ihrem Kopf wünschen sich sechs Prozent der Befragten. Für sie sind hohe Decken das wichtigste Kriterium. Diese sind zwar schick und Altbauwohnungen liegen voll im Trend, aber hohe Räume sind auch Energiefresser. Sie im Winter warm zu halten, kann richtig ins Geld gehen. Quelle: AP
Fazit: Die Immonet-Nutzer legen vor allem auf praktische Dinge Wert, wie das Fenster im Bad. Exklusive Ausstattung wie Parkett-Boden oder hohe Decken sind hingegen weniger gefragt. Das könnte mit den stetig steigenden Mieten zusammenhängen: Je höher die Preise desto geringer werden die Ansprüche. Quelle: Presse

Auslöser des Brandes war einem Bericht der Schwetzinger Zeitung zufolge vermutlich, dass ein Bewohner Asche, die noch nicht vollständig ausgekühlt war, in eine Mülltonne aus Kunststoff geleert hatte. Der Abfallbehälter fing an zu brennen, das Feuer griff laut Feuerwehr sofort auf die isolierte Hausfassade über und setzte die Fassadendämmung, Fensterrollläden und die Holzverschalung in Brand. "Dadurch, dass durch die Verklebung auch hinter der Dämmung Luft zirkulieren konnte, breitete sich der Brand rasend schnell aus", erklärt der Einsatzleiter der Feuerwehr. Der Kunststoff verflüssigte sich durch die hohen Temperaturen und tropfte nach unten. Das war schon ein kritischer Moment".

Kein Einzelfall

Der Fall in Ketsch ist bei weitem kein Einzelfall. In den vergangenen Jahren wurden vermehrt Fassadenbrände bekannt, bei denen die wärmegedämmte Außenhülle der Gebäude wie ein Brandbeschleuniger wirkte. So gab es bereits vor drei Jahren einen tragischen Hausbrand in Berlin, bei dem die U-förmige Gebäudefassade im Rekordtempo abbrannte und sogar zwei Menschen ihr Leben verloren. In Delmenhorst brannten 2011 die gedämmten Fassaden nach einem Feuer in den Müllcontainern zwischen den Häusern im Eiltempo nieder. Es gab zum Glück nur einen Verletzten. Vor fast genau einem Jahr dann kam es zu einem spektakulären Fassadenbrand auf einer Baustelle in Frankfurt am Main. Dort fackelte in nur wenigen Minuten nach der ersten Notrufmeldung die gerade frisch gedämmte Hausfassade eines sechsgeschossigen Gebäudes nieder. Die Feuerwehr zeigte sich trotz Großaufgebot und schneller Reaktionszeit angesichts der schnellen Brandentwicklung relativ machtlos.

Die spannendsten KfW-Programme

Als die Feuerwehr nur wenige Minuten nach dem Notruf an der Brandstelle eintraf, gab sie umgehend Großalarm. Das hohe Tempo der Brandentwicklung erstaunte selbst die 80 Einsatzkräfte. Als das Feuer nach 40 Minuten unter Kontrolle war, war die Dämmfassade des sechsgeschossigen Gebäudes bereits nahezu vollständig abgebrannt. Dass es beim Sachschaden blieb, lag der Feuerwehr zufolge daran, dass das im Bau befindliche Gebäude noch nicht genutzt wurde und erste Einheiten der Feuerwehr bereits nach drei Minuten vor Ort waren. Zudem sorgte die Wetterlage für einen guten Abzug des giftigen Brandrauchs.

Die Wärmedämmbranche in der Defensive

Die größten Stromfresser und wie man sie ausschaltet
Ab September müssen Staubsauger ein Energielabel tragen, so wie Waschmaschine und Kühlschrank auch. Die EU-Regelung soll es einfacher machen, energiesparende Geräte zu erkennen. Ab September dürfen die Geräte maximal 1600 Watt verbrauchen, bis 2017 soll diese Grenze auf 900 Watt herabgesetzt werden. Zusätzliche hinweise auf dem Label informieren den Kunden, für welchen Bodenbelag der Sauger geeignet ist. Wichtig ist für Experten allerdings nicht nur die Watt-Zahl, sondern auch die Saugleistung. Muss länger gesaugt werden, ist die Energieersparnis durch geringeren Stromverbrauch hinüber. Deshalb sei das Label kaum mit den Energieeffizienzklassen anderer Geräte zu vergleichen. Wenn Sie vorhaben, sich einen neuen Staubsauger anzuschaffen, achten Sie nicht nur auf den Stromverbrauch, sondern auch auf die Saugleistung. Diese wird durch die Art des Motors, Saugrohr und vorhandene Filter beeinflusst. Viele Händler bieten mittlerweile "Versuchsparcours" an, auf denen man die Staubsaugermodelle testen kann. Staubsauger, die bis Ende des Monats in den Handel kommen, werden das Label vorerst nicht bekommen und dürfen auch ohne dieses verkauft werden. Quelle: dpa
Für Filter-Kaffeemaschinen mit einer Isolierkanne soll der EU zufolge eine Wartezeit von fünf Minuten gelten. Bei Maschinen ohne Isolierbehälter ist eine Wartezeit von maximal 40 Minuten geplant. Die Hersteller können der Kommission zufolge aber entscheiden, ob sie es den Verbrauchern ermöglichen, die automatische Abschaltung der Warmhaltefunktion wieder abzustellen. „Die Einschränkungen für den Verbraucher sind sehr, sehr gering. Kaffee, der 40 Minuten in der Glaskanne steht, schmeckt ohnehin nicht mehr“, sagte Scholz. Vorteile für die Verbraucher seien Einsparungen beim Stromverbrauch und damit bei den Kosten. Der Bund der Energieverbraucher schätzt die Einsparungen auf etwa 60 Euro im Jahr, wenn täglich drei Kannen Kaffee gekocht und diese insgesamt acht Stunden warmgehalten werden. „Existierende Modelle, die automatisch abschalten, kosten kaum so viel wie der Warmhaltestrom eines Jahres“, sagte der Vorsitzende des Verbandes, Aribert Peters der dpa. „Wir bekommen die Energiewende nicht hin, ohne Strom zu sparen.“ Quelle: dpa
Eine Umfrage von TNS Emnid für den Strom- und Gasanbieter E wie einfach hat ergeben, dass 30 Prozent der Bürger nicht wissen, wie viel Strom sie im Alltag tatsächlich verbrauchen. Vor allem ganz junge sowie ältere Menschen kennen ihren Verbrauch nicht. Um Strom zu sparen, geben 81 Prozent der Befragten an, dass sie ihre Akkuladegeräte vom Netz trennen, den Gefrierschrank abtauen (72 Prozent), und auf Energiesparlampen umgestiegen sind (71 Prozent). Doch sind das wirklich die größten Stromfresser im Haushalt? Wer geben zehn Tipps, wo und wie Sie in Zukunft Strom im Haushalt sparen können. Quelle: dapd
Eco-Programme beim Spülen benutzenMit 5,1 Prozent Anteil am gesamten Stromverbrauch landet das Geschirrspülen auf Platz 10 der größten Stromfresser im Haushalt. Laut einer Studie der Universität Bonn ist das Spülen in der Maschine übrigens trotzdem günstiger als Handspülen: Im Geschirrspüler werden sowohl weniger Wasser als auch weniger Energie verbraucht. Voraussetzung ist natürlich, dass die Maschine nur voll beladen eingeschaltet wird und dass das Geschirr nicht zusätzlich von Hand vorgespült wird. Auch sogenannte Spar-, Eco- oder Umwelt-Programme sparen Energie. Bei geringerer Temperatur wird das Geschirr dank längerer Spülzeiten genauso sauber wie in "Normal"-Programmen.Datengrundlage des Rankings: Energieagentur NRW: "Wo im Haushalt bleibt der Strom?"; in der Studie wurde 2011 unter anderem der Stromverbrauch von Ein- bis Sechs-Personen-Haushalten untersucht. Bei allen Punkten gilt: Es handelt sich um Durchschnittswerte. Je nach eingesetzter Technologie, Handhabung, Haushaltsgröße und -zusammensetzung kann der Stromverbrauch im individuellen Zuhause erheblich abweichen.Tipps zum Energiesparen: Eigene Recherche und Umweltbundesamt-Broschüre "Energiesparen im Haushalt", die als PDF heruntergeladen werden kann. Quelle: dpa
Moderne Umwälzpumpen lohnen sichDie elektrisch betriebene Umwälzpumpe der Heizungsanlage landet mit durchschnittlich 6,0 Prozent Anteil am Stromverbrauch auf Platz neun. Sie transportiert das erwärmte Wasser zu den Heizkörpern in der Wohnung. Laut Stiftung Warentest lohnt sich der Ersatz einer alten Pumpe durch eine moderne, energieeffiziente Pumpe schnell; demnach lassen sich so 100 bis 130 Euro Stromkosten pro Jahr einsparen. Von den Stromkosten abgesehen (ein Sonderfall sind alte Nachtstromspeicheröfen) macht das Heizen mit 70 Prozent am Gesamtenergieverbrauch des HAushalts den größten Anteil aus. Ohne große Investitionen in eine neue Heizungsanlage kann man auch hier mit einigen Tricks viel Energie sparen. Ihre Heizung sollten Sie im Idealfall nicht durch Möbel zustellen. Achten Sie beim Lüften darauf, die Heizung immer aus zu machen. Die Raumtemperatur sollte zudem auf maximal 20 Grad Celsius eingestellt sein - jedes Grad weniger spart Energie. Moderne Thermostatventile können die Raumtemperatur auch konstant auf dem gewünschten Wert halten, wenn mal die Sonne durchs Fenster scheint. So wird ein überheizen der Räume und Verlust teurer Heizenergie durch zusätzliches Lüften vermieden. Laut Umweltbundesamt können so vier bis acht Prozent Heizenergie gespart werden. Quelle: dpa
Trocknen: Nichts ist preiswerter als Sonne und WindBeim Trocknen der Wäsche wird das Wasser aus dem Waschvorgang wieder entfernt - das können Sonne und Wind kostenfrei für Sie erledigen, oder eben der elektrische Wäschetrockner. Das Gerät ist allerdings ein wahrer Stromfresser: 6,6 Prozent des Stromverbrauchs entfallen im Durchschnitt auf das Trocknen, das so auf Rang acht landet. Soll ein Trockner zum Einsatz kommen, ist ein Gerät mit Wärmepumpentechnologie besonders Umwelt- und Geldbeutelschonend im Einsatz, die Anschaffungskosten sind allerdings recht hoch. Es gibt auch Trockner, die mit Gas betrieben werden.Beim maschinellen Trocknen gilt: Das Gerät sollte nur gut befüllt zum Einsatz kommen und die Wäsche sollte so gut wie möglich vorgetrocknet, also zuvor in der Waschmaschine oder Wäscheschleuder mit möglichst hoher Schleuderdrehzahl entwässert worden sein. Als Kompromiss kann man auch die Wäsche im Trockner leicht vortrocknen und dann auf der Leine zu Ende trocknen lassen. Auch ein kleiner Ventilator, der vor dem Wäscheständer aufgestellt wird, leistet gute Dienste: Er verbraucht wesentlich weniger Strom, macht die Wäsche aber ebenfalls weich und beschleunigt den Abtransport der Feuchtigkeit durch die permanente Bewegung der vorbeistreichenden Luft.Beim Trocknen der Wäsche im Raum gilt: Der Raum muss unbeheizt und gut gelüftet sein - sonst droht Schimmelbefall. Wäsche im beheizten Wohnraum zu trocknen, ist nicht sinnvoll, denn durch das zusätzliche Stoßlüften um die Feuchtigkeit abzutransportieren geht viel wertvolle Heizenergie verloren. Quelle: dpa
Alte Haushaltsgeräte durch neue ersetzen Diverse elektrische Hausgeräte, darunter zum Beispiel Staubsauger, machen im Durchschnitt 7,7 Prozent des Haushalt-Stromverbrauchs aus und landen sie auf Platz sieben der größten Stromfresser. Bei Staubsaugern gilt: Eine hohe Leistungsaufnahme entspricht nicht einer hohen Saugleistung. Bei der Wahl sollte man also nicht den Sauger mit der höchsten Watt-Zahl auf dem Typenschild wählen, sondern sich über Testergebnisse der tatsächlichen Saugleistung schlau machen. Ab 2014 kommen auch Energieeffizienzklassen-Kennzeichnungen für Staubsauger. Bei diversen Elektro-Kleingeräten, wie elektrischen Dosenöffnern oder Messern, kann man den Einsatz durchaus hinterfragen. In anderen Fällen kann ihr Einsatz aber auch Energie einsparen, denn ein Brötchen lässt sich auf dem Toaster stromsparender aufbacken als im Backofen, ein Liter Wasser für Tee oder zum Nudeln kochen ist im Wasserkocher schneller und effizienter aufbereitet, als auf dem Elektroherd. In der Regel gilt die Devise: Setzen Sie die Verschwender vor die Tür. Gerade bei Haushaltsgeräten macht es sich in Sachen Strombilanz bezahlt, alte Geräte gegen neue Technologien einzutauschen. Quelle: dapd

Der Brand in Frankfurt machte Schlagzeilen und drängte auch die Wärmedämmbranche in die Defensive. Denn Kritiker machten für die dramatische Brandentwicklung vor allem die Dämmstoffe auf den Außenwänden verantwortlich. Hauptkritikpunkt ist dabei der Dämmstoff Expandiertes Polystyrol (EPS), landläufig auch als Styropor bekannt. Das Material wird aufgrund von Kostenvorteilen und guter Verarbeitbarkeit laut Branchenverband in 80 Prozent der Wärmedämmverbundsysteme verwendet. Polystyrol ist laut DIN schwer entflammbar. Das heißt, es ist grundsätzlich brennbar, wenn es auch nicht so leicht Feuer fängt wie Holz oder andere Baustoffe. Ausgelöst hatte das Großfeuer ein Stapel EPS-Dämmstoff, der vor dem Haus in Brand geraten war.

In einer Präsentation eines Frankfurter Branddirektors auf einer Fachplanertagung Brandschutz wurde nun, fast ein Jahr nach dem Frankfurter Großfeuer Resümee gezogen. Feuerwehr und Brandschutzexperten gelangten zu der Erkenntnis: Brände dieser Art werden zunehmen, die eingebauten Feuersperren - auch Brandriegel genannt - sind unter Umständen wirkungslos und untere schlechteren Rahmenbedingungen könnte es schlimmer ausgehen.

Während in den Fällen von Berlin und Delmenhorst Fachleute und Industrievertreter darauf abstellen konnten, dass das Dämmmaterial nicht den Vorschriften entsprach und auch nicht fachgerecht angebracht war, lag der Fall in Frankfurt etwas anders. Dort waren die Dämmstoffe korrekt verbaut und auch zugelassen. Auch die Brandriegel waren korrekt angebracht. Einzig die Tatsache, dass das Gebäude noch nicht vollständig fertiggestellt war, sprach für eine erhöhte Brandgefahr.  

Schutzmaßnahmen unzureichend

Franz Schächer, Ingenieur für Baustatik und Brandschutz war jedoch beim Brand in Frankfurt als Fachberater vor Ort. Er stellte sich nach dem Ereignis die Frage, ob es bei den Polystyrol-gedämmten Fassaden ein systematisches Problem gibt. "Jeder brennbare Stoff ist ein Risiko, man muss ihn nur zünden", sagt Schächer. "Das gefährliche an Polystyrol ist, dass dieser Dämmstoff zu 90 Prozent aus Öl besteht. Bei einer Erhitzung über 130 Grad Celsius treten Gase aus und es bilden sich Tropfen. Gibt es eine Zündflamme, brennt es lichterloh. Die brennende Flüssigkeit kann sich dann wie ein brennender Ölsee auf den Brandriegeln hinter der halbzentimeterdicken Putzschicht sammeln, bis diese aufbricht und das Feuer am Gebäude runterläuft. Die Brandriegel sind dann nutzlos."´

Dabei galten gerade die Brandriegel, die laut Vorschrift aus einer zwanzig Zentimeter hohen Lage Mineralwolle bestehen, als wichtiger Schutz vor einer Brandausbreitung. Hartschaumhersteller und Fachverband Wärmedämmverbundsysteme verwiesen bei bekannten Brandfällen - insbesondere im Berliner Fall - immer wieder darauf, dass die Baubestimmungen diesbezüglich nicht eingehalten wurden. Auch das Doppelhaus in Ketsch hatte offenbar keine Feuersperren eingebaut. Vorgeschrieben sind die Streifen aus nicht brennbarem Material vor allem über Fenstern, damit Flammen bei Zimmerbränden nicht das nächsthöhere Geschoss erreichen. Bei mehrgeschossigen Bauten müssen sich die Brandriegel alle zwei Stockwerke über die gesamte Breite des Gebäudes erstrecken.

Typische Baumängel in Altbauten

"Die zunehmenden Brandkatastrophen an gedämmten Hochhausfassaden - jüngstes Beispiel in Grosny, letztes Jahr in Istanbul, aber auch im Einfamilienhausbereich - zeigen, dass die optimistische Einschätzung des Brandrisikos von brennbarem Dämmstoff nicht zutreffend ist. Hier muss dringend mehr Realitätsbewusstsein Einzug halten", konstatiert etwa der Architekt, Bauingenieur und bekannte Dämmkritiker Konrad Fischer.

Energetisch und bauphysikalisch Unfug

Tipps zum Sparen von Heizkosten
Heiztemperatur richtig wählen Quelle: dpa
Temperaturabsenkung bei Abwesenheit Quelle: dpa
Türen, Fenster und Rolllädenkasten abdichten Quelle: dapd
Heizkörper entlüften Quelle: Ewald Fröch - Fotolia.com
Gerade der Brenner von Heizungsanlagen – gemeinhin Heizkessel genannt – muss regelmäßig eingestellt werden, Quelle: Kadmy - Fotolia.com
Heizkörper frei lassen, zur Wand isolieren Quelle: dpa
Thermostat digitale Temperaturregelung Quelle: sugar0607 - Fotolia.com

Laut Schächer nehmen die Brandgefahren der EPS-Dämmung mit steigender Dicke der Dämmschicht zu. Lange waren Dämmschichten bis zu einer Stärke von sechs Zentimetern üblich. Aber seit etwa fünf Jahren sei die Dämmung auf den Häusern mindestens zehn Zentimeter dick. "In Frankfurt waren sogar 22 Zentimeter dicke Platten auf der Fassade. Umgerechnet auf den Ölanteil im Polysterol entspricht das pro Quadratmeter Fassadendämmung viereinhalb Liter Öl, statt wie früher ein Liter Öl bei sechs Zentimeter Dämmschicht", sagt der Brandschutzexperte. "So viel Öl bekommt man nicht gelöscht, wenn es einmal brennt. Die Brandriegel werden einfach überlaufen. Das einzige, was den Brand in Frankfurt kontrolliert hat, war der Wind." Schächer geht wegen des Trends zu immer dickerer Wärmedämmung davon aus, dass die Zahl dramatischer Fassadenbrände weiter ansteigen wird.

Realitätsferne Prüfung

Die Dämmindustrie zieht sich darauf zurück, dass die Dämmstoffe den Vorschriften und Prüfnormen entsprechen und einer fortlaufenden Qualitätskontrolle unterliegen. Dabei werden auch die bestimmungsgemäßen Brandtests durchgeführt. Aber erhebliche Zweifel an der Tauglichkeit der Prüfnormen gibt es bereits seit einigen Berichten des NDR aus dem Jahr 2011. Ingenieur Schächer kann das bestätigen: "Die einschlägige Vorschrift ist abenteuerlich. Geprüft wird nur mit einer Dämmstoffdicke von sechs Zentimetern und einem 'bestimmungsgemäßen' Brand. Wie eine dickere Dämmschicht reagiert, wird nur rechnerisch ermittelt. Und typische Brandfälle wie etwa die brennende Mülltonne - also ein Brandherd außerhalb des Gebäudes - bleiben bei den Prüfungen außen vor. Dort geht es nur um Zimmerbrände, bei denen Flammen aus den Fenstern schlagen."

Wo es die schönsten Altbauten gibt
Alte GemäuerHistorische Gebäude sind bei den Deutschen beliebt. Wie sehr die Bundesbürger ihre Fachwerk- und Backsteinschätzchen lieben, zeigt jetzt eine Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag des Immobilienunternehmens Pantera. Vor allem die Fassade hat es den Menschen (71 Prozent) angetan. Gerade Frauen zeigen sich begeistert von baulichen Besonderheiten wie den Stuck, einem Erker oder Sprossenfenstern. Quelle: dpa
InnenstadtoasenFür viele gehören historische Immobilien zum Stadtbild - 84 Prozent der Deutschen wünschen sich bei Innenstadt-Sanierungen die Restaurierung alter Gebäude statt Neubauten. 79 Prozent befürworten außerdem Steuervergünstigungen bei Modernisierungsarbeiten. Gerade in Städten wie Berlin gilt das Restaurieren von Altbauten als gute Investition. Lange Zeit stand das denkmalgeschützte Haus Cumberland (Bild) am Kurfürstendamm leer. Ende 2012 sollen die Sanierungen abgeschlossen und neue Mieter eingezogen sein. Quelle: dpa
Steuervorteil und MieterlustDie Investition in eine alte Immobilie kann sich durchaus lohnen. Die Umfrage zeigt, dass vier von zehn Deutschen grundsätzlich bereit sind, für das Wohnen im denkmalgeschützten Gebäude mehr Miete zu bezahlen. Das trifft besonders auf Bewohner von Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern zu (47 Prozent). Beim Kauf einer historischen Immobilie würden immerhin 31 Prozent einen höheren Preis akzeptieren. Zusätzlich lockt der Staat mit Steuervorteilen bei der Sanierung von denkmalgeschützten Häuser. Vor allem in zentralen Lagen in der Stadt und bei Vermietung kann die Rechnung bei einem Kauf aufgehen. Nicht alles lassen die Interessenten den alten Objekten aber durchgehen. Einen schlechteren Energiesparstandard akzeptieren Bundesbürger auch in Altbauten nicht. 53 Prozent befürworten allerdings staatlichen Hilfen wie günstige Kredite oder Zuschüsse, um energiesparende Investitionen umzusetzen. Quelle: dpa
Zentrale LageGerade in Großstädten - wie hier in Berlin - finden sich ganze Viertel mit Wohnhäusern aus der Gründerzeit. Doch nicht allen Städten gelingt es in den Augen der Bevölkerung gleichermaßen, die historische Bausubstanz zu erhalten. Quelle: dpa
RankingDie Allensbach-Umfrage zeigt, welche Städte sich für die Erhaltung der historischen Bausubstanz ins Zeug legen. Düsseldorf - hier ein Bild des modernen Medienhafens - gehört nicht dazu. Nur fünf Prozent der Befragte glauben, dass die Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen gute Arbeit beim Erhalt historischer Bauten leistet. Im Vorjahr waren es noch sieben Prozent. Quelle: obs
StuttgartDas Stuttgarter Schloss erscheint dem Besucher im guten Zustand. Das gilt nicht für alle historischen Gebäude in der baden-württembergischen Hauptstadt, glauben die Deutschen. Nur acht Prozent beurteilen den Umgang mit denkmalgeschützten Immobilien als gelungen. Quelle: dpa
Main-MetropoleFrankfurt ist bekannt für seine Hochhäuser-Skyline. Die historischen Immobilien machen auf die Bundesbürger jedoch keinen guten Eindruck - nur neun Prozent glauben, dass sich die deutsche Bankenhauptstadt ausreichend für den Erhalt alter Häuser einsetzt. Quelle: dpa

Schächer, zugleich Vorsitzender der Fachgruppe Brandschutz in der Hessischen Ingenieurkammer, hat deshalb vor kurzem die Oberste Bauaufsicht aufgefordert, Prüfverfahren und Anwendungsvorschrift zu ändern. Aber er macht sich auch keine Illusionen - das kann Jahre dauern. Gebäudesanierern rät er deshalb, die Brandriegel - insbesondere zusätzlich einen Meter hoch unterm Dach - statt der üblichen zwanzig zu vergrößern. Alternativ sei eine Gebäudedämmung aus Mineralwolle in jedem Fall vorzuziehen. Im Brandfall würde die nur glimmen und die brennbaren Anteile lediglich verdunsten - mit weit weniger giftigen Stoffen, als der Qualm brennenden Polystyrols. Auch andere Faserstoffe würden nicht derart gut brennen wie EPS-Material.

Bauherren und Sanierer, die nun aber auf alternative Dämmstoffe wie Mineralwolle oder Faserplatten setzen, müssen deutlich höhere Kosten für die Wärmedämmung veranschlagen. Einer Untersuchung im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums zufolge können die Kosten für eine Mineralfaserdämmung pro Quadratmeter schnell 20 bis 40 Euro über denen einer typischen EPS-Dämmung liegen. Bei durchschnittlichen Zusatzkosten für eine energetische Optimierung einer ohnehin zu sanierenden Fassade von durchschnittlich 51 Euro pro Quadratmeter droht der Mehraufwand die Maßnahme endgültig unwirtschaftlich werden zu lassen.

Ist die Außenhülle eines Gebäudes zum Beispiel aus erhaltenswerten Backstein oder steht sogar unter Denkmalschutz, bleibt als Alternative für eine Wärmedämmung ohnehin nur das Aufbringen von Dämmstoffen in den Innenräumen. Architekt Fischer sieht in der Innendämmung sogar den überhaupt einzigen Weg, mittels Dämmung etwas Energie zu sparen. Eine Außendämmung hält er aus energetischen und bauphysikalischen Gründen ohnehin für Unfug. "Durch eine Außendämmung wird die Wärmegewinnung im Gebäude durch Sonneneinstrahlung verhindert, die Fassade kann die Sonnenwärme nicht mehr speichern. Studien haben bereits gezeigt, dass Häuser mit nachträglicher Außendämmung deshalb sogar mehr Heizenergie verbrauchen können als ungedämmte. Zugleich beschert eine Außendämmung zahlreiche neue Probleme, etwa durch die zusätzliche Brandgefahr, hohen Wartungs- und Pflegeaufwand, eindringende Feuchtigkeit in der Isolierschicht, Veralgung und Verschimmelung der Oberfläche, im Extremfall bis hin zum Schimmelpilz im Innenraum durch Feuchteeinwanderung aus durchnässter Außendämmung."

Nichts überstürzen bei Wärmedämmmaßnahmen

Wo der Wohnungskauf unbezahlbar wird
Platz 15: DüsseldorfWer sich in der Landeshauptstadt eine schicke Eigentumswohnung zulegen möchte, um es an den Wochenenden nicht weit für einen Spaziergang an der Rheinpromenade zu haben, der musste im Schnitt 2,821 Euro pro Quadratmeter investieren – fast 20 Cent mehr als im ersten Quartal des vergangenen Jahres. Damit ging es für das „Dorf“ mit der längsten Theke der Welt zwei Plätze rauf. Quelle: Grundlage sind Berechnungen des Beratungsunternehmens empirica für das vierte Quartal 2012. Das Referenzobjekt ist ein Neubau mit 60 bis 80 Quadratmetern und gehobener Ausstattung. Quelle: dpa
Platz 14: MünsterNach Münster, der Fahrradfahrerstadt, zieht es viele Studenten, deshalb ist die Wohnungsnachfrage groß und folglich die Mieten relativ hoch. Doch auch eine Eigentumswohnung ist nicht billig zu haben, wie der Preisvergleich zeigt. Ein Quadratmeter kostet hier durchschnittlich 2,862 Euro. Quelle: dpa
Platz 13: KölnDie wenigsten können sie wie Lukas Podolski zu seiner Zeit beim FC eine Wohnung in einem der Kranhäuser direkt am Rhein leisten. Wer sich in der Millionenstadt schon mal nach einer Wohnung, ob zur Miete oder zum Kauf, umgesehen hat, der weiß, wie schwierig das ist – und teuer. 2,867 Euro kostet der Quadratmeter für eine durchschnittliche Eigentumswohnung; die Preise sind in den vergangenen Monaten kontinuierlich gestiegen, allerdings nicht so stark wie in anderen Regionen. Quelle: dpa
Platz 12: IngolstadtBei Ingolstadt denkt man(n) sofort an Audi, wo der Autobauer seinen Sitz hat, und nicht an hohe Wohnungspreise. Tatsächlich kostet im beschaulichen bayerischen Städtchen der Quadratmeter 2,874 Euro – und damit mehr als in Düsseldorf, Köln oder Berlin. Erstaunlicherweise ist Ingolstadt, was die Mieten angeht, nicht viel preiswerter, dort liegt die Stadt auf Platz 14. Quelle: dpa
Platz 11: PotsdamWie viel der Quadratmeter in Sanssouci kostet, ist leider unbekannt. Stünde das Prachtschloss zum Verkauf, müsste man schon sehr, sehr tief in die Tasche greifen. Aber es muss ja nicht gleich ein Königspalast sein: In Potsdam allgemein sind es 2,877 Euro für die eigenen vier Wände – ebenfalls nicht ganz billig. Besser sieht es bei den Einfamilienhäuser aus, da sind es nur rund 2,25 Euro pro Quadratmeter. Quelle: dpa
Platz 10: UlmDas beeindruckende Ulmer Münster mit seinem 161,5 Meter hohen Kirchturm, dem höchsten der Welt, dominiert das Stadtbild und ist fast von überall zu sehen. Wer den Blick auf das Gotteshaus jeden Tag vom Balkon seiner eigenen Wohnung genießen möchte, muss dafür einiges investieren. 2,894 Euro kostet ein Quadratmeter. Im ersten Quartal 2012 waren es noch gut 15 Cent weniger. Quelle: dpa
Platz 9: LandshutEinen der größten Sprünge in der Auflistung hat Landshut gemacht, das mitten in Niederbayern liegt. Von Rang 13 ging es seit Anfang des vergangenen Jahres um vier Plätze nach oben. In dem gerade einmal 64.000 Einwohnern lebenden Städtchen müssen Wohnungsinteressenten im Schnitt 2,910 Euro pro Quadratmeter einkalkulieren. Quelle: dpa

Eine Innendämmung hingegen verringere hingegen den Heizaufwand, da sie sich schneller erwärmt - und die Sonne trotzdem wirken kann. In denkmalgeschützten Gebäuden habe Fischer zum Beispiel Rohrmattenputz verwendet. Bei dieser jahrhundertealten Technik werden Schilfrohrmatten mit modernen Wärmedämmdübeln innen an den Wänden und Decken angebracht und verputzt. Schilf hat den Vorteil, dass es feuchtestabil ist und die Matten nicht einmal einen Zentimeter dick sind. "Im Denkmalschutz muss so etwas mit Augenmaß erfolgen. Ich rate deshalb generell auch von der Innendämmung ab", sagt Fischer. "Es gibt immer bauliche Probleme, etwa durch Anschlüsse an Fenstern, Innenwänden, Türen, Steckdosen oder Heizkörpern. Ein Fachwerkhaus kann durch eine Innendämmung, die auch Feuchte sammeln kann und die Wandaustrocknung verschlechtert, sogar zerstört werden. Außerdem sind auch Innendämmungen in aller Regel unwirtschaftlich - schon wenn man die Energieersparnis nur theoretisch durchrechnet." Das gelte selbst dann, wenn der Bauherr oder Energieberater für seine Berechnung den laut Fischer unbrauchbaren, aber üblichen Wärmeleitwiderstand der verwendeten Materialien und vorhandenen Wände (U-Wert) zugrunde legt.

Heizenergie erst woanders sparen

"Wenn wir im Gebäudebestand Energie sparen wollen, müssen wir komplett umdenken. Vor allem müssen wir bei der Wärmeerzeugung, also bei der Heizung ansetzen und die Wärme direkter und ohne große Wärmeverluste dorthin bringen, wo wir sie brauchen", lautet das Credo des Architekten. Fischer zufolge geht ein Großteil der Energie schon auf dem Weg zum zu erwärmenden Raum verloren. "Die Heizungsrohre wurden in den vergangenen Jahrzehnten zunehmend unter Putz gelegt - oder gleich als Fußbodenheizung eingebaut. Bis sich der Raum erwärmt, haben wir auf dem Wärmetransport schon 30 oder mehr Prozent der Energie verloren", so Fischer.

Als Architekt, berichtet Fischer, habe er auch einmal eine Beratung für ein Hochhaus in Neubrandenburg übernommen. Der Besitzer plante die Wärmedämmung der Fassade für rund 400.000 Euro. Eine Überprüfung des bisherigen Verbrauchs vor Beginn der Baumaßnahme ergab jedoch, dass der Heizenergieverbrauch pro Quadratmeter bereits nur 50 kWh betrug. Damit erreichte das ungedämmte Hochhaus bereits den 5-Liter-Haus-Standard, der bei modernen Niedrigenergie-Neubauten üblich ist. Grund dafür sei vor allem ein offenes Heizungssystem gewesen, bei dem die Heizungsrohre offen auf den Wänden verlegt waren. So heizten die Rohre schon beim Wärmetransport den Raum und nicht vorrangig den Außenwandquerschnitt.

Auch die Sonnenenergie sollten Hausbesitzer nutzen. Selbst wenn weiterhin eine systematische Untersuchung der tatsächlichen Verbrauchsersparnis durch Wärmedämmmaßnahmen auf sich warten lässt, lieferte doch eine Studie aus Meran in Südtirol deutliche Hinweise darauf, dass ungedämmte Fassaden die Energie der Sonne besser nutzbar machen. "Viele Hauseigentümer planen eine Wärmedämmung, weil sie auf versprochene Einspareffekte aus den Bedarfsrechnungen von Handwerkern und Energieberatern vertrauen", weiß Fischer aus der Erfahrung mit seinen Kunden. Da werde der Energiehunger eines Gebäudes für die Heizung theoretisch ermittelt - anhand von Kennzahlen, die den tatsächlichen Energieverbrauch und die Wärmeeinstrahlung durch die Sonne unberücksichtigt lassen.

"Hausbesitzer sollten die Bedarfsrechnungen vergessen und auf ihren tatsächlichen Verbrauch schauen. Der liegt meist viel niedriger als der theoretische Bedarfswert. Davon ausgehend können gezielte und im Betrieb gegengeprüfte heiz- und bautechnische Maßnahmen den Energieverbrauch stufenweise optimieren", so der Architekt.

Es gibt also gute Gründe, bei Wärmedämmmaßnahmen an Gebäuden nichts zu überstürzen. Als Maßnahme zur Einsparung von Heizenergie sollte die Fassadendämmung allenfalls die letzte Optimierungsmaßnahme sein - aus ökonomischen, ökologischen sowie brandschutztechnischen Gründen. Schließlich ist nicht auszuschließen, dass technischer Fortschritt noch viele Probleme bei der Wärmedämmung löst.

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