Bild Steuer: Mut zum Minimalismus
In simplen Fällen reicht statt der SteuerSparErklärung eine Billigversion desselben Herstellers (Akademische Arbeitsgemeinschaft). Diese wird als Bild Steuer, SteuerEasy oder unter dem Label der Kaffeerösterei Tchibo vermarktet. Die Optik bei Bild Steuer ist grau-rot gehalten, alles wirkt minimalistisch, aber aufgeräumt.
Extras gibt es kaum – gerade mal acht Musterbriefe, etwa für eine Verlängerung der Abgabefrist, stehen bereit. Die Kernfunktionen sind aber enthalten – etwa ein Interviewmodus, der wichtige Themen abfragt. Die Übernahme von Vorjahresdaten klappt aber nur aus der Billigversion selbst, nicht aus der SteuerSparErklärung oder Konkurrenzprogrammen.
Preis: ab 10,49 Euro
Fazit: Die billig wirkende Optik täuscht: Das Programm taugt. Tax bietet aber mehr Komfort und ist noch günstiger.
Taxman: In sehr guten Händen
Nutzer von Taxman bekommen das Gefühl vermittelt, an ihrer Seite einen besonders kompetenten Unterstützer zu haben. Der kennt sich aus, prahlt aber nicht damit. Tatsächlich hat die Software von Haufe-Lexware viele Tipps und gute Unterstützung parat. Die zahlreichen Videos werden Nutzern nicht aufgezwungen. Die Optik ist noch klarer und übersichtlicher geworden.
Wer muss eine Einkommensteuererklärung machen?
Alleinstehende Arbeitnehmer, die nur bei einem Arbeitgeber beschäftigt sind, müssen in der Regel keine Steuererklärung abgeben. Das ändert sich, wenn ...
- wenn Nebeneinkünfte von mehr als 410 Euro pro Jahr erzielt wurden.
- der Arbeitnehmer bei mehreren Arbeitgebern gleichzeitig beschäftigt ist oder war.
- keine Einkünfte aus einer Arbeitnehmertätigkeit mit Lohnabzug erzielt wurden, aber der Gesamtbetrag der Einkünfte bei einem Ledigen im Jahr 2016 beispielsweise durch eine Rente über 8.652 Euro liegt.
- Lohnersatzleistungen wie beispielsweise Arbeitslosen- und Elterngeld über 410 Euro pro Jahr bezogen wurden.
- auf der Lohnsteuerkarte ein Freibetrag eingetragen wurde (– beispielsweise ein Freibetrag für Werbungskosten) und der Arbeitslohn über11.000 Euro liegt (20.900 Euro für zusammen veranlagte Ehegatten)
- der Arbeitnehmer verheiratet ist und einer der Ehegatten nach der Steuerklasse V oder VI besteuert wurde.
- der Arbeitnehmer verheiratet ist und die Ehegatten nach dem sogenannten Faktorverfahren besteuert wurde.
- der Arbeitnehmer nacheinander bei verschiedenen Arbeitgebern beschäftigt war und ein Arbeitgeber einen sonstigen Bezug (beispielsweise Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld oder Abfindungen) versteuert hat, bei dem der Arbeitslohn beim anderen Arbeitgeber nicht mit einbezogen wurde.
- der Arbeitnehmer geschieden wurde – oder der Ehegatte gestorben ist – und er im gleichen Jahr wieder geheiratet hat.
- zum Ende des Vorjahres ein sogenannter Verlustvortag festgestellt wurde – beispielsweise Verluste aus Vermietung und Verpachtung.
Manche Hinweise sind so aber etwas versteckt und erst nach einem Klick sichtbar. Viele Extras, wie die Verwaltung digitalisierter Belege, sind wie bei der Konkurrenz enthalten. Die Übernahme von Vorjahresdaten ist aber nur aus Taxman selbst möglich, nicht aus Konkurrenzprodukten.
Preis: ab 19,75 Euro
Fazit: Kleine Schwächen, etwa bei der Möglichkeit, Vorjahresdaten zu übernehmen. Sonst überzeugend und umfassend.
Smartsteuer: Optik steht im Vordergrund
Smartsteuer kann per Internet genutzt werden, ohne separate Softwareinstallation. Klares Plus: Die Optik ist aufgeräumter und gefälliger als bei vielen anderen Angeboten. Im Vergleich zum ebenfalls browserbasierten Lohnsteuer Kompakt bekommen Nutzer oft etwas mehr Hinweise und Tipps – bei Smartsteuer ist mit Haufe-Lexware ein etablierter Anbieter von Steuersoftware im Boot.
Smartsteuer: Optik trübt Verständlichkeit
Die Navigationsleiste (links) zeigt übersichtlich an, welches Thema bearbeitet wird. Manche aufgeführten Begriffe wie „Lebenswelt“ sind allerdings nicht intuitiv verständlich.
Das Eingabefenster in der Mitte ist klar und simpel. Das kostet viel Platz. Nutzer müssen daher oft scrollen oder sich auf die nächste Seite per Klick voranarbeiten.
Teils sind die angezeigten Hinweise gut. Oft aber – wie auch hier – bekommen Nutzer gar keine ergänzenden Infos oder nur Nutzereinträge aus einem Forum angezeigt.
Doch Bedienung und Verständlichkeit leiden teilweise unter der Optik (siehe oben). Häufig sind auch zu viele Klicks beim gleichen Steuerthema nötig, da dieses auf einzelne Seiten verteilt ist. Schwach: Die Übernahme von Vorjahresdaten aus anderen Programmen ist nicht möglich.
Preis: 10,89 Euro pro Abgabe
Fazit: Sieht hübsch aus, zeigt im Praxistest aber Schwächen. Die Bedienungsfreundlichkeit muss noch besser werden.