Gebäudeversicherung Wie Sie Haus und Hof vor Katastrophen schützen

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Den besten Schutz finden

Diese Versicherer sind die Besten
Versicherungen Quelle: Fotolia
Platz 10: Cosmos DirektDer Direktversicherer ist wie einige andere Versicherer aus dem Hause der Generali Deutschland kein Datenverweigerer. Allerdings verkaufen die Saarbrücker keine Krankenversicherungen. Dies ist in dem Konzern die Aufgabe der Central. Platz zehn ist daher ein gutes Ergebnis. Allerdings fällt auf: Zwei Sparkassenversicherer und eine Gruppe aus Hannover mit dem gleichen Handicap liegen noch ein wenig besser. Quelle: Screenshot
Hannoversche Quelle: Presse
Öffentliche Braunschweig Quelle: Screenshot
Provinzial Nordwest Quelle: dpa
Ergo Quelle: dapd
 Huk-Coburg Quelle: dpa

Höchste Zeit also, sich um einen geeigneten Versicherungsschutz zu kümmern. Da die Versicherer nach dem Hochwasser in diesem Jahr ihre Risikoeinstufungen ändern und aufgrund der hohen Schadensummen auch die Versicherungsbeiträge erhöhen könnten, kann es sich sogar lohnen, jetzt zügig einen Vertrag abzuschließen. Die gelten in der Regel für ein Jahr, sind aber auch mit drei Jahren Laufzeit zu bekommen. Nach Ende dieser Zeit verlängern sich die Verträge meist automatisch um ein weiteres Jahr. Dann hat der Versicherer allerdings auch das Recht, den Versicherungsbeitrag zu erhöhen. Will der Versicherungsnehmer die Beitragserhöhung nicht akzeptieren, kann er von seinem Kündigungsrecht Gebrauch machen und sich eine günstigere Versicherung suchen.

Im Schadenfall sowie zum Ende der Vertragsbindung haben sowohl Versicherung als auch Versicherungskunde ohnehin ein Kündigungsrecht. Kündigt allerdings der Versicherer, kann es für den Versicherten schwer werden, einen neuen Anbieter zu finden. Um das Risiko einer Kündigung durch den Versicherer zu minimieren, sollten Hausbesitzer besser darauf verzichten, in kurzer Abfolge viele kleine Schäden zu melden, denn auch kleine Schadensummen verursachen in den Assekuranzen üppige Bearbeitungskosten. Der Bund der Versicherten empfiehlt daher, Wohngebäudeversicherung mit einer Selbstbeteiligung abzuschließen, dem sogenannten Selbstbehalt. Der liegt üblicherweise 250 bis 500 Euro. Übernimmt der Versicherte Schäden bis zu dieser Höhe selbst, muss er auch weniger Beitrag zahlen. Bei einem Einfamilienhaus mit 150 Quadratmetern Wohnfläche kann die Beitragsersparnis durchaus 100 Euro im Jahr betragen.

Was wird versichert?

Die meiste Wohngebäudeversicherungen versichert das Haus oder die Wohnung standardmäßig gegen Schäden durch Feuer, Sturm, Hagel, Blitzeinschlag, Leitungswasser, Explosion oder den Aufprall eines Flugzeuges. Das Gute daran: Wenn die Bleibe komplett durch eines dieser Ereignisse zerstört wird, zahlt die Versicherung einen gleichwertigen, aber modernen Neubau – auch wenn die Kosten dafür in Euro bemessen viel höher liegen, als der Marktwert des alten Hauses. Die Branche spricht dabei von einer gleitenden Neuwertversicherung. Dabei richtet sich die sich die Versicherungssumme an der Entwicklung des Baupreisindex, der die Entwicklung der Neubaukosten abbildet. Somit bietet eine Wohngebäudeversicherung einen immanenten Inflationsschutz. Umgekehrt können die Beiträge auch mit dem Anstieg von Baupreisindex und Versicherungssumme steigen.

Um eine Wohngebäudeversicherung zu beantragen, muss zunächst geklärt werden, wie hoch der Wert des Gebäudes ist. Dazu nutzen die Versicherer umfangreiche Fragebögen. Lange üblich war eine Wertermittlung nach den Versicherungswert von 1914. Basierend auf dem Preisgefüge vor hundert Jahren wird die Anpassung des Gebäudewerts mit dem Baupreisindex fortgeschrieben und Jahr für Jahr angepasst. So steht am Ende der Rechnung immer der Preis für einen gleichwertigen Neubau zu aktuellen Preisen. Aber immer mehr Versicherer gehen hier neue Wege. „Der Versicherungswert nach 1914 wird uns vermutlich nicht mehr lange erhalten bleiben. Es gehen die meisten Wohngebäudeversicherungen dazu über, die Versicherungssumme nach Quadratmetern Wohnfläche zu ermitteln – so wie es auch viele Hausratversicherungen machen“, stellt Bianca Boss vom Bund der Versicherten fest. Am Ende sollte dennoch ein vergleichbarer Wert stehen wie bei der Berechnung nach 1914. Wer ein Haus kauft, sollte keinesfalls einfach die Police der Voreigentümer übernehmen. Zum einen könnte die Versicherungssumme zu niedrig sein, weil zwischenzeitliche wertsteigernde Modernisierungs- und Sanierungsmaßnahmen nicht berücksichtigt wurden. Zum anderen bieten aktuelle Versicherungen durchaus günstigere und leistungsstärkere Tarife als zum Beispiel vor 20 Jahren.

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