Depotbank-Vergleich Wo Anleger günstig handeln

Am „Tag der Aktie“ versucht die Börse mit kostenlosen Kaufaufträgen die Deutschen von dieser Anlageform zu überzeugen. Wie Anleger das ganze Jahr über Kosten sparen können, zeigt der Handelsblatt Depotbank-Vergleich.

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Aktien versprechen, langfristig betrachtet, satte Rendite. Umso besser, wenn diese nicht von teuren Depotgebühren aufgefressen wird. Quelle: dpa

Frankfurt Die Geschichte von Jim Knopf und Lukas dem Lokomotivführer kennen viele Menschen noch aus ihrer Kindheit. Die beiden Kinderbuchhelden verirren sich in der Wüste und treffen dort auf den Scheinriesen Turtur: Von der Ferne wirkt er riesig und furchteinflößend. Doch je näher man ihm kommt, desto kleiner und vertrauenserweckender wird er. Was diese Szene mit Geldanlage zu tun hat? Viel, meint Christine Bortenlänger vom Deutschen Aktieninstitut (DAI): „Wer sich dem Thema Aktien nähert, wird dieselbe Erfahrung machen.“

Dass die Chefin des Lobbyvereins der börsennotierten Unternehmen in Deutschland Kindergeschichten heranzieht, um die Deutschen von Aktien zu überzeugen, hat einen Grund: Denn die meisten Anleger hierzulande sind Aktienmuffel. So verfügen die privaten Haushalte zwar über ein Geldvermögen von 5,48 Billionen Euro, wie aus dem aktuellen Monatsbericht der Deutschen Bundesbank hervorgeht. Ein großer Teil davon ist aber auf extrem niedrig verzinsten Sparkonten und Termingeldern geparkt. Nur knapp neun Millionen Deutsche besitzen überhaupt Aktien oder Aktienfonds, also jeder siebte Bürger im Alter von über 14 Jahren.

Um das zu ändern, hat die Deutsche Börse am vergangenen Donnerstag zum dritten Mal den „Tag der Aktie“ ausgerufen. Damit solle Privatanlegern, so der Börsenbetreiber und die beteiligten Banken, die Bedeutung von Aktien deutlich werden. „Sie können einen sehr wichtigen Beitrag zur Altersvorsorge leisten“, betont Michael Krogmann, Mitglied der Geschäftsführung der Frankfurter Wertpapierbörse. Um möglichst viele neue Anleger in Aktieninvestments zu locken, war an diesem Tag der Kauf aller Dax-Aktien sowie von neun Indexfonds auf den Dax über die Frankfurter Börse kostenlos.

Wer diese offensichtliche Marketing-Aktion verpasst hat und trotzdem in Aktien investieren will, kann das ganze Jahr über Kosten sparen: und zwar mit der Wahl eines geeigneten Wertpapierdepots. Dieses gibt es bei der Hausbank, bedeutend günstiger ist das Depot aber meist bei Direktbanken und Online-Brokern. Der Depotbank-Vergleich auf Handelsblatt.com bietet eine Übersicht über die Preise ausgewählter Institute. Die Gebühren für das Bankdepot schwanken stark – je nach Wahl der Wertpapiere, Vermögenssumme oder Zahl der Käufe und Verkäufe. Anleger finden mit diesem Vergleich die individuell günstigste Depotbank.

Auch wenn die Eröffnung eines Wertpapierdepots zunächst nach viel Aufwand klingt – es lohnt sich. Denn dass eine Anlage in Aktien Sinn macht, zeigt die Statistik: „Wer in der Vergangenheit sein Geld in den Deutschen Aktienindex investiert hat, konnte bei einem Anlagehorizont von 20 bis 30 Jahren jährliche Renditen von sechs bis neun Prozent erwirtschaften“, erklärt Bortenlänger.

Die Aktienexpertin räumt jedoch auch ein, dass Anleger gewisse Grundregeln beachten müssen. So benötigen sie Reserven auf dem Girokonto oder Tagesgeld, um kurz- bis mittelfristige Konsumausgaben tätigen zu können. Daneben sollten sie ihr Investment breit streuen und nicht alles Geld auf eine Karte setzen. Sonst könnte das gesamte Vermögen in Gefahr geraten, wenn ein Unternehmen wirtschaftliche Schwierigkeiten hat. Zudem verweist Bortenlänger darauf, dass Anleger regelmäßig kleinere Beträge investieren und am besten eine lange Anlageperspektive haben sollten.

Dann nämlich könnten sie kurzfristige Kursschwankungen gut verkraften. Und diese dürften nach nun schon acht Jahren Aktienrally und bei Dax-Ständen, die dem Allzeithoch von 12.390 Punkten von April 2015 wieder näher kommen, durchaus drohen. Die Wahlschlappe der Rechtspopulisten in den Niederlanden hat die Anleger in dieser Woche zwar zunächst beruhigt. Doch mit den anstehenden Wahlen in Frankreich, bei der die rechtsextreme Kandidatin Marine Le Pen wohl bessere Chancen haben dürfte als es Geert Wilders bei den niederländischen Wahlen hatte, bleiben die politischen Unsicherheiten für Europa hoch. „Ich denke nicht, dass dem Markt viel Zeit zum Verschnaufen bleiben wird“, meint James Athey, Investment Manager bei Aberdeen Asset Management. Ein Grund, nicht in Aktien zu investieren, ist das für die Experten aber nicht: „Ich habe für mich entschieden, im neunten Jahr auf eine Fortsetzung des Bullenmarktes zu setzen“, sagt Aktienstratege Andreas Hürkamp von der Commerzbank.

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