Im Auftrag der Deutschen Telekom hat das Marktforschungsinstitut „Umzug AG“ 1000 Bürger nach ihrer Wohnsituation befragt. Der alle zwei Jahre erscheinende Bericht zeigt „ungewöhnlich turbulente“ Veränderungen, wie die Autoren schreiben.
Der repräsentativen Umfrage zufolge fanden 2015 fast 14 Millionen Umzüge statt, ein Anstieg um 26 Prozent gegenüber 2013. Bemerkenswert ist der deutliche Rückgang der Ein-Personen-Haushalte: Für diese Wohnform entschieden sich 23 Prozentpunkte weniger als vor zwei Jahren.
Gefragter dagegen sind Haushalte mit zwei oder mehr Bewohnern: Die Wohnung zu zweit verzeichnet einen Zuwachs von acht Prozentpunkte, Haushalte mit drei oder mehr Bewohnern sogar einen von 16 Prozentpunkten gegenüber 2013.
Wie es zu diesen Verschiebungen kommt, erfasst die Studie nicht. Das Bestellerprinzip bei den Maklerprovisionen könnte die Umzugsbereitschaft erhöht haben, auch der starke Bevölkerungszuwachs durch Einwanderung dürfte eine Rolle gespielt haben, schätzen die Autoren. Zudem steigt die Zahl der Studienanfänger weniger stark an als noch 2013. Da Studenten eine Bevölkerungsgruppe sind, die überdurchschnittlich in Singlehaushalten wohnt, wirkt sich das ebenfalls aus.
Voraussichtlich wird es auch in den nächsten Jahren keinen Rückgang der Umzüge geben: 10,2 Millionen Deutsche planten im vergangenen Jahr einen Umzug.
Um zwei Prozent stieg der Anteil der Umzüge in den ländlichen Raum an. Eine Rolle spielen dürfte hierbei der Wunsch nach mehr, besserem und eigenem Wohnraum, den die Hälfte der Befragten als Umzugsgrund angab.