Aktien & Anleihen Mischfonds für schlechte Zeiten

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Grafik: Wertentwicklung guter Mischfonds

Sicher: Anleger können den Job auch selbst machen. "Wer einen guten Anlageberater hat, der kann sich von ihm ein Depot aus individuell ausgesuchten Aktien- und Anleihenfonds zusammenstellen lassen. Ist das allerdings nicht dessen Stärke und hat der Anleger nicht genug Marktkenntnis, um es selbst zu machen, dann sind Mischfonds eine gute Idee", sagt Andreas Köchling, Analyst bei Feri EuroRatingServices in Bad Homburg.

Doch, man ahnt es schon, nicht alle neuen Produkte, deren Markennamen nicht zufällig an Privatbankiers und exklusive Vermögensverwalter denken lassen, werden halten, was sie versprechen.

Das war auch bei den bisherigen Mischfonds nicht anders. Während die besten im Jahr 2010 rund 30 Prozent plus erzielten, schleppen andere noch immer Verluste aus dem Krisenjahr 2008 mit sich herum. Nicht nur die Rendite der Fonds klafft auseinander, sondern auch das Risiko, das die Fondsmanager in Kauf nahmen. Die Mischfondspalette reicht von sicherheitsorientierten Fonds, bei denen vor allem der Erhalt des Vermögens zählt, bis zu aktiendominierten Fonds, die 2010 die Nase vorn hatten, aber dann doch meist weniger brachten als reinrassige Aktienfonds.

Das richtige Timing finden

Anleger, die hier investieren wollen, müssen nicht nur die guten, sondern auch die zu ihnen passenden Produkte finden. Letztlich gilt es, zu definieren, wie viel Risiko der Anleger tragen will und kann. Selbst gute Mischfonds rutschten in den vergangenen drei Jahren zwischenzeitlich 20 Prozent ins Minus – während die Börse allerdings um über 50 Prozent abschmierte. Mischungen mit starkem Anleihenanteil schnitten besser ab – wenn der Fondsmanager keine Fehler machte.

"Bei den traditionellen Mischfonds geht es meist darum, Aktien überzugewichten, wenn die Aktien steigen. Es kommt besonders auf das richtige Timing an", sagt Frank von RCM. Das aber klappt bei vielen einfach nicht. Längst nicht alle Experten hatten die Märkte so im Griff wie etwa das Team der DJE Investments um den Vermögensverwalter Jens Ehrhardt aus Pullach beim Fonds Gamma Concept, oder der im hessischen Usingen residierende Klaus Burkhart beim GAP Fonds UI. Deren Mischungen haben bei einem Aktiencrash nie die volle Talfahrt mitgemacht und profitierten trotzdem wieder im Boom.

Fondsmanager sind mit der Wahlfreiheit überfordert

Viele Fondsmanager aber sind mit der Wahlfreiheit überfordert. Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz hat jüngst zusammen mit dem Institut für Vermögensaufbau (IVA) untersucht, wie Mischfonds im Vergleich zu den Indizes, an denen sie sich messen lassen, abschnitten. Das Ergebnis war deprimierend: "Nur 6,7 Prozent der Fonds konnten besser abschneiden und erzielten einen Mehrwert. Diese Leistungsquote ist schlechter als die bei Aktien- und Rentenfonds", sagt IVA-Vorstand Andreas Beck. Besonders schlecht lief es bei flexiblen Mischfonds, die munter zwischen Anlageklassen wechseln könnten. "Viel spricht dafür, dass Manager nach Katastrophen den Aktienbestand reduzieren. Merken sie aber, dass die Weltwirtschaft davon unbeeindruckt wächst, steigen sie wieder zu höheren Kursen ein", sagt Beck. Anleger, die in einem solchen Fonds stecken, laufen immer dem Markt hinterher.

Die Manager der von der WirtschaftsWoche empfohlenen Fonds sind nicht in diese Falle gelaufen. Sie haben über Jahre Erträge erwirtschaftet und ihre Portfolios souverän durch Baisse und Hausse gesteuert. Und ihre Produkte sind mitunter sogar günstig.

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