Frankfurt Die Kunden der zehn deutschen Landesbausparkassen (LBS) haben im vergangenen Jahr so viele Bausparverträge abgeschlossen wie seit 2003 nicht mehr. Die Bausparkassen der Sparkassen verzeichneten nach Angaben vom Dienstag 1,4 Millionen neue Verträge im Volumen von 37,1 Milliarden Euro.
Die Bausparsumme habe mit einem Plus von 3,9 Prozent den Rekordwert von 2003 erreicht, im Schnitt sind die Verträge 27.300 Euro schwer. Die Zahl der Neuabschlüsse wuchs um 3,3 Prozent. Der Marktanteil der Landesbausparkassen liege weiterhin im Neugeschäft bei 39 Prozent. Sie konkurrieren mit 12 privaten Bausparkassen, die 2012 mit einer Bausparsumme von 65,6 Milliarden Euro ihr zweitbestes Jahr überhaupt erlebt hatten.
Mehr als ein Drittel des Neugeschäfts entfalle auf unter 25-jährige Kunden, berichtete die Bundesgeschäftsstelle der LBS. "Millionen Menschen sichern sich gerade jetzt sehr bewusst die niedrigen Zinsen von morgen", erklärte Verbandsdirektor Hartwig Hamm.
Die Bausparkassen waren jüngst ins Gerede gekommen, weil einige von ihnen Kunden von hochverzinsten alten Verträgen auf neue mit niedrigeren Zinsen umzuleiten versuchen - sie gelten in der Ansparphase, aber auch beim späteren Baukredit. Viele Kunden profitieren von den hohen Sparzinsen, besorgen sich die Kredite aber zu billigeren Konditionen bei Banken. Das bringt die Bausparkassen unter Druck.
LBS-Verbandsdirektor Hamm erklärte, er rechne auch 2013 mit einer "robusten Fortentwicklung" des Bauspargeschäfts. Auch der Präsident des Verbandes privater Bausparkassen, Andreas Zehnder, hatte für 2013 eine positive Entwicklung vorausgesagt. Zu seinem Verband gehören unter anderen die Marktführer Schwäbisch Hall , Wüstenrot und BHW.