845 Tarife im Vergleich Die beste private Krankenversicherung

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Da die Privaten die Beiträge nicht direkt drücken können, knapsen sie an den Leistungen: "Der zunehmende Kostendruck in der PKV führt zu mehr Konflikten zwischen Patienten und der Versicherung um die Erstattung von Kosten", sagt Wiebke Cornelius, Anwältin für Versicherungsrecht bei der Unabhängigen Patientenberatung (UPD).

Zwar gibt es für ärztliche Leistungen einen detaillierten Gebührenkatalog, aber nicht alles, was der Arzt abrechnet, wollen die Versicherungen auch erstatten. Je nach Tarifklauseln dürfen sich Privatpatienten mehr oder weniger komfortabel behandeln lassen. Wer mehr will, als der Tarif hergibt, muss Kosten selbst tragen.

Für Privatpatienten kommt es deshalb auf den jeweiligen Tarif und seine einzelnen Bausteine für stationäre, ambulante und zahnärztliche Leistungen an. Tausende verschiedene Tarifkombinationen sind auf dem Markt. Die WirtschaftsWoche hat mit dem Hamburger Analysesoftwareunternehmen Softfair Angebote herausgefiltert, die ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten, von Anbietern, denen es bisher am besten gelungen ist, Beitragssteigerungen einzudämmen.

845 Tarife im Check

Alle Tarife müssen sich bei vier Muster-Versicherten bewähren. Getestet werden Angebote für einen angestellten 30- und 50-jährigen Mann sowie eine angestellte 30- und 50-jährige Frau. Die in den Rankings angegebene Prämie entspricht dem Anteil, den ein Arbeitnehmer zahlen muss, also ohne Arbeitgeberanteil.

Doch der günstigste Tarif ist nicht unbedingt der beste. Entscheidend ist das Verhältnis von Beitrag und Leistung. So zahlt ein 30-jähriger Mann für die Tarif-Kombination der Hallesche (URZ, Primo Bonus Plus) nur 138,84 Euro monatlich, dagegen kassiert die Axa für ihr Angebot (541-N, 350E-N, Vital 300-N) 177,40 Euro pro Monat. Dennoch stuft Softfair den Axa-Tarif besser ein, weil er zum Beispiel 90 Prozent der Heilmittel (Massagen, Krankengymnastik oder Logopädie) erstattet. Die Hallesche übernimmt hier nur 75 Prozent der Kosten.

Um Lockangebote mit niedrigen Einstiegsprämien auszuschließen, hat Softfair nur Tarife berücksichtigt, die mindestens zehn Jahre am Markt sind. "Wenn wir die Beitragsentwicklung über einen so langen Zeitraum analysieren, können wir erkennen, ob die Tarife auch im Alter noch bezahlbar bleiben", sagt Matthias Brauch, Softfair-Geschäftsführer. Inwieweit ein Versicherer die Beiträge stabil halten könne, hängt vor allem von der Zusammensetzung der Versicherten innerhalb des Tarifs ab. Je mehr junge und gesunde Versicherte in einem Tarif sind, desto besser. Wichtig sei auch die Finanzstärke des Unternehmens.

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