HB DÜSSELDORF. Deutsche Kunden der in Not geratenen isländischen Kaupthing-Bank werden ihre Einlagen bis zu einer Summe von 20 900 Euro erhalten. Das erklärte ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums auf Anfrage. Es gebe Anlass zur Hoffnung, dass auch darüber hinausgehende Einlagen durch die isländische Einlagensicherung entschädigt werden. Auch der isländische Regierungschef Geir Haarde äußerte sich gegenüber dem Handelsblatt ähnlich: "Ich glaube, dass die neue Führung von Kaupthing alles unternimmt, damit die Spareinlagen der deutschen Kunden ausgezahlt werden können."
Seit dem 9. Oktober 2008 befinden sich die 30 800 Kaupthing-Kunden in Deutschland im Schockzustand. An diesem Tag ließ die Finanzaufsicht BaFin Festgeldeinlagen in Höhe von 308 Mio. einfrieren. Jetzt dürfte sich die Starre lösen. Bereits als sicher gilt, dass deutsche Kunden ihre Einlagen bis zur Garantiegrenze von rund 20 900 Euro zurückbekommen. Das sagte ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums (BMF).
Jetzt besteht auch Hoffnung, dass darüber hinaussehende Summen entschädigt werden. Für den morgigen Mittwoch hofft das BMF auf ein Ergebnis. Da es sich bei Kaupthing um eine Niederlassung handelt und keine eigenständige Tochter, unterliegt Kaupthing Deutschland der isländischen Aufsicht und der isländischen Einlagensicherung. Diese hat am 31. Oktober den Entschädigungsfall festgestellt. Üblicherweise werden dann die Auszahlungen durch die Entschädigungseinrichtung vorgenommen. Doch Island fehlt das Geld. Mittlerweile haben sich die IWF-Mitgliedsstaaten auf Hilfen für Island verständigt. Über den Kredit soll morgen abgestimmt werden. Die Mittel werden aber nur dann fließen, wenn Island Garantien für die Einlagen ausländischer Kunden übernehme, hieß es.
