Von der Kriminalstatistik des Bundes gingen in diesem Jahr Alarmsignale aus: Die Zahl der Wohnungseinbrüche in Deutschland ist auf ein neues Rekordhoch gestiegen. Gegenüber dem Vorjahr verzeichnete das Bundeskriminalamt eine Zunahme von zehn Prozent. Die Hausratversicherungen regulierten 2015 Schäden im Volumen von 500 Millionen Euro.
Die wichtigsten Fragen rund um Einbrüche
Die meisten Einbrüche finden in den sogenannten „dunklen Monaten“ statt. Das heißt zwischen Oktober und Februar. Bevorzugte Uhrzeiten sind die Dämmerungszeiten.
Im Grunde ganz einfach: Die meisten benutzen laut Polizei einen Schraubenzieher. Zumeist nähern sich Einbrecher von der Gartenseite und hebeln Fenster oder Fenstertüren auf. Dreiviertel aller Einbrüche laufen so ab, heißt es.
Einbruchssichere Fenster und Türen sind wohl der effektivste Einbruchsschutz. Wer persönlich zugeschnittene Infos sucht, kann sich kostenlos und neutral von Beamten der kriminalpolizeilichen Beratungsstelle beraten. Dort werden auch geprüfte Handwerksbetriebe empfohlen.
Laut Polizei gilt: Erst muss die Außenhaut gesichert sein, dann kann man über weitere Schutzmechanismen nachdenken. „Meldeanlagen melden den Einbruch, verhindern aber keinen“, heißt es bei der Polizei.
Polizei anrufen und abwarten. Am besten nichts anfassen oder gar aufräumen. Alle weiteren Schritte lassen sich dann mit den Beamten besprechen.
Aber nicht ganz Deutschland ist gleichermaßen betroffen. Das Vergleichsportal Check24 hat untersucht, wie dicht der Versicherungsschutz in den Regionen ausfällt – bezogen auf das Jahr 2014, das auch Betrachtungszeitraum der jüngsten Polizeilichen Kriminalstatistik ist.
Demnach haben die Kunden des Vergleichsportals im Ländervergleich vor allem in den Stadtstaaten, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein überdurchschnittlich häufig eine Hausratversicherung abgeschlossen. Eine Ausnahme bildet das Saarland, wo zwar Einbrüche relativ häufig stattfinden, die Abdeckung mit Hausratversicherungen jedoch unterdurchschnittlich ausgeprägt ist.
Deutlich billiger ist die Hausratversicherung in Thüringen. Dort gab es 2014 auch die wenigsten Wohnungseinbrüche. Generell zahlen Versicherungskunden im Süden und im Osten Deutschlands im Vergleich zum Rest der Republik weniger.
Im Großstadtvergleich zeigt sich, dass diese besonders stark von Einbruchdiebstählen betroffen sind. Entsprechend ist solch eine Police in Bremen, Hamburg und Berlin besonders teuer – und könnte, sollte sich die Einbruchshäufigkeit weiter erhöhen, noch teurer werden. In der Kriminalstatistik liegt Bremen mit 557 Einbrüchen pro 100.000 Einwohner deutlich vor Köln, Hamburg, Dortmund und Essen.
Am teuersten ist der Versicherungsschutz in Köln. Dort zahlen Versicherungskunden pro Quadratmeter Wohnfläche 1,29 Euro pro Jahr, insgesamt in Durchschnitt 88 Euro. Zum Vergleich: In den Großstädten Stuttgart, Nürnberg und Dresden mit weniger Einbrüchen sind auch die Policen günstiger. Am billigsten sind sie in Nürnberg, wo die Bewohner nur 0,67 Euro pro Quadratmeter zahlen und somit für durchschnittlich 49 Euro pro Jahr Versicherungsschutz bekommen.
Ein Zusammenhang zwischen der Einbruchshäufigkeit und den Beitragsprämien der Hausratversicherer ist zwar gegeben, darf allerdings nicht überbewertet werden. Denn die Hausratversicherung reguliert auch Schäden durch Blitzschlag (Überspannungsschäden), Feuer oder Wassereinbruch. Deshalb ist sie eigentlich immer sinnvoll.