Hausratversicherungen im Vergleich Der beste Schutz für Ihr Hab und Gut

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Vorsicht Versicherungssumme

Viele Versicherte unterschätzen den Wert ihres Hausrats. Wer eine zu niedrige Versicherungssumme wählt, läuft jedoch in die Unterversicherungsfalle. Ist die Versicherungssumme niedriger als die Neubeschaffung des ganzen Hausrats kosten würde, können die Assekuranzen ihre Schadenregulierung bremsen. Ist die Versicherungssumme zum Beispiel um 30 Prozent zu niedrig, erstattet die Versicherung auch nur 70 Prozent dessen, was der Kunde im Schadenfall normalerweise erwarten dürfte.

Das Problem können Versicherte umgehen, in dem sie die Versicherungssumme nicht zu knapp wählen oder eine Police mit sogenanntem Unterversicherungsverzicht wählen. Den Wert des gesamten Hausrats für die Versicherungssumme zu ermitteln ist aber mühsame Inventurarbeit. Wer einen Flächentarif wählt, kann das umgehen. Dann wird anstelle des Werts des Hausrats einfach die Wohnfläche in Quadratmetern angegeben. Statt der Versicherungssumme geben die Versicherer dann eine Höchstversicherungsgrenze an, bis zu der sie Schäden übernehmen, die sogar deutlich höher als nach der üblichen Methode ausfallen kann. Bei den Summentarifen verlangen die meisten Hausratversicherer nämlich eine Versicherungssumme von 650 Euro pro Quadratmeter, können dann aber im Gegenzug keine Unterversicherung geltend machen. Für eine 80-Quadradmeterwohnung liegt die Versicherungssumme bei einem Summentarif entsprechend schon bei 52.000 Euro. Im Einfamilienhaus kommen da schnell 100.000 Euro und mehr zusammen.

„Die Flächentarife sind zum Teil günstiger als Summentarife. Wer viel zu versichern hat, sollte prüfen, ob solch ein Tarif vorteilhafter ist“, empfiehlt Ziesak vom DKI. Wer statt einen Flächen- einen Summentarif wählt, findet aber auch Versicherer mit anderen Ansätzen pro Quadratmeter. Testsieger InterRisk begnügt sich etwa mit einer Versicherungssumme von 600 Euro pro Quadratmeter. Vier der 25 teilnehmenden Versicherer verlangen hingegen schon 700 Euro pro Quadratmeter. Damit läge die Versicherungssumme für eine 80-Quadratmeterwohnung zwischen 48.000 und 56.000 Euro. Und je höher die Versicherungssumme, umso höher auch der Beitrag.

Unser Versicherungsvergleich spielte die Tarifangebote für zwei Musterkunden durch: Auf der einen Seite einen Grundschutz für einen Single in einer Mietwohnung ohne Elementarschadenschutz, auf der anderen Seite einen Premiumschutz für die Familie mit Einfamilienhaus inklusive Schutz vor Elementarschäden, Fahrraddiebstahl, Überspannungsschäden und erhöhter Versicherungsgrenze für Wertsachen. Insgesamt 120 Einzelkriterien hat das DKI für den Vergleich abgefragt und zudem auch mithilfe von Testanfragen den Kundenservice bewertet (siehe Erläuterungen unter „Die Vergleichsmethode“).

Grundschutz geht gut und günstig

Beim Grundschutz liegt die InterRisk mit ihrem Tarif „Hausrat XXL“ vorne, gefolgt von der GVO mit dem Tarif „VIT“. Beide erhielten im Gesamtergebnis aus Leistungsangebot, Konditionen und Service die Note „sehr gut“. Im gesonderten Preis-Leistungs-Ranking, das die Service-Leistung unberücksichtigt lässt, schiebt sich noch Interlloyd mit dem Flächentarif Eurosecure Plus auf den zweiten Platz vor. Der letzte Platz im Gesamtranking geht hingegen an die Debeka mit ihrem „Standard-Paket“. Es erhielt nur die Note „ausreichend“.

Top 10 Preis-Leistungssieger Hausratversicherung Grundschutz

Gemessen an den Vertragskonditionen – hier fließt die Betragshöhe maßgeblich ein – schneidet die Docura mit dem Grundschutztarif „Docura Smart“ am besten ab. Das gilt sogar in drei der vier Gefahrenzonen. Die Jahresbeiträge der Docura sind in Bautzen (72,85 Euro), Stuttgart (59,84 Euro) und Düsseldorf (98,87 Euro) sogar die jeweils niedrigsten im Testfeld. In Bremen ist Wettbewerber Domcura mit 95,66 Euro die günstigste Wahl.

Anbieter ARAG ist beim Grundschutz hingegen in allen vier Städten stets die teuerste Wahl. Der Flächentarif „ARAG Hausrat-Schutz 2014 Basis“ mit Zusatzbaustein Fahrrad-Diebstahlschutz kostet in Bautzen 212,88 Euro, in Stuttgart 143,28 Euro, in Düsseldorf 264,52 Euro und in Bremen sogar 292,52 Euro. Allein in Bremen können Versicherungskunden durch die Wahl der Versicherung 200 Euro im Jahr sparen, ohne auf guten Schutz zu verzichten.

Dass die ARAG bei den Konditionen so schlecht abschneidet, liegt aber nicht nur am Flächentarif, der wegen der pauschalen Versicherungssumme üblicherweise etwas teurer ausfällt. Denn auch der Vergleich mit den anderen drei Anbietern von Flächentarifen, namentlich AXA, HDI und Interlloyd mit deutlich höheren Entschädigungsgrenzen fällt nicht zugunsten der ARAG aus. Die bietet Schutz bis 200.000 Euro. HDI und Interlloyd bieten 300.000 Euro als Obergrenze, die AXA steht sogar für Schäden bis zu einer Million Euro gerade, ist aber dennoch günstiger als die ARAG. Flächentarife müssen also nicht unbedingt teurer als die verbreiteten Summentarife sein.

Hinsichtlich des Leistungsangebots platziert sich ebenfalls InterRisk vor der Konkurrenz und erreicht ein „sehr gut“. Mit der Note „ausreichend“ schneidet hier die DEVK mit ihrem Tarif „Komfort-Schutz“ plus „Fahrrad-Diebstahl“ am schlechtesten ab.

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