Einbruchdiebstahl Beklaut, versichert und sehr verärgert

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Prävention und Versicherungsschutz

Diese Versicherer sind die Besten
Versicherungen Quelle: Fotolia
Platz 10: Cosmos DirektDer Direktversicherer ist wie einige andere Versicherer aus dem Hause der Generali Deutschland kein Datenverweigerer. Allerdings verkaufen die Saarbrücker keine Krankenversicherungen. Dies ist in dem Konzern die Aufgabe der Central. Platz zehn ist daher ein gutes Ergebnis. Allerdings fällt auf: Zwei Sparkassenversicherer und eine Gruppe aus Hannover mit dem gleichen Handicap liegen noch ein wenig besser. Quelle: Screenshot
Hannoversche Quelle: Presse
Öffentliche Braunschweig Quelle: Screenshot
Provinzial Nordwest Quelle: dpa
Ergo Quelle: dapd
 Huk-Coburg Quelle: dpa

Wer sich vor einem Wohnungs- oder Hauseinbruch sowie den finanziellen Schäden schützen will, sollte zweigleisig vorgehen: Prävention und angemessener Versicherungsschutz sollten sich ergänzen. Es geht also einerseits um den gebäudetechnischen Einbruchschutz, anderseits um eine Hausratversicherung in realistischer Höhe und zu geeigneten Konditionen bei fairem Preis.

Beim Einbruchschutz geht es vorrangig darum, einen Einbrecher solange am Eindringen in die Wohnung zu hindern, dass er seinen Versuch abbricht. Das geschieht nach Erfahrung der Polizei meist schon nach wenigen Minuten. Die Chancen dafür stehen nicht schlecht: 42 Prozent der Einbrüche schlagen fehl.

Um zu erreichen, dass es beim Einbruchversuch bleibt, sind zusätzliche Schlösser und Riegel, verschlossene Lichtschächte, verstärkte Haustüren und Fenster geeignet. Hilfreich sind auch abschreckende Maßnahmen wie etwa zusätzliche Beleuchtung im Außenbereich oder per Zeitschaltuhr gesteuerte Rollläden und Lampen, die eine Anwesenheit der Bewohner vortäuschen. Derlei Sicherheitsmaßnahmen vereiteln immerhin schon fast jeden fünften Einbruch. Was sich vor Ort am besten eignet, erfahren Haus- und Wohnungseigentümer zum Beispiel in einem Beratungsgespräch mit der zuständigen Kriminalpolizei.

Es gibt kein einbruchssicheres Haus

Wer seine Wohnung mit solchen zusätzliche Schutzeinrichtungen ausstatten will, sollte sich aber keine Illusionen machen: Kein Gebäude wird am Ende vollends einbruchsicher sein. Dreiste Täter, die ungestört vorgehen können, gelangen in nahezu jedes Gebäude, zur Not schlagen sie eine Scheibe ein. Zudem ist umfassender Einbruchschutz kostspielig. Ist der Dieb dennoch erfolgreich, geht es vor allem um die Frage, ob der Versicherungsschutz greift und ob die Versicherung den Schaden zufriedenstellend ausgleicht.

Diese Versicherungen können Sie sich schenken
Platz zehn: Die GlasbruchversicherungEine Glasbruchversicherung lohnt sich eigentlich nur, wenn Sie einen Wintergarten besitzen oder ihr gesamtes Haus verglast ist – womöglich noch mit verspiegeltem Spezialglas. Andernfalls ist es deutlich günstiger, wenn Sie eine kaputte Scheibe selber bezahlen, als jeden Monat ein paar Euro dafür zu zahlen, dass Sie vielleicht einmal eine Scheibe ruinieren. Quelle: Bund der Versicherten e.V. Quelle: dpa
Platz neun: Die BrillenversicherungWer eine Brillenversicherung abschließt, bekommt den Wert seiner Brille im Schadensfall nicht vollständig ersetzt. Die Versicherung zahlt ein neues Gestell, wenn die Brille zerbrochen oder beschädigt oder mindestens zwei Jahre alt ist. Einfache Gläser gibt es nur bei Beschädigung oder einer deutlichen Sehstärkenveränderung (mindestens 0,5 Dioptrien). Wer spezielle Gläser oder eine schicke Fassung statt des Kassenmodells will, zahlt kräftig dazu. Also ganz so, wie beim Brillenkauf an sich auch. Quelle: dpa
Platz acht: Die KrankenhaustagegeldversicherungOb die Krankenhaustagegeldversicherung die finanzielle Grundlage fürs tägliche Obst oder für das Fernsehgerät im Krankenhaus sein muss, ist mehr als fraglich. Mit diesem Argument bieten jedenfalls Versicherer solche Policen an. Quelle: dpa
Platz sieben: Die ReisegepäckversicherungWer sein Reisegepäck gegen Diebstahl und Schaden versichern will, muss es trotzdem hüten, wie seinen Augapfel. Sonst zahlt die Versicherung nämlich nicht. Koffer dürfen nicht unbeaufsichtigt sein, Wertgegenstände sind in der Regel nur unzureichend mitversichert. Grundsätzlich werfen die Versicherer ihren Kunden gerne vor, grob fahrlässig mit dem Gepäck umgegangen zu sein. Der Geschädigte muss das Gegenteil beweisen können. Quelle: dapd
Platz sechs: Die Handyversicherung Wer ein Handy versichern möchte, sollte wissen, dass er bei Verlust oder Diebstahl nur den aktuellen Wert, nicht aber den Kaufpreis zurückerstattet bekommt – und den auch nicht vollständig. Ein neues Handy zu kaufen, dürfte nervenschonender sein. Quelle: AP
Platz fünf: Die Hochzeits-Rücktrittskostenversicherung Wenn eine Hochzeit platzt, ist das für alle Beteiligten schon unschön genug. Eine Versicherung, die die Stornokosten für Partylocation, Hochzeitstorte und Kleid anteilig übernimmt, macht es auch nicht besser. Schon gar nicht, wenn sie nur dann greift, wenn Braut oder Bräutigam schwer erkranken oder die Wohnung des Brautpaares am Hochzeitsmorgen in Flammen steht. Quelle: dpa
Platz vier: Die Versicherung gegen „häusliche Notfälle“ Sie haben sich ausgesperrt? Ihre Heizung ist ausgefallen? In solchen und anderen Fällen werden Sie vermutlich einen Notdienst rufen. Zwar kostet das mehr als der Handwerker üblicherweise, aber in finanzielle Not geraten Sie damit sicherlich nicht. Deshalb wird sich eine Versicherung gegen „häusliche Notfälle“ kaum für Sie auszahlen. Denn die träte auch nur begrenzt ein. Mieter müssen ohnehin nicht für Schäden an Mietsachen aufkommen, die sie nicht selbst verursacht haben. Quelle: dpa

Die Hausratversicherung ist beliebt: Drei Viertel der deutschen Haushalte haben eine Hausratpolice. Sie zahlt bei Verlust des Wohnungsinventars durch Brand, Schäden durch Leitungswasser, Blitzeinschlag, Explosion, Sturm, Raub oder eben Einbruchdiebstahl. Zum versicherten Hausrat gehören neben Möbeln, Teppichen, Elektro- und Haushaltsgeräten auch Kleidung, Bücher, Geschirr, Lebensmittel und Fahrräder, sofern die hinter verschlossenen Türen stehen. Die Vorstellungen darüber, wann die Hausratversicherung  aber zahlen muss, liegen bei den Versicherten und den Assekuranzen nicht selten weit auseinander. Trotz gleicher Versicherungssumme und identischem Einbruchsrisiko am Wohnort können zwischen dem billigsten und dem teuersten Tarif für eine Familie durchaus drei- bis vierhundert Euro Unterschied beim Jahresbeitrag auftreten.

Ob die Versicherung das reguliert, was der Geschädigte erwarten darf, liegt nämlich zum großen Teil in der Verantwortung des Versicherungskunden und seinen Pflichten im Schadensfall. Kunden können schon bei der Auswahl der Versicherung eine Menge falsch machen. Das beginnt mit der vereinbarten Versicherungssumme. Viele Versicherungskunden unterschätzen den Wert ihres gesamten Hausrats. Eine Hausratversicherung versichert den Neuwert des Inventars und ersetzt die Kosten für eine Neuanschaffung eines nach Art und Güte gleichwertigen Ersatzes. Im Laufe eines Lebens sammeln sich oftmals viele Dinge an, so dass die Versicherungssumme auch immer wieder überprüft und gegebenenfalls angepasst werden muss. Stellt die Versicherung aber im Schadenfall fest, dass die Versicherungssumme zu gering ist, um eine Neuanschaffung des gesamten Hausrats abzudecken, besteht eine Unterversicherung. In diesem Fall reguliert die Versicherung die Schäden  nur noch anteilig. Wessen Versicherungssumme als zum Beispiel um 30 Prozent zu niedrig ist, erhält für jeden einzelnen Schadenfall 30 Prozent weniger ausgezahlt, als die Neuanschaffung eigentlich kosten würde.

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