Sparen fürs Alter klingt leichter als es ist. Die Minizinsen an den Anlagemärkten machen es nicht einfacher; wer eine Rendite oberhalb der Inflationsrate erwirtschaften möchte, muss sich ziemlich ins Zeug legen. Gemeinsam ist vieles leichter – aber gilt das auch für die Altersvorsorge? Ist es für Paare leichter, etwas fürs Alter zurückzulegen?
Immerhin ist die Wahl der passenden Anlageform immer eine Wette auf die Zukunft. Rechne ich damit, dass die Zinsen lange niedrig bleiben, bekommt möglicherweise die Immobilie den Vorzug gegenüber der Riester-Rente. Steigt bei der gemeinsamen Vorsorge die Wahrscheinlichkeit, mit der Wette richtig zu liegen?
Rheingold, ein Institut für Markt- und Medienanalysen, hat im Auftrag des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) das Vorsorgeverhalten von Paaren untersucht. Demnach sprechen sich die meisten dabei ab – Konflikte und Unstimmigkeiten gibt es eher selten. Gerade weil das Thema Altersvorsorge so verunsichernd sei, so die Forscher. Trotzdem sei das individuelle Vorgehen Typsache, so die Forscher – egal ob als Single angelegt wird, oder als Ehepartner. Und über die grobe Richtung des Sparens sollten sich Partner einig sein, sonst kommt es schnell zum Streit. Will einer das Haus schnell abbezahlen, während der andere lieber Luxus-Schuhe shoppt, geht die gemeinsame Finanzplanung schnell nach hinten los.
Besonders wichtig für die gemeinsame Vorsorge ist die Auseinandersetzung mit dem Ernstfall. Was passiert bei Trennung, Scheidung oder Tod? Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Vorsorge für Zwei:
Wie viele Konten?
Noch bevor Geld fürs Alter zurückgelegt werden kann, müssen sich Paare entscheiden, wie sie ihren gemeinsamen Haushalt bezahlen wollen. Dabei gibt es unterschiedliche Konzepte. Während einige nur ein einziges gemeinsames Konto haben, hat in anderen Haushalten jeder sein eigenes Bankkonto. Viele haben getrennte Konten, teilen sich aber gleichzeitig ein gemeinsames für regelmäßige Ausgaben wie Nebenkosten. Experten warnen vor einem einzigen gemeinsamen Konto. Das empfehle sich nur bei ähnlichen Einnahmen und Ausgaben. Ansonsten käme es oft zum Streit, wenn einer chronisch mehr ausgebe als der andere. Für eigene Ausgaben raten Anlageexperten daher zu einem eigenen Konto. Das gilt sowohl für Verheiratete als auch für ledige Paare. Laut einer Umfrage der Sparkassen haben Eheleute eher eine gemeinsame Kasse als Unverheiratete. Immerhin ein Viertel der Ledigen gab an, getrennte Kassen zu haben, bei den Verheirateten waren es nur fünf Prozent. Letztlich muss hier jedes Paar für sich selber die beste Lösung finden. Es macht allerdings Sinn, die Frage zu klären, bevor die erste gemeinsame Wohnung bezogen wird. Außerdem sollte im Todes- oder Krankheitsfall jeder über das Konto des anderen verfügen können, die entsprechenden Vollmachten sind also Pflicht.