Ecoreporter-Siegel Strengeres Siegel für Nachhaltige Geldanlagen

Banken, Anlageberatungen und Finanzprodukte werden künftig mit einem neuen Siegel ausgezeichnet, das zeigen soll, welche Produkte streng nachhaltig sind.

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Wie grün sind die Dax-Konzerne?
WeGreen Ranking Quelle: dpa
InfineonDen letzten Platz im Nachhaltigkeits-Vergleich der DAX-Konzerne belegt der Halbleiterhersteller Infineon. Grund dafür ist vor allem, dass das Unternehmen auf die Veröffentlichung eines Nachhaltigkeitsberichts verzichtet. Unter anderem wegen der mangelnden Transparenz gibt es deshalb nur die Note 4,7. "Schlecht" heißt damit das Ergebnis. Der Tipp der Studienleiter: Eine verbesserte Nachhaltigkeitskommunikation wäre ratsam, um so offen und transparent mit den eigenen Herausforderungen und Problemen umzugehen. Quelle: dpa
ThyssenKrupp Quelle: dapd
Deutsche Bank Quelle: dapd
Fresenius Medical Care und Fresenius SE & Co. KgaA Quelle: dpa
RWE Quelle: dpa
Commerzbank Quelle: dpa

Gerhard Schick, finanzpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion der Grünen, erläutert: "Wir brauchen mehr Transparenz bei Nachhaltigen Geldanlagen. Noch immer schrecken viele private wie institutionelle Anleger mangels verlässlicher Orientierung davor zurück, ökologische, soziale und ethische Kriterien am Finanzmarkt zu berücksichtigen." Das neue Siegel soll Anlegern sofort sagen, welche Anbieter auf Ethik und Ökologie der Produkte achten und ob sie ihr Nachhaltigkeitsversprechen halten.

Das Siegel sei ein wichtiger Schritt vorwärts, insbesondere für Anleger, die strenge Kriterien zugrunde legen möchten, sagte Schick. "Es wird bis in die Bücher hinein geschaut, bis in interne Protokolle und Arbeitsanweisungen", erklärt Jörg Weber von dem Dortmunder Brancheninformationsdienst ECOreporter, der das Siegel in Zusammenarbeit mit dem Institut für nachhaltiges, ethisches Finanzwesen (INAF) entwickelt hat.

Bislang haben fünf Unternehmen und Produkte das Siegel erhalten: die Bank für Kirche und Caritas aus Paderborn, die Steyler Bank aus Sankt Augustin, die GLS Bank aus Bochum, die MehrWert Finanzberatung aus Bamberg und die Stufenzinsanleihe des Bremer Windkraftunternehmens Energiekontor. Ein Jahr behalten die genannten nun das Nachhaltigkeitssiegel. In Zukunft wird nicht damit gerechnet, dass mehr als zehn bis zwölf Banken das Siegel erhalten werden, weil die Kriterien sehr streng sind und sich auf den Kern des Bankgeschäfts beziehen. Die Kriterien seien sehr streng, und sie beziehen sich auf den Kern des Bankgeschäfts. Es gehe beispielsweise um die eigenen Anlagen einer Bank, um ihre Kredite, um ihre Kundenberatung - und alle diese Bereiche müssen nachhaltig sein. Es reiche für das Siegel also nicht aus, wenn eine Bank oder Anlageberatung wenige Produkte aus ihrer Palette als nachhaltig deklariere und auf Recyclingpapier umstelle oder eine Solaranlage auf das Dach ihrer Firmenzentrale setze. Finanzprodukte würden nur mit dem Siegel ausgezeichnet, wenn nachweisbar sei, dass sie jenseits der Finanzwelt einen positiven Effekt erzielten, etwa indem sie fairen Handel förderten oder den Klimawandel bremsten.

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