Service durchwachsen
Elf der 25 Anbieter erhalten für ihren Kundenservice die Note „sehr gut“. Den besten Service bietet dabei die DEVK. Schlusslicht ist die Stuttgarter mit der Note „befriedigend“. Positiv fiel auf, dass die an die Hotline gestellten Fragen in 98 Prozent der Fälle zufriedenstellend beantwortet wurden. Zudem waren die Gesprächspartner durchweg freundlich, hilfsbereit und kompetent. Allerdings gibt es den Service am Telefon nur bei sechs Anbietern kostenlos.
Beim Service per Mail tun sich allerdings auch viele Anbieter schwer. Insbesondere die Reaktion auf Kunden-E-Mails hätte besser ausfallen können. „Im Vergleich zu anderen Branchen, war der E-Mail-Service der Hausratversicherer eher schlecht“, sagt Ziesak vom DKI. In fast 30 Prozent der Fälle kam überhaupt keine Antwort. Nur vier Anbieter beantworteten alle zehn Testanfragen. Die Hannoversche beantwortete gar nur eine einzige von zehn Mailanfragen. Stuttgarter, HanseMerkur und Grundeigentümer Versicherung antworteten auf kaum mehr als die Hälfte der Anfragen.
Bis zu einer Antwort dauerte es ohnehin oft mehr als zwei Tage. Die HUK24 benötigte dafür nicht einmal zwei Stunden. Am längsten dauerte es bei der Allianz mit mehr als fünf Tagen.
Das Internetangebot der Versicherer überzeugte mehrheitlich. Allerdings bemerkt das DKI kritisch, dass fast 45 Prozent der Versicherungen weder FAQs noch ein Lexikon oder Glossar zum Thema Hausratversicherung anbieten.
Besserer Schutz für weniger Geld
Fazit des Versicherungsvergleichs: Guter und umfassender Schutz ist schon sehr günstig zu haben. Allerdings unterscheiden sich die Policen in ihrem Preis-Leistungsverhältnis – insbesondere im Premiumschutz – mitunter deutlich. Zudem kommt ein Versicherungskunde nicht umhin, sich mit den Details von Entschädigungsgrenzen, zeitlichen Befristungen und den teils eingeschlossenen, teils aber nur zusätzlich buchbaren Versicherungsbausteinen zu beschäftigen.
Das gilt insbesondere für den Elementarschadenschutz, den einige Anbieter sogar schon in ihren Grundschutztarifen integriert haben. Da die Unwettergefahren seit Jahren steigen und die Versicherer Jahr für Jahr mehr für die Schäden durch Naturgewalten ausgeben, ist Elementarschadenschutz generell zu empfehlen. Nur wer sicher vor Hochwasser, Erdrutsche oder Schneedruck geschützt wohnt, kann sie weglassen.
Da der Elementarschadenschutz mit höheren Versicherungsbeiträgen einher geht, haben viele Kunden mit älteren Verträgen darauf verzichtet – zumal sich Risiken wie Erdbeben oder Vulkanausbruch nicht ausklammern lassen. Bundesweit sind gerade mal 38 Prozent der Gebäude in Deutschland mit einer Elementarschadenversicherung gegen die genannten Naturgewalten versichert. Im besonders stark von Überschwemmungen betroffenen Rheinland-Pfalz sind es sogar nur 24 Prozent. Viel Betroffene blieben so nach den Unwettern auf ihrem Schaden sitzen.
Der Bund der Versicherten sowie einige Politiker fordern daher, die Elementarschadenversicherung zur Pflicht zu machen. Darüber soll im Herbst beraten werden. Gut möglich, dass dann der Elementarschutz günstiger wird, weil dann mehr Versicherte in den Topf dafür einzahlen. Darauf zu warten, könnte jedoch zulange dauern. Dann lieber heute versichern und nächstes Jahr – nach Ablauf der einjährigen Vertragslaufzeit – einen neuen Tarif suchen.