Gesetzliche Vorgaben
Wer als abhängig Beschäftigter mehr als 50.850 Euro brutto im Jahr verdient, kann sich privat versichern (Versicherungspflichtgrenze). Selbstständige müssen sich in der Regel privat versichern.
Gesundheit
Für Kassenpatienten mit Vorerkrankungen wird der Wechsel zu den Privaten teuer, weil Versicherer bis zu 30 Prozent Zuschläge auf die Prämie verlangen. Gravierend sind chronische Leiden wie Diabetes, Rückenbeschwerden oder psychische Erkrankungen, etwa Depressionen. Je gesünder der Versicherte ist, desto lohnender die PKV.
Entscheidungshilfe: Gesetzlich oder privat versichern?
Ja: PKV geht
Nein: Sie dürfen aus gesetzlichen Gründen nicht in die PKV
Ja: spricht für die PKV,
Nein: überlegen Sie es sich zwei Mal - Drin gefangen, drin gehangen
Ja: in der GKV sind ihre Kinder kostenlos mitversichert, in der PKV kosten sie im Schnitt 120 Euro pro Kind und Monat extra
Nein: dann ist die PKV für Sie vermutlich günstiger als die GKV
Ja: GKV übernimmt sie unter Voraussetzungen
Nein: spricht für die PKV, in der Kinderbetreuung nicht als Standardleistung gilt
Ja: diese Leistung übernimmt nur die GKV
Nein: dann kann eine private Krankenversicherung günstiger sein
Ja: davon zahlt die GKV nichts, nur die PKV
Nein: spräche für GKV
Ja: die GKV spart daran, dort bräuchten Sie eine private Zahnzusatzversicherung, bei der PKV brauchen Sie diese in der Regel nicht
Nein: dann reichen die Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung aus
Ja: achten Sie auf die Wahl des GKV-Anbieters, einige erstatten auch Akupunktur und andere Verfahren. Oft ist die PKV aber kulanter
Nein: GKV reicht aus
Ja: die GKV zahlt. Die PKV zahlt Krankentagegeld nur, wenn diese Leistung zusätzlich vereinbart und über höhere Beiträge bezahlt wird
Nein: dann spielt dieser Aspekt bei der Entscheidung GKV oder PKV keine Rolle
Ja: das spricht für eine Privatversicherung
Nein: dann genügen die Leistungen der gesetzlichen Krankenkasse
Ja: Dann ist die PKV kein Problem
Nein: dann ist der Abrechnungsmodus der GKV besser. Sie zahlt sofort.
Alter
Bei Versicherten jenseits der 40 wird es in der Regel unattraktiv, zu den Privaten zu gehen. Sie haben weniger Zeit, Alterungsrückstellungen aufzubauen, um den Anstieg der Prämien im Alter zu begrenzen. Zudem steigen sie zu deutlich höheren Prämien als jüngere Versicherte ein, weil sie nicht mehr so gesund sind.
Leistungen
Der entscheidende Vorteil der PKV ist, dass der Arzt mehr abrechnen darf als bei Kassenpatienten. Der am häufigsten abgerechnete 2,3-fache Gebührensatz in der PKV entspricht in etwa dem 2,5-fachen des GKV-Honorars. Privatpatienten bekommen deshalb schneller einen Termin als Kassenpatienten. Zudem verordnet der Arzt bei Privatpatienten eher neue, teurere Behandlungsmethoden, für die er in Einzelfällen sogar den 3,5-fachen Gebührensatz abrechnen darf. Ob diese Therapien in jedem Fall notwendig sind, steht auf einem anderen Blatt.