Einbrüche auf Rekordniveau Versicherer machen gegen Kriminelle mobil

Die Einbrüche in Deutschland steigen auf Rekordniveau – das spüren auch die deutschen Versicherer. Sie fordern vor allem neue Bauvorschriften – ein effektiver Einbruchsschutz. Doch es geht nicht um finanzielle Schäden.

Einbrüche auf RekordniveauNach vorläufigen Schätzungen wurden deutschen Versicherern im vergangenen Jahr 160.000 Wohnungseinbrüche gemeldet. Damit erreicht die Zahl der versicherten Einbrüche den höchsten Stand seit 2003.Quelle: Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft Quelle: dpa
Entschädigungen auf RekordniveauInsgesamt zahlte die Branche an Entschädigungen für Einbrüche die Rekordsumme von 530 Millionen Euro. Quelle: dpa
Alle vier Minuten ein Wohnungseinbruch in DeutschlandAllein in den letzten fünf Jahren haben Einbrüche um über 30 Prozent zugenommen, der Schadenaufwand um über 50 Prozent. 2014 waren es 150.000 Einbrüche, die Versicherungsleistung betrug 480 Millionen Euro. Quelle: obs
EinbruchsserieHauptangriffspunkte der Täter sind vor allem Fenster und Türen, wichtigste Einbruchswerkzeuge der Schraubendreher und rohe Gewalt. Der GDV-Studie zufolge werden 40 Prozent der Einbruchsversuche abgebrochen, wenn der Täter nicht schnell genug ins Haus kommt. Quelle: dpa
Schnell aufgehebeltDoch aus Sicht von GVD Geschäftsführer Jörg von Fürstenwerth wird es Einbrechern „in Deutschland immer noch zu leicht gemacht“. Denn meist haben erfahrene Gangster Türen und Fenster in Sekunden aufgehebelt. „Dies liegt unter anderem daran, dass die in Fenster und Türen eingebaute Sicherungstechnik oft nicht mehr auf dem neuesten Stand ist.“, so Fürstenwerth. Quelle: dpa
Staat will stärker fordernDie Bundesregierung hat mittlerweile angekündigt, ihre Fördermittel zur Verbesserung des Einbruchschutzes auf 50 Millionen Euro im Jahr aufzustocken. Hier klebt der Innenminister von Rheinland-Pfalz, Roger Lewentz in Mainz ein Plakat für die Einbruchspräventionskampagne K-Einbruch. Quelle: dpa
Versicherungslobby hofft auf InvestitionenDie Versicherungslobby begrüßt die staatliche Förderung. „Die hohe Nachfrage nach staatlicher Unterstützung zeigt, dass die Menschen bereit sind, in moderne Sicherheitstechnik zu investieren“, so Fürstenwerth. Bei Neubau und Sanierung sei es mit nur geringen Mehrkosten möglich, beim Schutz gerade von Fenstern und Türen deutlich aufzurüsten. Quelle: dpa/dpaweb
Forderung nach neuen BauvorschriftenAuf lange Sicht fordert der GVD allerdings, dass Einbruchschutz durch Bauvorschriften geregelt werden müsse. Vorschriften zur Beschaffenheit und zu den Widerstandsklassen von Fenstern und Türen gibt es bislang nicht. „Nur wenn die Politik flächendeckend Anforderungen für den Einbruchschutz verbindlich vorschreibt, können wir etwas erreichen“, so Fürstenwerth. Quelle: dpa
Täter-ProfilGibt es den typischen Einbrecher? Ja. Nach neuesten Erkenntnissen ist dieser unter 30 Jahre alt, männlich und begeht den Einbruch gemeinsam mit einem Komplizen. Täter kommen nicht selten aus dem engeren und weiteren Bekanntenkreis des Opfers. Quelle: dpa
Die Angst bleibtEinbruchsopfer haben meist mit psychologischen Folgen zu kämpfen, die in der Regel deutlich schlimmer sind als der finanzielle Schaden. So fühlen sich über 45 Prozent der Betroffenen auch noch zwölf Monate nach der Tat in ihrer gewohnten Umgebung unsicher. Fast 40 Prozent empfinden Gefühle der Macht- und Hilflosigkeit oder leiden langfristig unter Angst. Quelle: dpa
Diese Bilder teilen:
  • Teilen per:
  • Teilen per:
© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%