Betrug im Internet Neuer Schufa-Eintrag hilft gegen Identitätsklau

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Identitätsdiebstahl sofort melden

Damit die Datenbank zu den Betrugsopfern ihre Wirkung nicht verfehlt, müssen aber die betroffenen Verbraucher den Identitätsdiebstahl möglichst sofort nach seiner Entdeckung zur Anzeige bringen und an die Schufa melden. Betrogene Händler können dem Verbraucher zwar auf eine mögliche Schufa-Meldung nahelegen, diese aber nicht selbst vornehmen.

Die Meldung erfolgt kostenlos mit einem Formular „Einmeldung für Opfer von Identitätsbetrug“, das Verbraucher auf den Internetseiten der Schufa finden. Wer seine persönlichen Daten, aktuelle Anschrift und Kontaktdaten angibt, sowie Kopien von Personalausweis oder Reisepass sowie die gestellte Strafanzeige nebst Aktenzeichen beifügt, kann sich als Betrugsopfer kennzeichnen lassen und sich so vor fremdverursachten Negativeinträgen und ungerechtfertigten Rechnungen schützen.

Was die Schufa speichert – und was nicht

Der Eintrag bleibt vier volle Kalenderjahre bestehen und wird anschließend automatisch gelöscht. Auf Wunsch des Verbrauchers wird der Eintrag aber auch sofort gelöscht. Wer seine Einträge bei der Schufa prüfen möchte, kann einmal jährlich eine kostenlose Selbstauskunft anfordern und eventuelle Fehler bei der Schufa nötigenfalls korrigieren lassen.

Da immer mehr Online-Händler zumindest die Identität der Online-Kunden prüfen – vor allem bei Neukunden – hofft die Schufa, so den Identitätsmissbrauch deutlich zurückzudrängen. Auch bei einem großen Mobilfunkanbieter in Deutschland ist man froh über die erweiterte Schufa-Auskunft. "Das neue Mitteilungsverfahren zum Identitätsbetrug trägt im Sinne aller Verbraucher und Unternehmen wesentlich dazu bei, diese Betrugsform bereits im Ansatz zu unterbinden", heißt es dort. Geld verdient die Schufa damit nicht, die zusätzliche Information ist in den gängigen Auskünften an zahlende Kunden und in den einmal jährlich kostenlos abrufbaren Selbstauskünften zusätzlich enthalten.

Verbraucher, die Ihre Identität besonders schützen wollen, können außerdem das kostenpflichtige Service-Paket „meineSchufa Plus“ der Schufa buchen. Für knapp fünf Euro monatlich erhält der Verbraucher zusätzlichen Identitätsschutz. "Die Kunden werden beispielsweise bei eingehenden Anfragen zu Ihrer Person und ausgewählten Änderungen ihrer Schufa-Daten per SMS oder E-Mail informiert", sagt Koch. "So können sie prüfen, ob die Anfrage aufgrund eigener Bestellungen oder Kreditanfragen erfolgt ist oder ob gegebenenfalls ein unberechtigter Dritter gerade die Daten missbraucht."

Zudem durchsucht die Schufa systematisch das Internet nach sensiblen Informationen des Privatkunden. Taucht etwa der Name in Kombination mit der Kreditkartennummer in Internet auf, erhält der Kunde sofort eine Warnung per E-Mail oder SMS. Im Beratungsgespräch mit einer Hotline der Schufa werden dann zum Einzelfall passende Gegenmaßnahmen gesucht, etwa die Löschung oder Sperrung von veröffentlichten persönlichen Daten.

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