Steuern sparen mit dem Dienstrad So bezahlt das Finanzamt das neue E-Bike mit

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Achtung, S-Pedelecs werden teurer

Ähnlich wie bei den CarSharing-Diensten DriveNow und Car2Go die Autohersteller hinter den Angeboten stehen, ist die Holding DerbyCylce aus Cloppenburg Initiator eines solchen Leasing-Angebots. Unter dem Namen Lease-A-Bike vermittelt die Plattform Fahrräder - selbstverständlich aus dem eigenen Portfolio mit Marken wie Kalkhoff, Univega oder Rixe.

Der Kunde sucht sich das Fahrrad bei einem der Vertragshändler aus. Allein JobRad listet 2500 Händler auf, aber auch Radversender wie Canyon aus Koblenz kooperieren mit Leasingagenturen. Die Auswahl für den Arbeitnehmer ist nahezu unbegrenzt.

Der Kauf eines Fahrrades über Gehaltsumwandlung kann sich für Arbeitnehmer schnell lohnen - vor allem bei teuren Fahrrädern. Denn die Leasing-Modelle unterliegen wie Kraftfahrzeuge der sogenannten Ein-Prozent-Regelung, die dann eintritt, wenn das Dienstfahrzeug auch in der Freizeit benutzt werden darf - und im Falle des Fahrrades auch soll. Laut des Leasing-Rechners von Lease-A-Bike spart ein Arbeitnehmer in Steuerklasse 1 mit 3000 Euro Monatseinkommen bei einem Kaufpreis von 2500 Euro unterm Strich 441 Euro - inklusive des sogenannten Rundum-Schutzes. Wird auf den verzichtet, beläuft sich die Ersparnis auf 846 Euro - gegenüber einem privaten Leasing ohne den Arbeitgeber.

Sinnvoll ist das Modell vor allem bei Rädern, die wertvoll sind und bei denen beim normalen Kauf kaum Preisvorteile im Handel raus zu handeln sind. Je alltäglicher das Rad und das E-Bike, desto höher ist die Chance, dass dieses im Schlussverkauf ohnehin mit satten Rabatten zu erhalten ist.

Es lohnt die Leasing-Angebote genau zu vergleichen, denn die gleichen Eckdaten ergeben beim Freiburger Anbieter JobRad eine Ersparnis von mehr als 1000 Euro - ohne Versicherungsschutz. Bei allen gilt: Je höher der Kaufpreis, desto höher auch die gesparte Summe. Egal, ob das Rad allein von Muskelkraft, oder aber mit Hilfe eines Elektromotors angetrieben wird.

Eine kleine Besonderheit gilt jedoch bei E-Bikes. Die sogenannten S-Pedelecs. Das sind E-Bikes, die auch bei Geschwindigkeiten oberhalb von 25km/h Trittkraftunterstützung bieten. Sie gehören laut Gesetz zu den Kraftfahrzeugen und müssten in Deutschland mit Kennzeichen gefahren werden - was sie sehr oft jedoch nicht tun. Im Falle des Leasings wird der Arbeitnehmer jedoch um offene Karten nicht herumkommen und das Fahrzeug anmelden müssen, allein um im Falle eines Unfalles Versicherungsschutz zu genießen.

Ein E-Bike im Harley-Look
Rayvolt Cruzer Quelle: PR
Rayvolt Cruzer Quelle: Spotpress
Rayvolt Cruzer Quelle: Spotpress
Rayvolt Cruzer Quelle: Spotpress
Rayvolt Cruzer Quelle: Spotpress
Rayvolt Cruzer Quelle: Spotpress
In der Pedelec-Version mit Pedalsensor, dem auf 250 Watt gedrosselten 400-Watt-Motor sowie einer für rund 60 Kilometer reichenden 550-Wh-Batterie soll der Rayvolt Cruzer rund 2.700 Euro kosten. Zur Serienausstattung gehören dann Nettigkeiten wie Ledersattel und -griffe, Scheibenbremsen und Seitenständer. Andere Details wie Beleuchtung oder das Eiva-Display kosten Aufpreis. Wer dann noch die große Batterie, einen starken Motor und Ledertaschen will, kann den Preis auf gut 4.000 Euro treiben. Das mag viel Geld sein, doch ist der Cruzer damit noch deutlich günstiger als etwa das optisch in ähnliche Richtung tendierende Vintage-Pedelec The Ruffian von Ruff Cycles, das bei 5.500 Euro startet. Im Gegenzug bietet das aus Deutschland stammende Retro-Pedelec allerdings auch eine deutlich bessere Basisausstattung und hochwertigere Komponenten wie etwa die stufenlose Nuvinci-Schaltung. Eine Schaltung ist bei dem vergleichsweise einfach gestrickten Cruzer zum Beispiel gar nicht vorgesehen. Quelle: PR

Bei Versicherungs- und Kennzeichenpflichtigen S-Pedelecs kommt noch zusätzlich die sogenannte 0,03-Prozent-Regelung zur Wirkung, die die Ersparnis deutlich schrumpfen lässt, je weiter der einfache Arbeitsweg ist. Wohnt der Arbeitnehmer etwa zehn Kilometer vom Arbeitsplatz (einfache Strecke), spart er beim Dienst-S-Pedelec unterm Strich 303 Euro bei 3000 Euro monatlichem Bruttoeinkommen, bei 30 Kilometer nur noch 31 Euro - eine Summe, die sich beim örtlichen Fahrradhändler mit etwas Geschick sicher aus so aushandeln lässt.

Mit Material von dpa

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