WirtschaftsWoche Club Immobilienmärkte: Platzt bald die Blase?

Die Preise von Häusern und Wohnungen steigen und steigen. Wann droht ein Preissturz und wie stark fällt er aus? Eine Veranstaltung des WirtschaftsWoche Clubs brachte dazu einige Erkenntnisse. Die fünf wichtigsten Antworten.

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Der spätestens seit 2009 laufende Boom am Immobilienmarkt geht weiter, vor allem in den Wachstumsstädten. Doch viele trauen ihm nicht und rechnen mit einem plötzlichen Ende. "Platzt bald die Blase?" war das Thema einer aktuellen Veranstaltung des WirtschaftsWoche Clubs in Köln.

Rund 20 Club-Mitglieder bekamen von Sebastian Hein, Leiter Marktforschung bei empirica-systeme, exklusive Einblicke in aktuelle Marktdaten und deren Analyse geboten. Die Marktdatenbank von empirica-systeme speist sich aus über 100 Immobilienmarktplätzen und wertet dortige Inserate detailliert aus. So lassen sich Entwicklungen am Immobilienmarkt sehr zeitnah erkennen. Im Austausch der Clubmitglieder mit Sebastian Hein ergab sich ein aufschlussreiches Bild der aktuellen Lage. Die fünf wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick.

Gibt es in Deutschland eine Immobilienblase?

Keine klassische Immobilienblase, sagt Hein. So sei keine kreditgetriebene Spekulationsblase erkennbar, bei der Käufer nur noch in der Aussicht auf spätere Preissteigerungen kaufen würde. Viele lassen sich jedoch von den hohen Preisanstiegen der vergangenen Jahre blenden.

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Doch diese Entwicklung läuft noch nicht sehr lange. Wertet man die realen Immobilienpreise aus, also jeweils bereinigt um die Inflation, liegt das Niveau derzeit noch unter früheren Höchstwerten, legte Hein dar. So waren die realen Immobilienpreise zum Beispiel 1980 und 1996 noch etwas höher als heute.

Doch wer daraus schließt, dass kein Risiko besteht, der täuscht sich. "Wir befinden uns in einer Gefahrenzone", sagte Hein. Seit Anfang 2014 hätten sich die Kaufpreise von den Mieten völlig gelöst. Der Preisanstieg ist nun - anders als vorher - nicht mehr von ähnlich starken Mietanstiegen untermauert. Aus Investorensicht heißt das, dass die Mietrenditen sinken. Aber auch für Selbstnutzer ergeben sich direkte Konsequenzen, denn sie ersparen sich durch einen  Immobilienkauf weniger im Vergleich zur sonst fälligen Miete. Tendenziell werden Immobilienkäufe damit zunehmend unattraktiver. Oder, anders betrachtet, ein künftig drohender Einbruch von Kaufpreisen für Immobilien wird größer.

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