Schöner klagen Das kostet Ihr Recht

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Gerichtskosten sind teuer Quelle: Maren Esdar

Die Nachwehen der Finanzkrise bringen auch Arbeitsrichtern Überstunden – vor allem an den krisengeschüttelten Automobilstandorten. So meldete das Arbeitsgericht Stuttgart im ersten Halbjahr fast 40 Prozent mehr Klagen als in der ersten Hälfte 2008. Vor allem Kündigungsschutzklagen stapeln sich derzeit auf den Richtertischen. Im Bezirk des Landesarbeitsgerichtes Düsseldorf stieg deren Zahl von Januar bis August um 35 Prozent auf insgesamt 16 750. Eine Fortsetzung der Prozesswelle ist wahrscheinlich. „Die Arbeitsgerichte müssen in Krisenzeiten mit einem knappen Jahr Verzögerung die Sparprogramme der Unternehmen ausbaden“, sagt Ulrich Rosenfelder vom Landesarbeitsgericht München.

Prozesskosten kalkulieren

Doch die Chance auf eine höhere Abfindung oder Schadensersatz ist nicht allein entscheidend. Ob sich ein Prozess lohnt, hängt auch vom finanziellen Risiko ab, das der Kläger eingeht. Verliert er den Prozess, zahlt er Gerichtsgebühren sowie seine Anwaltskosten und die der Gegenpartei.

Honorare für Anwälte sind gesetzlich geregelt

Die Kosten sind gut kalkulierbar. Anwälte dürfen in Deutschland ihre Honorare bei einem Prozess nicht nach Lust und Laune bestimmen. Ein eigenes Gesetz, das Rechtsanwaltsvergütungsgesetz (RVG), bestimmt die Honorare nach Höhe des Streitwerts, das kann zum Beispiel die Schadensersatzsumme sein, um die es geht, und nach Art der Leistung. Der Ausgangswert für die Gebührenkalkulation ist ein bestimmter Prozentsatz des Streitwerts. Je höher der Streitwert, desto geringer der Prozentsatz. Da nicht jede Dienstleistung den Anwalt gleichermaßen in Anspruch nimmt, bekommt jede zudem einen Faktor zwischen 0,3 und 3,0 zugeordnet.

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