Krankenversicherung Die besten Zusatzpolicen für Kassenpatienten

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Wer Ruhe will, muss kräftig draufzahlen

So verhilft die Krankenkasse zum Traumbusen
Die größte Krankenkasse Barmer GEK will Frauen helfen. Denn, so stellt sie fest: „Form und Größe der Brust spielen bei vielen Frauen eine zentrale Rolle für das eigene Körperempfinden und damit auch für das Selbstwertgefühl. Frauen, die ihre Brüste als zu klein empfinden, sehen in einer ästhetischen Brustvergrößerung oft einen Weg zu einem attraktiveren Erscheinungsbild, mehr Weiblichkeit und Selbstbewusstsein.“ Doch ein solcher Eingriff müsse gut überlegt sein. Die folgenden Ratschläge sollen bei der Entscheidung helfen.
SchönheitsidealVor der Entscheidung für ein Brustimplantat sollten Sie sich selbst kritisch fragen, warum Sie diese Operation durchführen lassen möchten. Wer glaubt, nicht dem gängigen Schönheitsideal zu entsprechen oder sein Selbstbewusstsein stärken möchte, muss sich nach einem chirurgischen Eingriff nicht unbedingt besser fühlen. Beraten Sie sich und lassen Sie sich mit der Entscheidung Zeit, bis Sie wirklich wissen was Sie wollen. Ansonsten droht das Schicksal von „Baywatch“-Altstar Pamela Anderson, die die Größe ihrer Silikonpolster auch von „gigantisch“ auf „Übergröße“ und wieder zurück variierte. Quelle: Reuters
WohlfühlfaktorEs besteht die Gefahr, dass Frauen mit dem kosmetischen Ergebnis nicht zufrieden sind. Vielleicht hat der Operateur nicht das umgesetzt, was vor der Operation besprochen worden ist. Oder der Patient hat die Vorplanungen und das Aufklärungsgespräch anders ausgedeutet als der Operateur. Oder: „Die Brustvergrößerung hat Ihnen nicht das gute Gefühl gegeben, was Sie sich erhofft hatten, weil der Grund für Ihr Unbehagen nicht mit Ihrer Brustgröße zusammenhängt.“ Model Gina-Lisa jedenfalls scheint mit ihrem Ergebnis durchaus zufrieden zu sein.
SchwangerschaftNach einer Schwangerschaft beziehungsweise Stillzeit kann sich die Brustform (auch ohne Implantat) verändern. Das Bindegewebe wird lockerer, eingesetzte Implantate können sich dadurch verschieben und die Brust unschön verformen. Verrutscht sind ganz offensichtlich auch die Implantate von Schauspielerin Tori Spellig. Ob das mit ihren Schwangerschaften zusammenhängt, ist aber nicht klar. Quelle: Reuters
StillenIm Allgemeinen ist das Stillen mit Brustimplantat möglich. Beeinträchtigt beziehungsweise unmöglich ist das Stillen aber, wenn das Implantat mit einem Schnitt rund um die Brustwarze eingesetzt wurde. Nicht selten kommt es während des Stillens zu Entzündungen der Brust. Hier besteht die Gefahr, dass sich das natürlicherweise um ein Brustimplantat gebildete Narbengewebe verhärtet oder schrumpft. Das kann zu Schmerzen in der Brust aber auch zur Verlagerung des Implantates führen und eine Nachoperation erforderlich machen. Quelle: obs
KlinikDie Barmer GEK ist der Meinung, dass es die „beste Klinik“ nicht gibt. Entscheidend ist vielmehr, welches Krankenhaus für diese spezielle Operation und für Sie persönlich besonders gut geeignet ist. Zugelassene Krankenhäuser (Vertragskliniken), die gesetzlich Versicherte behandeln, sind nach § 108 des Sozialgesetzbuchs V verpflichtet, alle zwei Jahre (ab 2012 jährlich) einen Qualitätsbericht zu veröffentlichen. Privatkliniken unterliegen dieser Verpflichtung jedoch nicht. Darüber hinaus bietet das Barmer GEK Krankenhausnavi (www.barmer-gek.de /101545) Patienten eine kompetente, unabhängige und verständliche Hilfe bei der Suche nach dem passenden Krankenhaus. Ex-Pornostar Dolly Buster hat die für sie am besten geeignete Klinik hoffentlich gefunden - auch wenn sie sich 2007 angeblich ihre Brüste wieder verkleinern ließ.
AufenthaltLeider gibt es für die Brustvergrößerung keine Qualitätsergebnisse zum Erfolg oder zu Komplikationsraten. Daher ist es wichtig, dass Sie sich mehrere Kliniken vor Ort anschauen und u. a. danach fragen. Hierbei hilft Ihnen die „Checkliste Krankenhausaufenthalt“ der Weißen Liste, die weitere wichtige Informationen für Sie bereit hält. Fragen für die Zeit vor, während und nach dem Krankenhausaufenthalt werden dort beantwortet. Dieser Fragenkatalog unterstützt Sie ebenfalls, sollten Sie sich für eine Privatklinik entscheiden. Quelle: dpa

Zu den Vorgaben gehört beispielsweise, dass die Tarife mindestens bis zum 3,5-fachen Höchstsatz der Gebührenordnung Honorare für Privatärzte erstatten. Diesen Höchstsatz rechnen die Ärzte für komplizierte Eingriffe ab. Thorsten Rudnik, Vorstand des Bunds der Versicherten, rät Kassenpatienten sogar zu Tarifen, die über den 3,5-fachen Höchstsatz hinaus zahlen: „Auch wenn diese Fälle nicht so häufig sind, können sie für den Patienten doch richtig teuer werden.“ Zudem müssen alle bewerteten Tarife dem Patienten mindestens ein Zweibettzimmer finanzieren.

Das beste Preis-Leistungs-Verhältnis für einen 40-jährigen Musterversicherten bietet der „SZ II“ von Universa. Für 32,64 Euro monatlich zahlt der Versicherer fürs Zweibettzimmer und Chefarztbehandlung. Wer es noch exklusiver will, ist mit dem Tarif „CSA100, CSW1“ der Halleschen gut bedient. Die Police finanziert auch ein Einbettzimmer. Der Luxus hat allerdings seinen Preis: 44,69 Euro monatlich für den 40-jährigen Mann. Im Düsseldorfer Marienhospital etwa kostet das Einzelzimmer mit eigenem Bad knapp 98 Euro pro Tag, etwa 43 Euro mehr als ein Zweibettzimmer (55 Euro pro Tag). Für die zwölf Euro, die der Versicherte monatlich in der günstigeren Zusatzpolice der Universa spart, könnte er sich bereits nach drei Beitragsjahren zehn Tage im Einbettzimmer leisten.

Schön verblendet

Seit 2005 zahlen die Kassen nur noch Festzuschüsse für Zahnersatz. Die Zuschüsse orientieren sich an der Diagnose, beispielsweise der, dass ein Zahn fehlt. Vom preisgünstigsten medizinisch notwendigen Zahnersatz (Regelleistung) zahlt die Kasse die Hälfte – unabhängig davon, was der Zahnarzt tatsächlich abrechnet. Bei Patienten, die zehn Jahre regelmäßig zum Zahnarzt gehen und dies per Bonusheft dokumentieren können, sind es 65 Prozent. Da die Rechnung des Zahnarztes in der Regel deutlich höher ist als die von der Kasse kalkulierte Regelleistung, muss der Patient mehr als die Hälfte der Kosten aus eigener Tasche zahlen. Ein Beispiel: eine Krone aus Edelmetall und Gold kostet 600 Euro. Die Krankenkasse kalkuliert für ein preisgünstiges Modell ohne Gold und Keramik 240 Euro. Davon zahlt sie die Hälfte als Festzuschuss, also 120 Euro. Unter dem Strich muss der Kassenpatient 480 Euro und damit 80 Prozent der Gesamtkosten aus eigener Tasche zahlen.

Private Zahnzusatzpolicen würden einen Teil der 480 Euro aus der Beispielrechnung übernehmen, die beim Kassenpatienten hängen bleiben. Gregor Bornes, Experte für Zahnbehandlung der Unabhängigen Patientenberatung (UDP) warnt allerdings vor vermeintlichen Schnäppchen bei Zahnzusatzpolicen: „Billigtarife stocken meist nur den Festzuschuss der Krankenkasse für die Regelleistung auf.“ Wenn der Versicherer mit einer Erstattung von 100 Prozent werbe, dann sei nicht der Betrag der Gesamtrechnung, sondern nur der kalkulatorische Wert der Krankenkasse gemeint. Im Beispielfall würde der private Versicherer nur 120 Euro erstatten. Auf den übrigen 360 Euro bliebe der Patient sitzen.

Feine Unterschiede in den Tarifen

Softfair hat daher nur Tarife in die engere Wahl genommen, die auch für privatärztliche Leistungen zahlen, die nicht zum Katalog der Krankenkassen zählen (siehe Seite 140). Dazu gehören beispielsweise Keramikverblendungen für Brücken.

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