Nachlass Zehn Fakten über das Erben

Deutschland steht vor einer historischen Erbschaftswelle. Mehr Geld wird künftig vererbt, auch viel mehr Immobilien und Eigenheime. Die Nachkommen dürfte das freuen - sie werden auch häufiger darüber streiten. Die Fakten im Überblick.

Die Postbank hat eine bundesweite Studie zum Thema Erbschaften durchgeführt. Dazu hat sie 1613 Personen in den neuen und alten Bundesländer befragt. Das Ergebnis: "Das Erbvolumen wird drastisch und auf ein historisches Niveau steigen", erklärt Retailvorstand Michael Meyer. Ein Blick auf die Fakten der Studie... Quelle: dpa
"Der Herr hat's gegeben, der Herr hat's genommen; der Name des Herr sei gelobt" steht in der Bibel, Hiob 1:21. Für künftige Erben heißt es: Gelobt sei der Verstorbene, denn er wird geben. Sehr viel sogar. Laut der Postbank-Erbschaftsstudie wird der Wert der künftigen Nachlässe von mindestens 100.000 Euro um fünfzig Prozent zunehmen. Jede fünfte Erbschaft wird dann mindestens einen sechsstellig Wert betragen. Bisher hatte der bisherige Wert von bis zu 25.000 Euro die knappe Mehrheit unter den Geldvermächtnissen. Quelle: dpa
Jeder zweite Bürger in Deutschland hat sich bereits damit beschäftigt, etwas zu vererben - exakt 57 Prozent der Bevölkerung. Ganz vorn dabei sind die Personen ab dem 65. Lebensjahr, die sich bis zu 86 Prozent mit dem Thema befasst haben. Auch an der Spitze: Selbstständige, Beamte, Verheiratete und Immobilienbesitzer. Quelle: dpa
Immobilienbesitzer dürften sich ganz besonders um ihre Hinterlassenschaft kümmern. Für die Nachkommen bedeutet dies: Die Wahrscheinlichkeit, ein Eigenheim zu erben wird sich verdoppeln. Bisher dominierten Geld, Möbel und Schmuck bei den Erbschaften. Quelle: dpa
Somit werden Haus- und Grundbesitz in zwei von drei Erbfällen bei künftigen Erbschaften übergeben. Quelle: dpa
Die Postbank-Studie geht davon aus, dass nur zehn Prozent der Erb-Geber Streit unter den Erbenden erwartet. Weniger als tatsächlich Streit stattfindet - nämlich bei 17 Prozent der Erbfälle. Die Erben rechnen dagegen mit mehr Konflikt: 26 Prozent gehen von Streit aus. Gibt es mehr als 100.000 Euro zu erben, dürften die künftigen Nachlassempfänger Recht behalten: Bei 26 Prozent dieser Fälle gibt es jetzt schon Zank unter den Erben. Quelle: Fotolia
Dass die Erbgeber sich darum sorgen, zeigt die Zahl derer, die in Deutschland bereits ein Testament angefertigt haben. Bei Personen ab 65 Lebensjahre sind es schon 45 Prozent, die ein Testament geschrieben haben. Und bei denjenigen, die mindestens 100.000 Euro vererben wollen, liegt der Anteil bei 44 Prozent. Auch interessant: Etwa 18 Prozent der Personen ab 16 (!) haben schon ihren letzten Willen schriftlich niedergelegt. Quelle: dpa
Ein häufiges Motiv der Vergabe von Erbschaften ist die Versorgung von Angehörigen, dicht gefolgt von "jemanden eine Freude machen". Auch hoch im Kurs bei Nachlässen ab 100.000 Euro: Die Erben sollen möglichst wenig Steuern zahlen. Quelle: Fotolia
Der Informationsbedarf ist unter den Deutschen anscheinend gering. Nur jeder siebte in Deutschland, der etwas vererben will, hat sich dazu nähere Informationen über Broschüren, Büchern oder im Internet besorgt. Quelle: Fotolia
Somit haben auch drei Viertel aller Deutschen keine Ahnung, dass zum 1. Januar 2012 ein Zentrales Testamentregister eingeführt wurde. Nur vier Prozent glauben "ziemlich genau zu wissen, wie es funktioniert". Eine kleiner Hinweis: Sollte der letzte Wille eines Verstorbenen tatsächlich niedergeschrieben sein, dann gibt das Zentrale Testamentregister Auskunft darüber, wo die notariell beurkundete, amtlich verwahrte und erbfolgerelevante Urkunde zu finden ist. Das Register soll in jedem Sterbefall von Amts wegen auf vorhandene Testamente und andere erbfolgerelevante Urkunden geprüft werden. Quelle: Fotolia
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