Gerade für Langfristanleger sind die Kosten ein wichtiger Punkt. Wer beispielsweise 10.000 Euro in Aktien investiert, könnte sich bei einer angenommenen jährlichen Rendite von acht Prozent – was der langfristigen Rendite von Aktien entspricht – nach zehn Jahren über 21.589,25 Euro freuen. Allerdings vor Kosten.
Wer sich für einen aktiv gemanagten Fonds mit 2,5 Prozent Ausgabeaufschlag und 1,25 Prozent Gebühren pro Jahr entscheidet, schafft nur noch 18.736,28 Euro. Ein börsengehandelter Indexfonds mit einer Gebühr von 0,09 Prozent käme auf immerhin 21.410,01 Euro.
Noch extremer fällt die Differenz bei längeren Laufzeiten aus. Wer sein Geld für 25 Jahre anlegt, erzielt 67.072,16 Euro mit dem ETF, aber nur 49.911,62 Euro mit dem aktiven Fonds. Der Markt – ganz ohne Kosten – schafft es auf 68.484,75 Euro. Das Beispiel zeigt: Die Gebühren zehren merklich an der Rendite – gerade langfristig. Wer günstige Produkte wählt, profitiert quasi doppelt vom Zinses-Zins-Effekt. Das Fondsmanagement muss schon sehr gut sein und den Markt deutlich schlagen, damit sich die Kosten amortisieren.
Kein Wunder also, dass immer mehr Anleger Indexfonds für sich entdecken. Allerdings ist ihr Marktanteil in Europa noch immer gering. „Ohne Geldmarktfonds sind derzeit in europäischen börsennotieren Indexvehikeln knapp 333 Milliarden Euro investiert“, so Morningstar-Experte Ali Masarwah. „Das ist ohne Zweifel viel und nahe des historischen Höchststands. Im Vergleich mit den aktiv verwalteten Fonds sind ETFs allerdings nach wie vor in Europa eher eine Randerscheinung.“
Diese Aktien hat Buffett im Depot (2)
Berkshire Hathaway, die Holding von Warren Buffett, ist verpflichtet das so genannte Formular 13F zu getätigten Investments bei der US-Börsenaufsicht einzureichen.
Die Mitteilung soll immer innerhalb von 45 Tagen nach Quartalsende erfolgen und alle in den USA gehandelten Aktien, Optionen und Wandelanleihen enthalten.
Nicht ersichtlich wird aus den Aufstellungen, in welche Papiere außerhalb der USA investiert wurde oder wie groß die Barreserven sind. Ebenfalls nicht aufgeführt in der Tabelle sind Optionen, Warrants und Anleihen.
Stand: 30.06.2014, Quelle: Pflichtmitteilung (13F) an US-Börsenaufsicht, Bloomberg
Marktwert: 4,1 Milliarden Dollar
Anzahl Aktien: 20,1 Millionen
Beteiligung: 11,2 Prozent
Marktwert: 4,4 Milliarden Dollar
Anzahl Aktien: 13,1 Millionen
Beteiligung: 2,8 Prozent
Marktwert: 2,3 Milliarden Dollar
Anzahl Aktien: 22,2 Millionen
Beteiligung: 1,7 Prozent
Marktwert: 2,4 Milliarden Dollar
Marktwert: 2,2 Milliarden Dollar
Anzahl Aktien: 20,67 Millionen
Beteiligung: 3,4 Prozent
Marktwert: 1,6 Milliarden Dollar
Anzahl Aktien: 301 Millionen
Beteiligung: 3,7 Prozent
Marktwert: 1,7 Milliarden Dollar
Aktiv verwaltete Fonds brachten zuletzt 4.914 Milliarden Euro auf die Waage. ETFs machen also gerade einmal 6,3 Prozent des europäischen Fondsmarkts aus. In den USA liegt die Passiv-Quote immerhin schon bei rund 22 Prozent. Tendenz steigend. Die Beratungsgesellschaft PwC sagt der Branche auf jeden Fall eine rosige Zukunft voraus.
Es sind vor allem physische ETFs, die sich bestens verkaufen. Diese Produkte bauen den Index wirklich eins zu eins nach, während synthetische Indexfonds mit Swaps arbeiten. „Synthetische ETFs werden immer weniger nachgefragt. Anleger haben eine klare Präferenz für physische Produkte entwickelt“, sagt Kai Bald. „Dieser Trend ist in den Statistiken schon seit zwei bis drei Jahren zu beobachten.“