Verrückte Fälle Die skurrilsten Gerichtsverfahren in den USA

Angeblich krank machende Popcorndämpfe, Strahlung aus Parkscheinautomaten, auf Bänken verbrannte Hinterteile: In den USA wird oft Schadensersatz gefordert, teils gar gewährt. Die skurrilsten Fälle 2012.

Platz 10: Der CheaterIn Redwood City (Kalifornien) haben Eltern eine Schule verklagt, die ihren Sohn aus einer Klasse für fortgeschrittenen Englisch-Unterricht geworfen hatte. Der Grund: Der Junge hatte bei einem Mitschüler abgeschrieben und die High School sieht es in ihren Statuten vor, in solchen Fällen die Schüler auszuschließen. Laut Eltern sind die Regelungen aber zu schwammig formuliert und deswegen nicht anwendbar. Quelle: AP
Platz 9: Die strahlenden ParkuhrenIn Santa Monica hat eine Frau die Stadt auf 1,7 Millionen US-Dollar Schmerzensgeld verklagt, weil die Strahlung der neuen, drahtlosen Parkuhren ihre Gesundheit angeblich beeinträchtigt. Quelle: dpa-dpaweb
Platz 8: Die Popcorn-LungeEin Mann aus einem Vorort von Denver (Colorado) hat vor Gericht in einem kuriosen Verfahren 7,2 Millionen US-Dollar erstritten. Er hatte diverse Lebensmittelhersteller verklagt, weil Dämpfe von Mikrowellen-Popcorn angeblich seine Atemwege geschädigt hätten und auf den Verpackungen kein Warnhinweis vorhanden gewesen sei. Die Anwälte der Firmen waren der Ansicht, dass die Gesundheitsprobleme des Klägers nicht von Mikrowellen-Popcorn verursacht wurden, sondern von chemischen Teppichreinigern, mit denen er jahrelang gearbeitet hat. Doch die Richter gaben dem Mann recht. Quelle: dapd
Platz 7: Antidiskriminierung extremEin Gastronom in Kalifornien wird vor Gericht verklagt, weil er angeblich das US-Antidiskriminierungsgesetz für Behinderte verletzt. Unter anderem geht es um einen Parkplatz, den der Beklagte gar nicht besitzt. Quelle: REUTERS
Platz 6: Die heiße Bank der CowboysEin weiblicher Fan hat das NFL-Team Dallas Cowboys verklagt, weil sie sich vor einem Spiel auf eine glühend heiße Bank vor dem Stadion gesetzt und dabei angeblich Verbrennungen dritten Grades am Hinterteil erlitten hat. Bei Temperaturen von knapp 38 Grad Celsius hätte sie eigentlich selbst darauf kommen müssen, dass die schwarz lackierte Bank sich aufheizen könnte, aber der Fan hätte sich ein Warnschild gewünscht, daher die Klage. Quelle: REUTERS
Platz 5: Die langen FlaschenGegen den Bierproduzenten Anheuser-Busch wurde vor einem Gericht in Texas Klage eingereicht, weil die langen Hälse der Flaschen angeblich dazu verleiteten, sie bei Schlägereien als Waffe zu benutzen. Das Verfahren wurde aber rasch eingestellt. Quelle: REUTERS
Platz 4: Der zahnlose HäftlingIn Marquette (Michigan, USA) hat ein Insasse des Hochsicherheitsgefängnisses die Anstalt für seine Zahnprobleme verantwortlich gemacht und geklagt. Angeblich sei ihm keine Zahnpasta zur Verfügung gestellt worden, was in der Folge zu dem Verlust eines Zahns geführt hätte. Der Häftling sei jedoch mit gerade einmal fünf Zähnen eingeliefert worden, was seinen Vorwurf etwas unglaubwürdig erscheinen ließ. Quelle: ZBSP
Platz 3: 13-Jähriger verklagtEin Nachwuchs-Baseballspieler ist von einer Frau verklagt worden, die von einem Ball im Gesicht getroffen wurde. Sie fordert 150.000 US-Dollar Entschädigung für die Kosten der medizinischen Behandlung und eine unbekannte Summe an Schmerzensgeld. Am besagten Tag war der Junge noch elf Jahre alt und sei nach eigenen Angaben sofort zu der Frau gerannt und sie gefragt, ob alles in Ordnung sei. Sie habe bejaht, sagt der inzwischen 13-Jährige. Quelle: dapd
Platz 2: Der Millionen-Dollar-TankEine Frau aus Michigan musste ihren geleasten Wagen zurückgeben, da sie bei den Zahlungen säumig gewesen war. Doch laut ihren Ausführungen war zum Zeitpunkt der Übergabe der Benzintank des Wagens noch halbvoll. Es handelt sich hierbei um einen Gegenwert von knapp 30 US-Dollar. Nun hat die Frau den Autobesitzer, die Ally Financial Inc., verklagt und verlangt von dem Unternehmen fünf Millionen US-Dollar. Quelle: dpa/dpaweb
Platz 1: Unter DrogenEin Mann steht unter Drogeneinfluss und rammt von hinten einen Familienwagen. Bei dem Aufprall sterben drei Menschen. Vor Gericht plädiert er selbst auf schuldig, fahrlässige Tötung in drei Fällen. Das Gericht verurteilt ihn zu zwölf Jahren Haft. Nun verklagt der Täter im Gegenzug die Familie der Opfer und will für sein seelisches Leid entschädigt werden. Die Liste hat das U.S. Chamber Institute for Legal Reform’s (ILR) zusammengestellt. Das Institut prangert die Unsinnigkeit mancher Prozesse an und setzt sich für die Reform der entsprechenden Gesetze ein. Quelle: dapd
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