Steuer 2016 Steuererklärung für Anfänger

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Die wichtigsten Abzugsposten

Bei anderen Einkommensarten wird ähnlich verfahren. Vermieter bekommen zum Beispiel ihre mit der Vermietung verbundenen Kosten ebenfalls von den Mieteinnahmen abgezogen, bevor diese dann versteuert werden. Naheliegend ist, dass Maklerausgaben für die Mietersuche absetzbar sind. Doch die Möglichkeiten sind größer: Auch die Zinskosten eines aufgenommenen Kredits, mit dem die vermietete Immobilie finanziert wird, berücksichtigt das Finanzamt. In der großen Titelgeschichte der WirtschaftsWoche zur Steuererklärung bekommen Sie Tipps, welche Kosten Sie absetzen können ­ und wie Sie sich die beste Unterstützung für Ihre Steuererklärung sichern (Premium-Inhalt, kostenlos mit WirtschaftsWoche-Digitalpass).

Bei manchen Einkommensarten weicht das Finanzamt von diesen Grundregeln ab, etwa bei den Kapitalerträgen. Sie werden seit 2009 mit einer pauschalen Steuer von 26,4 Prozent (inklusive Soli) besteuert - und nicht mit dem persönlichen, einkommensabhängigen Steuersatz. Im Gegenzug können Anleger hier auch ihre mit der Erzielung ihrer Kapitaleinkünfte verbundenen Ausgaben nicht entsprechend absetzen. Stattdessen gesteht das Finanzamt ihnen nur zu, dass sie 801 Euro pro Jahr steuerfrei erhalten. Die darauf eigentlich fälligen 26,4 Prozent werden ihnen erlassen. Wer tatsächlich aber mehr an Ausgaben hatte, bekommt dafür keinen Steuernachlass.

Außerdem gibt es auch noch einige Abzugsposten, die nicht direkt mit bestimmten Einkunftsarten verbunden sind. Am wichtigsten sind Sonderausgaben, außergewöhnliche Belastungen und Ausgaben für haushaltsnahe Dienstleistungen.

- Sonderausgaben sind eigentlich private Ausgaben. Doch anders als die übrigen privaten Ausgaben, von Kinobesuch bis Fernreise, senken die Sonderausgaben die zu versteuernden Einkünfte. Meist sind es gesellschaftlich wichtige Ausgaben, die den Status als Sonderausgabe bekommen. So werden etwa gemeinnützige Spenden als Sonderausgabe berücksichtigt, aber auch Kinderbetreuungskosten. Es können aber auch Ausgaben sein, die an erster Stelle nur einen persönlichen Nutzen haben, wie zum Beispiel Beiträge für eine Haftpflicht- oder Krankenversicherung. Hier zeigt sich exemplarisch, warum Sonderausgaben steuerlich berücksichtigt werden. Solche Ausgaben dienen dazu, die Existenz des Steuerzahlers und seiner Angehörigen zu sichern. Auch sie sollen daher steuerlich berücksichtigt werden, damit wirklich nur Einkommen oberhalb des Existenzminimums besteuert wird. Natürlich will der Staat es aber auch nicht dem Einzelnen überlassen, frei zu entscheiden, wie viel er dafür aufwendet. Deshalb sind zum Beispiel die Vorsorgeausgaben nur innerhalb bestimmter Höchstgrenzen absetzbar.

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