Immobilienfonds Verlängerte Sperrfrist ist ein Offenbarungseid

Die Liquiditätskrise der offenen Immobilienfonds geht in die nächste Runde: Immer mehr Anbieter verlängern ihre Sperrfrist für Anteilsrücknahmen. Jetzt ist der Gesetzgeber gefordert.

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WirtschaftsWoche Redakteur Martin Gerth

Nach Credit Suisse haben auch Morgan Stanley und TMW Pramerica die Sperrfrist für Anteilsrücknahmen um bis zu neun Monate verlängert, jetzt hat auch Axa die Sperrfrist für den Fonds ImmoSelect ausgedeht. Ihnen ist es nicht gelungen, in drei Monaten genügend Bares aufzutreiben, um die Mittelabflüsse vor Schließung der Fonds zu kompensieren. Dabei wollte Morgan Stanley ursprünglich Anfang Februar seinen Immobilienfonds wieder öffnen. Nun ziehen die Verantwortlichen die Notbremse.

Vier von zwölf eingefrorenen Portfolios haben schon den Offenbarungseid geleistet. Weitere werden noch folgen. Für die Anleger heißt das, zähneknirschend warten oder die Fondsanteile mit einem Abschlag an der Börse loszuschlagen. Vertrauensbildung sieht jedenfalls anders aus.

Bleibt zu hoffen, dass die Fondsgesellschaften die verlängerte Sperrfrist nutzen, um über das Produkt offener Immobilienfonds gründlich nachzudenken. Wenn Produkte ihre Versprechen nicht einhalten können, dann müssen sie reformiert werden. Tägliche Verfügbarkeit und wenig liquide Vermögenswerte wie Immobilien passen einfach nicht zusammen. Ohne Hilfe des Gesetzgebers wird diese Reform nicht gelingen, dafür sind sich die Fondsanbieter zu uneinig.

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