Die meisten Vermittler von Versicherungen sind Vertreter, die für einen einzigen Versicherer arbeiten. Deren Image ist in der Bevölkerung grundsätzlich nicht besonders gut. Es gibt allerdings auch viele Ausnahmen. Wenn man einen Vertreter gut kennt, dann hilft er schon mal mehr, als er eigentlich muss. Schließlich ist ein guter Ruf sein Kapital.
Bei der Debeka sind Vertreter angestellt, bei anderen formal selbstständig. Das Interesse dieser Personen ist meist auf den Abschluss einer Police gerichtet. Denn damit verdienen sie Geld. Das Angebot ist jedoch nur eingeschränkt. Wie gut der Service hinterher ist, hängt vom einzelnen Vertreter und dessen Berufsverständnis ab, unterliegt also eher dem Zufall.
Formal kann der Vertreter eines großen Versicherungskonzerns selbstständig sein. Doch faktisch ist er sehr eng an einen bestimmten Versicherer gebunden – und verkauft auch nur dessen Produkte und führt die Aufträge aus, die er erhält. Ob sich das immer mit den Interessen des Kunden vereinbaren lässt, bezweifeln Verbraucherschützer daher.
Es gibt auch Vertreter, die für mehrere Versicherer arbeiten. Die Abhängigkeit von den Unternehmen und ihren Produkten ist dabei ebenfalls sehr groß. In großen Strukturvertrieben ist dieses Vermittlermodell zu finden. Nach außen wird zwar gerne betont, dass unabhängig vermittelt wird, doch tatsächlich ist das oft nicht so ausgeprägt wie behauptet, stellen Kritiker fest.
Knapp 100.000 Vermittler von Versicherungen können von dem Geschäft leben, wie Wissenschaftler schätzen. Sie arbeiten nicht alle allein, manche haben größere Büros, in denen ihnen eine oder mehrere Personen zuarbeiten. Deren Abhängigkeit von Vermittlungsprovisionen ist also offensichtlich. Und hier sollten Kunden noch vorsichtiger sein, wenn es um Ratschläge oder Hilfe geht.
Manche Versicherungskonzerne lassen ihren Vertretern sehr große Freiheit. Dabei handelt es sich oft um Versicherungsvereine, bei denen der Druck der Aktionäre fehlt. Diese Unternehmen haben ein Gegenmodell entwickelt zum Vertreter, der in einer großen Gesellschaft sehr eng an die Vertriebsvorgaben des Versicherers gebunden ist.
Fazit: Vorsicht beim Vertragsabschluss. Bei der Durchsetzung der BU-Rente ist wenig zu erwarten, weil das Interesse der Vertreter in erster Linie auf den Vertragsabschluss gerichtet ist, aber nicht auf die Betreuung hinterher. Oft sind die Kenntnisse der Vertreter bei der Durchsetzung der Rente auch gering.