Verbraucherschützer Dispozinsen über zehn Prozent „kaum zu rechtfertigen“

Ein Vergleich der Stiftung Warentest zeigt: Im Durchschnitt liegen die Dispozinssätze immer noch bei knapp zehn Prozent. Das sei „kaum zu rechtfertigen“, sagen Verbraucherschützer.

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Bei einigen Kreditinstituten werden Zinsen zwischen 13 und 13,75 Prozent fällig. Quelle: dpa

Potsdam Verbraucherschützer kritisieren die Dispozinsen zahlreicher Banken als zu hoch. Zinssätze über zehn Prozent seien insbesondere in der derzeitigen Niedrigzinsphase „kaum zu rechtfertigen“, teilte die Verbraucherzentrale Brandenburg am Mittwoch mit. Die genossenschaftlich organisierten Volks- und Raiffeisenbanken sollten „mit gutem Beispiel vorangehen“. Auch Sparkassen, in deren Aufsichtsräten Politiker säßen, müssten sich für „verbraucherfreundlichere Dispozinsen“ einsetzen.

Ein am Dienstag veröffentlichter Vergleich der Stiftung Warentest hatte gezeigt, dass die Dispozinssätze durchschnittlich immer noch bei knapp zehn Prozent liegen. Bei einigen Kreditinstituten werden demnach gar Zinsen zwischen 13 und 13,75 Prozent fällig.

Der Test belege, wie wichtig es sei, dass Verbraucher transparente Informationen über die verschiedenen Kontoangebote erhalten, um die für sie beste Wahl treffen zu können, betonte das Bundesministerium für Justiz und Verbraucherschutzministerium am Mittwoch. Die Transparenz von Entgelten für Bankdienstleistungen werde sich künftig aber noch weiter verbessern.

„Gerade durch das Zahlungskontengesetz sind wir auf einem guten Weg“, teilte das Ministerium mit. Es verpflichte Banken und Sparkassen, Kunden rechtzeitig vor Vertragsabschluss über Entgelte zu informieren. Zudem sollen Verbraucher künftig einmal pro Jahr kostenlos eine Information über angefallene Entgelte für die Kontoführung erhalten. Zertifizierte Internetportale sollen Kunden darüber hinaus beim Vergleich von Kontoangeboten helfen.

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