Drahtesel-Police Wie man sein Fahrrad richtig versichert

Fahrräder werden immer mehr zum Statussymbol und dementsprechend teurer. Gleichzeitig steigt die Zahl der Diebstähle in den Innenstädten. Was Sie beim Schutz Ihres Drahtesels beachten müssen.

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Allein ein Schloss schützt nicht immer vor Fahrraddiebstahl - es muss auch richtig angewendet werden. Quelle: imago images

Das Frankfurter Ordnungsamt versteigert regelmäßig Fahrräder. Wird ein Drahtesel herrenlos gefunden, kommt er ins Fundbüro. Meldet sich der Besitzer nicht, wird das Rad dann versteigert. Rund 4000 Räder werden in der Finanzmetropole jährlich geklaut. Gleichzeitig werden Räder zunehmend zum Statussymbol: Wer ein gut funktionierendes Fahrrad möchte, investiert schnell mehr als 1000 Euro.

Doch gerade wer in gefragten Innenstadtlagen wohnt, weiß oft nicht genau wo er sein Fahrrad sicher parken soll, damit es nicht geklaut wird. Im Haus gibt es keinen Fahrradkeller, auf der Straße ist die Diebstahl-Gefahr zu hoch. Viele sehen die Lösung des Problems in einer Fahrradversicherung. Doch hilft die tatsächlich? Und wie teuer muss das Fahrrad sein, damit sich die Extra-Police lohnt?

Grundsätzlich können Fahrräder über die Hausratpolice versichert werden. Vor allem bei älteren Policen ist der Fahrrad-Schutz oft mit drin. Hier gilt es allerdings, die jeweiligen Konditionen genau zu prüfen. Roland Huhn ist Rechtsreferent beim Allgemeinen Deutschen Fahrrad Club (ADFC) und kennt die Einschränkungen. "Ersatz wird zunächst dann geleistet, wenn das Fahrrad aus der Wohnung oder dem eigenen Keller durch Diebstahl entwendet wird", sagt Huhn. Auch drinnen muss der Drahtesel mit einem Schloss gesichert sein, sonst wird es schwer, die Versicherung von der Zahlung zu überzeugen.

Arten des Versicherungsbetrugs

Für teure Fahrräder kann der Schutz über die reguläre Hausratversicherung ebenfalls eng werden. Denn im Normalfall liegt der erstattete Betrag für Fahrräder bei rund einem bis vier Prozent der gesamten Versicherungssumme. Wer also einen Hausrat für immerhin 50.000 Euro versichert, bekommt für das Fahrrad im Zweifel lediglich 500 Euro ersetzt. Das gilt auch dann, wenn mehrere Fahrräder gleichzeitig gestohlen werden, beispielsweise bei einer Familie. Radfahrer sollten also in jedem Fall kontrollieren, ob die jeweilige Versicherungssumme zum Preis des Rades passt. Wer beispielsweise als Student nur einen kleinen Haushalt hat, aber ein teures Rennrad besitzt, fährt mit einer zusätzlichen Fahrradpolice im Zweifel besser.

Das sind die E-Bike Trends 2014
Bikes eröffnen neue Möglichkeiten der Fortbewegung: Menschen, die das Fahrrad-Fahren schon aufgegeben hatten, können wieder aufs Rad steigen. Seit einigen Jahren setzen sich Elektroantriebe aber auch in anderen Segmenten durch. Schneller den Berg hinauf, weitere Strecken fahren und mehr Lasten transportieren - dies sind nur einige Bereiche, wo sich Hersteller vom "Senioren"-Antrieb inspirieren lassen. Quelle: PR
Stromer ST2 Die erst 2009 aus der Schweizer Firma Thömus hervorgegangene Fahrradmarke Stromer hat mittlerweile ihr drittes Modell auf den Markt gebracht. Inspiriert durch Marken wie Tesla, Apple und Google, versucht Stromer Informationstechnologie und Elektromobilität in einem Produkt zu vereinigen. Das seit 2011 zum Hersteller BMC gehörende Unternehmen hat dazu eigens die cloudbasierte Plattform Omni entwickelt. Über sie ist unter anderem die GPS-Aufzeichnung der Fahrt, sowie die Einstellung des Motors möglich. Auch bietet der neue Zugang Möglichkeiten zum Diebstahlschutz, wie das Blockieren der Räder und eine GPS-Verfolgung. Das Schweizer Produkt kommt mit hydraulische Scheibenbremsen der Marke Magura sowie einer 20-Gang-Shimano-Schaltung. Den Elektro-Antrieb übernimmt ein Bosch-Motor mit 35 Newtonmeter Drehmoment und 500 Watt Leistung - damit schafft das Rad laut Hersteller Distanzen von bis zu 150 Kilometern bei einer Spitzengeschwindigkeit von 45 km/h. Quelle: PR
EBIKE Cross Country RacerBei Ebike setzt man auf den Faktor Sport: Das Cross-Country-Rad soll Kraft und Dynamik miteinander vereinen. Dafür werden Elektromotor und ein klassisches Mountainbike gepaart. Das Ergebnis: ein 19 Kilogramm schweres Sportbike mit 40-50 Newtonmeter und 250 Watt Leistung. Der Bosch-Mittelmotor holt hieraus 25 km/h und bis zu 140 Kilometer Reichweite. Mit Scheibenbremsen und 9-Gang-Schaltung von Shimano sowie einstellbarer Federgabel kostet das Rad 1.895 Euro. Quelle: PR
Flyer C-Serie Next GenerationAuch die Klassiker unter den E-Bikes sind weiter beliebt: Fahrräder für die Alltagsmobilität und gemütliche Touren. Zum zehnten Geburtstag bringt Flyer eine Neuauflage seiner C-Serie. Besonders viel Komfort und große Bedienerfreundlichkeit sollen weiterhin gemütliche Tourenfahrer ansprechen. Eine extrem tiefe Einstiegsvariante macht es leicht, sich auf den Sattel zu schwingen. Das Modell kostet dabei in der günstigsten Variante umgerechnet rund 2.860,00 Euro. Wahlmöglichkeiten bestehen von der Schaltungsvariante bis hin zum Antrieb. Hier kann sich zwischen einem 250 oder 350 Watt Panasonic Motor entschieden werden. Damit sind entsprechende Geschwindigkeiten von 25 und 45 km/h möglich. Quelle: PR
Riese & Müller Load HybridBei Riese & Müller geht es nicht nur um das Schneller und Weiter sondern auch um ein Größer und Schwerer. Das Lastenfahrrad Load Hybrid kann bis zu 200 Kilogramm zusätzliches Gewicht transportieren. Ein besonders niedriger Schwerpunkt bietet trotz großer Last laut Hersteller gute Fahrstabilität. Je nach Ausführung schafft das Gerät zwischen 25 und 45 km/h und wiegt 33 bis 35 Kilogramm. Wer beim Transport auf das Auto verzichten will, soll hier eine Alternative finden. Quelle: PR
Kalkhoff Sahel Compact Impulse 8 Für die zum größten, deutschen Fahrradhersteller, der Derby Cycle Werke GmbH, gehörende Marke machten schon Modellgrößen wie Uschi Obermaier Werbung. Mit dem Sahel Compact Impulse bringt das Unternehmen ein kleines Rad groß raus. Das Kompaktrad wird von einem 250-Watt-Motor der Firma Impulse angetrieben und kostet je nach Batterievariante 2.499 bis 2.699 Euro. Quelle: PR
Flyer Tandem DeluxeWer jetzt nicht richtig mit tritt, fällt erst später auf: Der Trittkraftverstärker dieses Tandems springt mit seinen 250 bis 350 Watt auch für faule Beifahrer ein. Erhältlich ist das Fahrrad ab umgerechnet rund 4.500 Euro. Quelle: PR

Wo steht das Rad?

Ein weiteres Problem beim Schutz durch die normale Hausratversicherung: Wird das Fahrrad außerhalb des Hauses geklaut, obwohl es abgeschlossen war, sieht der Versicherte in der Regel keinen Cent. Bei einigen Anbietern kann dieser Außer-Haus-Schutz extra abgeschlossen werden - das ist allerdings oft nicht ganz billig. Die Düsseldorfer Arag beispielsweise bietet einen Zusatztarif für Zweiräder an. Die Versicherungssumme ist frei wählbar, das Fahrrad Tag und Nacht geschützt. Versichert ist nicht nur der Drahtesel, sondern auch Zubehör wie Schloss oder Anhänger.

Das ganze hat allerdings seinen Preis. Wer ein 1000 Euro teures Fahrrad versichern will, muss mit einer monatlichen Prämie von knapp elf Euro kalkulieren. Mit der Arag-Hausratversicherung wird es etwas billiger. Günstiger ist auch die Variante der Gothaer, wer eine Hausratpolice für knapp 100 Euro im Jahr abschließt, kann das Fahrrad für rund 23 Euro jährlich mitversichern.

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