Kfz-Versicherung wechseln Das sind die günstigsten Tarife für Ihr Auto

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Kundenservice von durchwachsener Güte

Der Gesamtvergleich hat gezeigt, dass zwar die Leistungen der Kfz-Versicherer überwiegend gut sind, aber vor allem bei der Beitragshöhe und beim Kundenservice deutliche Unterschiede zutage treten. Service-Spitzenreiter ist die Sparkassen Direktversicherung, Schlusslicht ist hier die R+V24, die nur die Note „ausreichend“ erreicht.

Kfz-Versicherung: Die Preis-Leistungs-Verhältnis nach Fahrzeugklassen

Grundsätzlich sind die Hotlines aller getesteten Versicherer auf einem sehr hohen Niveau, was Reaktionszeit, Kompetenz, Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft angeht. Alle Anbieter bieten eine eigene Hotline für Schadensmeldungen neben der normalen Service-Hotline an. Allerdings ist auch bei der Hälfte der Hotlines eine Gebühr fällig. Beim E-Mail-Support erreichen die Kfz-Versicherer eher ein mittelmäßiges Ergebnis. Besonders negativ fiel die Hannoversche auf, die nur auf eine von sieben E-Mail-Anfragen reagiert. Den besten E-Mail-Service bot die HUK24. Gesamtsieger HDI fiel hier durch besondere Langsamkeit auf, weil mehr als vier Tage vergingen, bis auf eine Kundenmail reagiert wurde.

Das Internetangebot der Versicherer ist durchweg als gut zu bezeichnen, mit vielen Informationen, guter Bedienbarkeit, guten Angebotsrechnern, Begriffsglossar und den Versicherungsbedingungen zum Download im PDF-Format. Lediglich die Ergo bietet letzteres ebenso wenig wie ein Formular zur Schadensmeldung.

Preis-Leistungssieger ohne Service-Note

Den Kundenservice brauchen Versicherungsnehmer jedoch nur im Schadenfall oder bei Vertragsfragen. Wem Wartezeiten und Reaktionszeiten hier nicht so wichtig sind, kann sich an unserem Preis-Leistungsranking orientieren. Hier sind für jeden Musterfall in den vier Fahrzeugklassen die Gesamtnoten für Versicherungsleistung und Beitragshöhe abzulesen, der Kundenservice bleibt außen vor.

Wem es vor allem darum geht, guten Versicherungsschutz für möglichst wenig Geld zu erhalten, sollte sich unseren Preis-Leistungsvergleich ansehen. Hier spielt der Kundenservice keine Rolle.

Im direkten Preis-Leistungsvergleich ergeben sich mitunter etwas andere Rangfolgen. Hier liegt die HDI in allen vier Musterprofilen an der Spitze, zumal der Kundenservice der HDI nicht zu den besten gehört. Sehr gut benotete Tarife gibt es je nach Fahrzeugtyp aber auch von AXA, VHV und bei den SUV auch von HUK24.

Vor diesen Gebrauchtwagen wird gewarnt
Platz 132 bei den Zwei- und Dreijährigen: Chevrolet CaptivaAls Neuwagen ist der Captiva nach dem Chevrolet-Rückzug nicht mehr erhältlich. Die letzten verkauften Exemplare mussten in diesem Jahr zur ersten Hauptuntersuchung. Im Schnitt kam dabei kein überzeugendes Ergebnis heraus: 11,0 Prozent der geprüften Captivas wiesen laut dem TÜV-Report bereits erhebliche Mängel auf. Quelle: Chevrolet
Platz 133 bei den Zwei- und Dreijährigen: Kia SorentoKein gutes Ergebnis für Kia: Das große SUV Sorento kommt bei der ersten Hauptuntersuchung bereits auf eine Mängelquote von 11,2 Prozent. Interessant wird aber die Auswertung des TÜV im kommenden Jahr: Denn im jüngst veröffentlichten 2017er Report sind bei den Zwei- und Dreijährigen zwei Generationen des Sorento erfasst. Ob das neue Modell, das Anfang 2015 auf den Markt kam, wirklich zuverlässiger ist, wird sich also erst im Report 2018 zeigen. Quelle: Kia
Platz 134 bei den Zwei- und Dreijährigen: Kia SportageDas schlechte Kia-Ergebnis komplettiert der Sportage auf Platz 134. Viele Kunden werden wohl auch durch die umfangreiche Sieben-Jahre-Garantie der Koreaner gelockt. Die werden auch einige der Sportage-Fahrer in Anspruch nehmen müssen: 11,5 Prozent erhebliche Mängel bei der ersten Hauptuntersuchung sind ein desaströses Ergebnis für ein so junges Auto. Zum Vergleich: Auf eine solche Quote kommt auch ein Audi TT, nur ist dieser dann schon über sieben Jahre alt. Der Durchschnitt in der Altersklasse des Sportage liegt übrigens bei 5,7 Prozent. Interessant wird dann die TÜV-Auswertung, die im Herbst 2018 veröffentlicht wird: Dann wird sich zeigen, ob der Anfang diesen Jahres vorgestellte Nachfolger bei der Hauptuntersuchung genauso auffällig ist. Quelle: Kia
Platz 122 bei den Vier- und Fünfjährigen: Fiat PandaFiat hat in Deutschland nicht gerade den Ruf, besonders zuverlässige und langlebige Autos zu bauen. Tatsächlich ist der Panda unter den Vier- und Fünfjährigen das einzige Auto der Italiener, das über alle Altersklassen hinweg auf einen der letzten drei Plätze kommt. Dabei weist er eine Mängelquote von 18,4 Prozent bei der zweiten Hauptuntersuchung auf. Im Umkehrschluss muss man aber auch sagen: Unter die besten Zehn schafft es kein einziges Auto aus dem Fiat-Chrysler-Konzern – egal wie alt. Quelle: Fiat
Platz 123 bei den Vier- und Fünfjährigen: Renault KangooDer Titel mit den unzuverlässigen Autos sollte eigentlich Renault anhaften: Der Kangoo auf Platz 123 der Vier- und Fünfjährigen wird nicht das letzte Modell von Renault oder Dacia sein, das wir in dieser Liste der TÜV-Report-Verlierer finden werden. Mit 18,5 Prozent erheblicher Mängel muss sich der Kastenwagen aber nur knapp dem Fiat Panda geschlagen geben. Quelle: Renault
Platz 124 bei den Vier- und Fünfjährigen: Dacia LoganNächster Vertreter von Renault-Dacia: Fast jeder vierte Dacia Logan (22,4 Prozent) fällt bereits bei der zweiten Hauptuntersuchung durch. Damit ist er doppelt so schlecht wie der Durchschnitt in dieser Altersklasse. Kurz gesagt: Billiges Auto, viele Mängel. Zu seiner Entlastung muss man aber auch erwähnen, dass der Logan in dieser Zeit deutlich mehr gefahren wurde: Er kommt in der Statistik auf 72.000 Kilometer, ein nur unwesentlich besser platzierter Fiat Panda hingegen nur 50.000 Kilometer. Dennoch: Obacht beim Kauf eines gebrauchten Dacia, der jeweilige Zustand des Fahrzeugs ist entscheidend. Quelle: Dacia
Platz 115 bei den Sechs- und Siebenjährigen: Renault KangooJe älter ein Kangoo wird, desto anfälliger wird er auch. Nur zwei Jahre später ist die Mängelquote von 18,5 Prozent auf 27,3 Prozent gestiegen. Zwar war der Kastenwagen dann schon im Schnitt 94.000 Kilometer unterwegs – ein Toyota Avensis, wahrlich auch kein Premium-Auto, kommt bei ähnlicher Laufleistung jedoch nur auf 8,1 Prozent erhebliche Mängel. Quelle: Renault

Vergleichen lohnt sich nicht nur beim Preis, sondern und auch ein kritischer Blick auf die enthaltenen Leistungen zahlt sich aus. Denn wer einen Anbieter erwischt, der viele sinnvolle Leistungen ohne Mehrpreis anbietet, kommt womöglich günstiger davon, als bei einem Billigtarif, in denen Optionen wie Schutz bei grober Fahrlässigkeit oder eine Erhöhung der Deckungssumme extra bezahlt werden müssen. Der Versicherungsschutz muss dem Fahrzeugwert und dem persönlichen Bedarf entsprechen. Übertriebene Versicherungsleistungen kosten sonst unnötig Geld.

Dabei bewirken einzelne Tarifmerkmale – zum Beispiel der Verzicht auf  Kaskoschutz – in der Spitze einen Preisnachlass von bis zu 65 Prozent. Das haben Analysen von Check24 ergeben. Erhöhen sich hingegen die gefahrenen Kilometer – im Beispiel von 12.000 auf 35.000 Kilometer – kann sich der Versicherungsbeitrag sogar mehr als verdoppeln. Dürfen außer dem Versicherten selbst auch Partner und Kind das Auto benutzen, steigt die Versicherungsprämie durchschnittlich um ein Drittel. In der Spitze liegt der Unterschied sogar bei 71 Prozent.

Wer sich also an unsere Testsieger hält und den Tarif mit Augenmaß auswählt, ist gut versichert und kann trotzdem viel Geld sparen.

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