So flossen laut Staatsanwaltschaft allein 2,5 Millionen Euro in die Renovierung von Schultes Villa an der feinen Hamburger Elbchaussee. Für zwei Millionen Euro gönnte sich der Manager Flüge im Privatjet und die Nutzung einer Segelyacht. Eine weitere Million floss in Kunst und Schmuck. Dazu stießen die Ermittler auf Rechnungen für Heliskiing und Opernbesuche in Bayreuth.
Aussicht auf Schadenersatz oder einen Vergleich besteht, wenn...
verschwiegen oder nicht detailliert genug offengelegt haben. Dies gilt auch, wenn der Prospekt die Höhe der Vergütung und deren Empfänger korrekt angibt.
Investment beworben wurde, obwohl es sich um eine unternehmerische Beteiligung handelt, oder sie zum Beispiel einem älteren Sparer zur Altersvorsorge empfohlen wurde.
mit sich selbst zum Nachteil der Anleger gemacht hat. Beispielsweise verkauft eine Reederei Schiffe überteuert an hauseigene Fonds, ohne dass dies im Prospekt steht.
zweckentfremdet wird. So warb beispielsweise die Commerzbank Geld für Filmfonds ein, das aber nur zu einem Bruchteil in die Filmproduktion floss.
falsche Angaben enthält, beispielsweise über die Höhe der Kosten oder unternehmerische Risiken.
beschlossenen Änderungen der Geschäftsgrundlagen juristisch angreifbar sind. Dazu gehören etwa der zeitweise Verzicht auf Mieten oder die Verpflichtung, Geld in einen kriselnden Fonds nachzuschießen.
Schulte selbst wies den Vorwurf der gewerbsmäßigen Untreue zurück. Er habe sich nicht persönlich bereichern wollen. Für alle Zahlungen habe es belastbare Rechtsgrundlagen gegeben. Außerdem habe er sich stets auf seine juristischen Berater, vornehmlich der Kanzlei Bird & Bird verlassen.
Die kommt mit dem Urteil gegen Schulte nun zunehmend in Bedrängnis. Denn gegen Bird & Bird läuft im Zusammenhang mit dem Wölbern-Skandal ein Zivilverfahren: 29 Fondsgesellschaften und der Insolvenzverwalter Tjark Thies verlangen von der Kanzlei 166 Millionen Euro Schadenersatz. Drei Anwälte von Bird & Bird berieten Schulte. Sie sollen ihm geholfen haben, Millionen aus den Fonds abzuzweigen. So zumindest der Vorwurf der Kläger.
Bird & Bird wies die Vorwürfe zurück und kündigte an, sich „mit allen rechtlich verfügbaren Mitteln entschieden zur Wehr zu setzen“. Die Kanzlei habe sich „im Rahmen der Beratung der Wölbern Gruppe im rechtlich zulässigen Rahmen bewegt und an keiner Stelle Rechtsverletzungen legitimiert“.