Steuerbetrug Procter & Gamble wird in Argentinien eingestellt

Die argentinischen Behörden werfen dem US-Konsumgüterkonzern Procter & Gamble Steuerbetrug vor. Der Betrieb des Unternehmens im Land sei daher vorerst eingestellt worden

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Argentinien wirft US-Konzern Procter & Gamble Steuerbetrug vor. Quelle: AP

Argentinien wirft dem US-Konsumgüterriesen Procter & Gamble (P&G) Steuerbetrug vor. Das Unternehmen habe Geld aus Argentinien herausgeschleust und so Einnahmen vor den Behörden verschleiert, teilte das Präsidialamt am Sonntag mit. "Wir müssen diese Tricks von internationalen Konzernen stoppen", hieß es auf der Website weiter.

Staatspleiten sind die Regel

Die Geschäfte von P&G in Argentinien seien suspendiert worden. Was das genau bedeutet, wurde zunächst nicht bekannt. P&G lehnte eine Stellungnahme dazu ab. Ein Unternehmenssprecher erklärte, P&G bemühe sich, die Vorwürfe vollständig zu verstehen und für Aufklärung zu sorgen. Den argentinischen Steuerbehörden zufolge soll P&G um 138 Millionen Dollar überhöhte Rechnungen für Importe ausgestellt haben.

P&G aus Ohio betreibt in Argentinien drei Fabriken und zwei Logistikzentren. Der Hersteller von Pampers-Windeln betonte, keine aggressive Steuerpolitik zu betreiben. Argentinien ist seit seiner Staatspleite 2002 von den internationalen Finanzmärkten ausgeschlossen und fürchtet nach einem weiteren Zahlungsausfall im Juli einen Liquiditätsengpass. Legale Steuertricks multinationaler Großkonzerne wie Gewinnverlagerungen oder gezielte Übernahmen in Niedrigsteuerländern bereiten vielen Staaten Sorgen.

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